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George Preston Marshall: Als die NFL ein Team erpresste

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George Preston Marshall: Als die NFL ein Team erpresste

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Als die NFL ein Team erpresste

Zum 54. Todestag des umstrittenen Gründers der Washington Commanders und NFL-Pioniers George Preston Marshall: Wie er gezwungen wurde, die Dallas Cowboys in die NFL zu lassen.
Die Tickets für das zweite NFL-Spiel in Deutschland sind verkauft - und Millionen gehen einmal mehr leer aus. Kein Wunder, dass der Fan-Ärger wieder groß ist.
Zum 54. Todestag des umstrittenen Gründers der Washington Commanders und NFL-Pioniers George Preston Marshall: Wie er gezwungen wurde, die Dallas Cowboys in die NFL zu lassen.

Vor 54 Jahren endete eine Ära in der NFL. Es war der Todestag des wahrscheinlich umstrittensten, aber auch eines der einflussreichsten Teameigentümers der NFL-Historie: George Preston Marshall.

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1932 gründete er die Boston Braves, benannte sie um und zog mit dem Team zur Saison 1937 in die Hauptstadt der USA - so entstanden die Washington Redskins, die nach Jahrelangen Rassismus-Debatten rund um den Namen Redskins, seit 2022 nun Washington Commanders heißen.

Seine schmerzhafteste Niederlage sollte jedoch zur größten Rivalität der NFL und mindestens einer der größten im gesamten US-Sport führen.

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Gründer Marshall als zwiespältige Figur

Der Wäscherei-König von Washington war eine zwiespältige Figur. Er war 1962 der letzte Eigentümer, der begann, schwarze Spieler zu verpflichten, auch weil Generalstaatsanwalt Robert F. Kennedy damit drohte, die Pacht des später nach ihm benannten RFK-Stadiums zu kündigen.

Andererseits machte Marshall 1933 William Henry „Lone Star“ Dietz zum ersten Head Coach der NFL-Geschichte mit Ureinwohner-Wurzeln. 1933 gehörten vier Native Americans zum Team der damaligen Redskins.

Trotz der jahrelangen Diskussionen zeigten Umfragen, dass die überwältigende Mehrheit der Ureinwohner den Teamnamen beibehalten möchte und einen nicht zu verachtenden Teil der Fanbasis darstellt.

Ein Stammeshäuptling sagte einmal: "Der weiße Mann hat uns schlimme Dinge angetan, der Name eines Sportteams gehört sicher nicht dazu. Die Verdrängung unserer Kultur ist eine größere Gefahr, brauchen wir wirklich noch mehr Wildcats? (häufiger Teamname in den USA, Anm. der Red.)"

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Trotzdem entschied sich die Franchise nach dem Tod von George Floyd und damit immer wieder verbundenen neuen Diskussionen um den Namen des Teams, diesen 2020 zu ändern - auch weil einige Sponsoren mit ihrem Rückzug gedroht hatten.

Zunächst wurde übergangsweise als Washington Footballteam gespielt, ehe der Name im Februar 2022 offiziell zu Washington Commanders geändert wurde.

Marshall bringt NFL voran

Marshall war zudem ein Vor- und Querdenker mit entscheidendem Anteil daran, dass die NFL den College Football als populärsten Sport überholte. So stieß er die Änderung der Passregeln für mehr Punkte an, führte mehr Showelemente (zum Beispiel in der Halbzeit) ein und gilt als der Vater eines ausgewogenen Spielplans, der Divisionen und eines echten Endspiels um den Titel.

Außerdem war er ein TV-Pionier und erkannte schon früh die Bedeutung der Fans. So mietete er 1937 einen Zug, um 10.000 Anhänger zum Auswärtsspiel bei den New York Giants zu bringen.

Offener Rassismus und Dallas-Ablehnung

Dennoch gehört auch offener Rassismus zu seinem Erbe. So verkündete er einst: "Wir holen Schwarze, sobald die Harlem Globetrotters weiße Spieler engagieren."

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Zudem fürchtete er, schwarze Spieler würden seiner Fanbasis in den Südstaaten schaden.

Sorgen um die Anhänger im Süden waren auch der Hauptgrund, weshalb er Ende der 60er Jahre eine neue NFL-Franchise in Dallas kategorisch ablehnte. Die Redskins waren damals das am südlichsten gelegene Team.

Zu jener Zeit mussten alle Eigentümer einem neuen Team zustimmen. Exzentriker Marshall war gegen den Ölmagnaten Clint Murchison Jr. und bezeichnete ihn gegenüber dem Eigner der Chicago Bears als "widerlich".

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Erpressung mit Fightsong

Die Liga erkannte jedoch das gewaltige Expansionspotenzial und ersann mit Murchison der Legende nach eine List.

Marshall liebte den Fightsong seines Teams "Hail to the Redskins", der seit dem 17. August 1938 bei jedem Heimspiel erklingt. Seine geliebte Frau Corinne Griffith hatte den Text verfasst, aber Musiker Barnee Breeskin die Musik komponiert.

Als dieser sich mit Marshall überwarf, kaufte Murchison die Songrechte für 2.500 Dollar. Gemeinsam mit dem legendären Bears-Eigner George Halas (Marshalls Erzfeind und der Verantwortliche für NFL-Expansionen) erpresste er Marshall: Entweder er stimmt dem neuen Team in Dallas zu oder er dürfe nie wieder seinen Fightsong spielen.

So wurden 1960 die Dallas Cowboys und eine bittere Feindschaft geboren. Das erste Duell am 9. Oktober des Jahres gewannen die Redskins 26:14 - Marshall soll daraufhin eine gigantische Party geschmissen haben.

Hochklassige NFL-Rivalität

Die Jahrzehnte danach waren von legendären Rivalitäten der Trainer wie George Allen, Joe Gibbs (beide Redskins) oder Tom Landry (Cowboys) geprägt. Acht Super Bowls und insgesamt 35 Hall-of-Famer zeugen von der Tradition. Seit dem Ende der 90er stecken beide Teams allerdings im Mittelmaß fest.

Bis zu seinem Tod am 9. August 1969 verabscheute Marshall die Cowboys, passend wurde er auf dem Indian Mound Friedhof in West Virginia begraben. In jenem Jahr beendete auch der erste schwarze Redskins-Spieler, Bobby Mitchell, seine Karriere und wurde 1983 in die Hall of Fame aufgenommen.