Bayern-Sportvorstand Max Eberl hat sich zur Personalie Joshua Kimmich geäußert. Dabei übte Eberl zwischen den Zeilen leise Kritik am Nationalspieler.
Leise Eberl-Kritik an Kimmich
„Ich kann es ein Stück weit nachvollziehen“, sagte Eberl bei Prime in Bezug auf Aussagen von Kimmich, der kürzlich seine Zukunft auch an die Frage nach dem neuen Trainer geknüpft hatte. „Klar, man könnte sich auch für den Verein committen, für den man schon sehr lange spielt. Aber natürlich will ein Spieler wissen, wer der neue Trainer wird, deswegen ist es für mich jetzt nicht ausschlaggebend und entscheidend, dass er diese Aussage tätigt.“
Kimmich hatte Ende März in einem Welt-Interview gesagt: „Es ist natürlich sehr interessant und wichtig zu wissen, wer das wird. Stand jetzt ist ja noch offen, wer ab Sommer unser neuer Trainer ist.“ Der Vertrag des 29-Jährigen läuft noch bis 2025. Mehrere Topklubs, darunter der FC Barcelona, Manchester City und der FC Liverpool sollen an Kimmich interessiert sein. Nach SPORT1-Informationen forciert Kimmich keinen Wechsel.
Sammer bricht Lanze für Kimmich
Ein etwaiger Abgang wäre für Ex-Bayern-Boss Matthias Sammer ein herber Verlust. „Wenn er weggehen würde, wäre das eine Bankrotterklärung für uns als deutscher Fußball“, sagte Sammer im Vorfeld der Champions-League-Partie zwischen Arsenal und Bayern.
Man habe völlig vergessen, was er geleistet habe, meinte der ehemalige DFB-Sportdirektor: „Ich würde einfach mal hinterfragen, ob wir in unserem System solche Spieler nicht mehr schützen müssen, sie in kritischen Phasen stabilisieren, um dann wieder von ihnen zu profitieren.“
Und Sammer betonte: „Im gesamten deutschen Fußball müssen wir Typen wie ihn sportlich auch manchmal kritisieren, aber nie als Typ infrage stellen und das Hirarchische in Vergessenheit geraten lassen. Weil solche Typen einfach eine Mannschaft führen. Ich habe von Ottmar Hitzfeld gelernt: Bei Führungsspielern lasse ich als Verein es nie zu, dass sie infrage gestellt werden, weil ich sie irgendwann wieder brauche.“
Sammer kritisierte, dass sich Experten an ihm abgearbeitet und ihn kritisiert haben. „Ich habe das immer als falsch empfunden. Weil sie nicht differenziert haben. Man kann sportlich ein paar Themen finden, aber man muss den Wert herausarbeiten, den solche Charaktere in der Stabilität für eine Mannschaft bedeuten.“
Mustafi sieht Vereinswechsel als Chance
Kimmichs früherer DFB-Teamkollege Shkodran Mustafi sah in einem Vereinswechsel auch eine gewisse Chance. „Mir hat das immer unglaublich viel geholfen. Wenn du lange Zeit bei einem Klub bist, wird so einiges von dir erwartet. Dann tut es auch mal gut, woanders hinzukommen, wo andere Sachen auch wichtig sind und du den Fokus wieder mehr auf deine Leistung legen kannst“, sagte der 2014er-Weltmeister.
Als neuer Spieler müsse man erstmal seine Leistung auf dem Platz bringen, ergänzte Mustafi. „Nur so kannst du dann auch wieder Führungsspieler werden. Du kommst in eine neue Mannschaft, vielleicht in ein neues Land, und kannst dich dann wieder mehr auf dich selbst fokussieren. Ich glaube, das könnte ihm auch ganz gut tun.“