Im Umfeld von Eintracht Frankfurt wird die Verkündung des Transfers von Donny van de Beek täglich erwartet. Der Niederländer wird sich den Hessen anschließen - zunächst auf Leihbasis, anschließend kann der aktuelle Tabellensechste eine Kaufoption ziehen. Und Manchester United? Die Red Devils wollen mit diesem Transfer einen wirtschaftlichen Totalschaden verhindern.
Hilft Eintracht Man United aus der Patsche?
Für Man United war der 39-Millionen-Transfer van de Beek ein Flop. 67 Pflichtspiele in dreieinhalb Jahren für Manchester und den FC Everton, wo er für ein Halbjahr hinverliehen wurde, entsprachen nicht den Erwartungen. Vor allem das Verletzungspech schlug gnadenlos zu! Van de Beek stand 60 Partien nicht zur Verfügung - ein Problem für seine Vereine.
Eintracht hat eine Kaufoption für van de Beek
In diesem Winter buhlten neben der Eintracht auch der spanische Überflieger FC Girona um den 26-Jährigen. Die Hessen setzten sich durch, weil der spanische Tabellenzweite die Konditionen nicht erfüllen konnte.
United hat klare Forderungen: Sie verleihen van de Beek kostenfrei, beteiligen sich aber nicht mehr am Gehalt. Ohne Kaufoption hätte der Klub SPORT1-Informationen zufolge einem Leihgeschäft nicht zugestimmt. Der Grund: Financial-Fairplay. Van de Beek verdient bei Man United 6,8 Millionen Euro pro Jahr. Da sie den Spieler 2020 für fünf Jahre unter Vertrag genommen haben, fallen pro Saison etwa 15 Millionen Euro Kosten an. Die Leihe führt zur Entlastung.
Manchester spart das Gehalt für ein halbes Jahr (rund 3,4 Millionen Euro) ein und setzt damit Budget frei, um auf dem Winter-Transfermarkt aktiv zu werden. Die UEFA-Regularien, die zum Mega-Punkteverlust bei Everton führten, werden nicht mehr unterschätzt. Geld hin oder her: Sauberes Wirtschaften wird auch in England immer wichtiger.
Die Kaufoption, die nach SPORT1-Informationen bei zwölf Millionen Euro Sockelbetrag und drei Millionen Euro Boni liegt, ist somit klar definiert und kein Geschenk - so teuer ist für Man United nämlich die letzte van-de-Beek-Rate. Der einzige echte Luxus aus Eintracht-Sicht: Die Hessen können nach dem halben Jahr entscheiden, ob sie zugreifen.
Selbst Förderer ten Hag glaubt nicht mehr an van de Beek
Bei den Red Devils galt van de Beek zwar stets als guter Charakter, er zog sich allerdings häufig zurück. Der Mittelfeldspieler, der sich auf der Achterposition bewegt und erst spät in Angriffe einschaltet, integrierte sich nie vollumfänglich.
Selbst Trainer Erik ten Hag, der ihn bei Ajax Amsterdam zu einem der Stars formte, die 2019 in letzter Sekunde das Champions-League-Finale verpassten, sieht keine Verwendung mehr für ihn. Die Eintracht will mit von de Beek zwei Lücken schließen. Kurzfristig soll der am Afrikacup teilnehmende Ellyes Skhiri ersetzt werden. Langfristig müssen die Frankfurter das Karriereende von Kapitän Sebastian Rode auffangen.
Van de Beek soll Teil von diesem Umbau sein. Er hat nun ein halbes Jahr Zeit, sich anzubieten und an die Zeiten, die ihn bei Ajax mit 41 Toren und 34 Vorlagen in 175 Pflichtspielen zu einem 39-Millionen-Mann reifen ließen, anzuknüpfen.