Warteschleife für den neuen ter Stegen
Gladbachs Sportdirektor bestätigte im Prinzip nur das, was Trainer Daniel Farke schon am Vortag mitgeteilt hatte - dass nämlich Yann Sommer mindestens bis zum Saisonende am Niederrhein bleiben werde.
Das bedeutet, dass der FC Bayern, der den Schweizer Nationalkeeper nach der schweren Verletzung von Manuel Neuer allzu gerne im Winter losgeeist hätte, nach einer anderen Lösung Ausschau halten muss.
Andererseits ist aber auch klar, dass der märchenhafte Aufstieg von Nachwuchstalent Jan Olschowsky zunächst einmal unterbrochen wird.
Olschowsky steht zusammen mit Oldie Tobias Sippel als Sommer-Ersatz im Gladbacher Kader - und beide kamen bereits im Herbst zum Einsatz, als der Schweizer verletzt ausfiel.
Nachwuchstalent überzeugt gegen Dortmund
Den besseren Eindruck hinterließ Olschowsky, dessen Stern in den letzten beiden Partien vor der Winterpause aufging. Vor allem beim 4:2-Erfolg gegen Borussia Dortmund zum Jahresabschluss war der 21-Jährige ein starker Rückhalt.
Klar ist jetzt schon, dass der Youngster, der im Normalfall bei der zweiten Mannschaft in der Regionalliga West das Tor hütet, ein Kandidat als langfristiger Nachfolger von Sommer ist - allerdings nicht sofort. (NEWS: Alle News und Gerüchte vom Transfermarkt)
Vor knapp zwölf Jahren gab es eine ähnliche Situation: Im April 2011 wurde der damals 18 Jahre alte Marc-André ter Stegen als Nachfolger von Logan Bailly ins kalte Wasser geworfen - und wurde prompt Stammtorhüter der Borussia.
Der Youngster entwickelte sich zu einem der besten Schlussmänner der Welt und Nationalspieler, wechselte im Sommer 2014 zum FC Barcelona, wo er heute noch zwischen den Pfosten steht.
Olschowsky hat „Blut geleckt“
Sein Nachfolger wurde Yann Sommer, der nun mindestens bis zum Saisonende in Gladbach bleiben wird. Die Verantwortlichen der Borussia sind bestrebt, den Vertrag mit dem 34-Jährigen zu verlängern und haben ihm ein Angebot unterbreitet.
Ob man Sommer aber tatsächlich auch in den kommenden Jahren im Fohlen-Trikot sehen wird, ist längst nicht ausgemacht - schließlich soll auch Manchester United hinter dem Schlussmann her sein. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)
Im Falle eines Sommer-Abschiedes könnte dann die Stunde von Olschowsky schlagen. „Dass ich Blut geleckt habe und mich auf die Rückrunde freue, ist ja auch klar“, erklärte er nach seiner Gala gegen den BVB.
Noch am gleichen Abend bekam der talentierte Torhüter Besuch von seinem berühmten Vorgänger, als auf einmal ter Stegen in der Gladbacher Kabine erschien.
„Ich war ein bisschen überrascht. Aber es ist schon cool, ihn hier zu sehen. Er hat mir kurz gratuliert“, sagte Olschwosky. „Natürlich ist Marc mein großes Vorbild, er ist der einzige Torwart, der es so richtig geschafft hat, aus der Jugend hochzukommen und sich durchzusetzen. Für mich gibt es kaum bessere Karrieren als die, die er gemacht hat.“
Dass Olschowskys Vertrag im Sommer ausläuft, dürfte kein Hindernis sein. Es sollen nur noch Details zu einer Verlängerung fehlen.