Wenn ein Spieler, der in vier Jahren an 100 Toren beteiligt war, einen Klub verlässt, dann lässt sich das nicht innerhalb von 24 Stunden kompensieren.
Wird Kostic-Deal zu Tauschgeschäft?
Filip Kostic hat das Spiel von Eintracht Frankfurt geprägt und er hätte im Endspiel um den Europäischen Super Cup gegen Real Madrid möglicherweise dabei geholfen, die Königlichen häufiger ins Schwitzen zu bringen. Kostic ist mittlerweile allerdings in Turin und wird nicht mehr helfen können. (NEWS: Juve zeigt erstmals Kostic)
Eintracht-Linksaußen Lenz gibt zu: „Bin nicht Filip Kostic“
So unterlagen die Hessen dem Champions-League-Sieger aus Madrid weitestgehend chancenlos mit 0:2.
Christopher Lenz wurde als Kostic-Ersatz ins Rennen geschickt. Der 27-Jährige war hinten häufig gebunden, nach vorne nicht existent. „Ich bin nicht Filip Kostic. Das ist auch schwierig, weil er unglaubliches Potenzial hat. Deshalb wechselt Filip jetzt wohl zu einem sehr guten Verein“, sagte Lenz in den Katakomben des Olympiastadions in Helsinki auf SPORT1-Nachfrage.
Doch für die Duelle in der Champions League brauchen die Frankfurter auf der linken Seite mehr Durchschlagskraft und Power. (Einzelkritik: Götze fehlt die Bindung)
Sein Trainer Oliver Glasner sah von Lenz zwar einen „guten Auftritt“, verwies aber auch auf dessen körperliche Anfälligkeit: „Er war letzte Saison häufig verletzt.“ Diesen Fakt benannte auch Kapitän Sebastian Rode nach Abpfiff: „Lenz war ein Jahr lang verletzt. Dafür hat er es schon ganz gut gemacht. Aber klar ist er zu Kostic kein Eins-zu-Eins-Ersatz.“ (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)
Trainer Glasner kündigte daher an: „Ich gehe von einem externen Zugang aus. Lenz kann keine 22 Spiele machen ohne Pause. Es wird relativ zeitnah etwas passieren.“
Nach Kostic-Abgang: Eintracht benötigt Sofortverstärkung
Ein Kandidat soll laut Bild Ola Solbakken von FK Bodo/Glimt sein. Allerdings wäre der 23 Jahre alte Offensivallrounder keine Sofortverstärkung. Solbakken fällt seit mehreren Wochen wegen einer Schulterverletzung aus, der Genesungsprozess wird sich noch hinziehen. Zudem bringt er wenig internationale Erfahrung mit, er hat bislang nur in Norwegen gespielt.
So einen Transfer können sich die Hessen in dieser Phase eigentlich nicht erlauben. Die Eintracht will in der Königsklasse das Achtelfinale erreichen und benötigen Power in der Offensive - ab sofort. (ÜBERSICHT: Die fixen Transfers aller Bundesliga-Klubs)
Realistischer erscheint die von italienischen Medien ins Spiel gebrachte Leihe von Juve-Profi Luca Pellegrini. Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche war am Montag zu Verhandlungen in Turin. Ob es dabei neben dem Kostic-Verkauf auch um die Pellegrini-Leihe ging? Der ein-fache Nationalspieler kann als Linksverteidiger und linker Mittelfeldspieler agieren. Ob er ein Schienenspieler à la Kostic ist? Fraglich angesichts der Statistik (null Tore, zehn Vorlagen). Aber Glasner könnte seinem Ziel, mehr Systemflexibilität zu haben, näherkommen.
Das ist auch nötig. Die zu schließende Lücke ist groß. Kostic hat tiefe Spuren hinterlassen, der Serbe war nicht umsonst bester Spieler der vergangenen Europa-League-Saison.
Toni Kroos von Gegner Madrid sieht die Eintracht hier gefordert: „Ich glaube, dass der Abgang von Kostic sehr schwer wiegt. Für mich war er Frankfurts bester Spieler in der vergangenen Saison. Ich weiß nicht, ob sie in der Lage sind, nochmal nachzulegen, das wäre nicht schlecht.“ (STIMMEN: Kroos sorgt sich um die Eintracht)
Sportvorstand Krösche auf dem Transfermarkt gefordert
In der jetzigen Konstellation fehlen der Eintracht die Entlastungsangriffe. Den Part als Schienenspieler jedenfalls kann Lenz nur bis zu einem gewissen Grad ausfüllen.
Ob Glasner das System umstellt, ist weiterhin offen. Mit der 3-4-2-1-Formation gelang der Triumph in der Europa League. Personell ist die Eintracht für eine Viererkette derzeit nicht gerüstet. (NEWS: Alle News und Gerüchte vom Transfermarkt)
Sportvorstand Krösche ist auf dem Transfermarkt gefordert. Es gilt, die Kostic-Lücke schnellstmöglich zu schließen. Damit die Frankfurter in Zukunft auch gegen Teams der Kategorie Königsklasse Offensivwucht entwickeln können.