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Spektakuläre Wende im Doping-Fall! Sinner reagiert

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Spektakuläre Wende im Doping-Fall! Sinner reagiert

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Sinner reagiert auf Doping-Wende

Jannik Sinner droht nun doch eine längere Dopingsperre. Die WADA akzeptiert den Freispruch der Nummer 1 der Tennis-Welt nicht.
Die Welt-Anti-Doping-Agentur verkündete, dass sie Einspruch gegen den Freispruch von Jannik Sinner einlegt. Der Weltranglistenerste zeigt sich von der Entscheidung überrascht.
mhoffmann
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Jannik Sinner droht nun doch eine längere Dopingsperre. Die WADA akzeptiert den Freispruch der Nummer 1 der Tennis-Welt nicht.

Diese Nachricht erwischt die Tennis-Welt kalt: Dem Weltranglisten-Ersten Jannik Sinner droht drei Wochen nach seinem Sieg bei den US Open nun doch eine längere Dopingsperre.

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Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat Berufung gegen den Freispruch des Italieners nach zwei positiven Tests auf das verbotene anabole Steroid Clostebol im März eingelegt.

Die Beurteilung eines von der ITIA (International Tennis Integrity Agency) beauftragten, privatwirtschaftlichen Tribunals, dass Sinner keine Schuld und keine Fahrlässigkeit vorzuwerfen sei, sei „nicht korrekt unter den geltenden Regeln“, teilte die WADA am Samstag mit. Sie beantrage deshalb „eine Sperre zwischen einem und zwei Jahren“.

Sinner dürfte Sieg bei US Open behalten

Die Ergebnisse der Nummer eins der Tenniswelt nach seinem umstrittenen Freispruch - also auch der Triumph in Flushing Meadows - sollen dagegen laut WADA nicht annulliert werden.

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Sinner zog wenige Stunden später bei den China Open in Peking mit 3:6, 6:2, 6:2 gegen den Russen Roman Safiullin ins Viertelfinale ein und zeigte sich danach „enttäuscht und überrascht“ vom WADA-Einspruch, der bereits am Donnerstag eingereicht worden war.

Er habe „vor ein paar Tagen“ davon erfahren, erklärte Sinner am Samstag in China: „Wir hatten drei Anhörungen. Alle drei Anhörungen verliefen für mich sehr positiv. Vielleicht wollen sie nur sichergehen, dass alles in der richtigen Position ist. Ja, ich bin einfach überrascht, dass sie in Berufung gehen.“

Der erste positive Test Sinners stammte vom 10. März 2024, beim Masters in Indian Wells wurde bei einer Wettkampfkontrolle Clostebol in geringen Mengen festgestellt. Eine weitere Probe, die acht Tage später in einer Trainingsphase genommen wurde, erbrachte dasselbe Ergebnis.

Laut der für Doping-Fragen im Tennis zuständigen ITIA wurde damals jeweils eine vorläufige Sperre verhängt - in beiden Fällen legte Sinner erfolgreich Berufung ein. Die ITIA verzichtete auf einen Widerspruch.

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Sinners Masseur soll schuld gewesen sein

Sinner erklärte, die Substanz könne nach einer Kontamination durch ein Mitglied des Betreuerteams in seinen Körper gelangt sein.

Dieser habe ein in Italien rezeptfrei erhältliches Spray mit Clostebol auf seine eigene Haut aufgetragen, um eine Wunde zu behandeln - nach Angaben von Sinners Verteidigung, obwohl dieser den Masseur explizit gewarnt hätte, auf eine eventuelle Kontamination durch für ihn verbotene Medikamente zu achten. Sinner trennte sich später von seinem Physiotherapeuten.

Die positiven Tests wurden monatelang verschwiegen, erst kurz vor den US Open wurden sie öffentlich und sorgten in der Tennisszene für großes Aufsehen.

Den Freispruch Sinners kritisierte der deutsche Doping-Experte Professor Fritz Sörgel bei SPORT1 schon damals mit deutlichen Worten (“Das stinkt zum Himmel!“) - und forderte die WADA zum Handeln auf. Nun hat die Tennis-Szene wenige Monate nach dem Ende der Saga Simona Halep tatsächlich wieder eine offen ausgetragene Doping-Affäre um einen ihrer größten Stars.

Clostebol nicht zum ersten Mal im Blickpunkt

Der Fall Sinner ist nicht der erste Doping-Fall, bei dem die Substanz Clostebol eine tragende Rolle spielt: Wie der auf Doping-Themen spezialisierte Journalist Edmund Willison (Honest Sport) im Mai schrieb, wurden in Italien zwischen 2019 und 2023 38 (!) Athletinnen und Athleten positiv auf die dort für den Hausgebrauch legale Substanz getestet, unter ihnen die Tennis-Junioren Matilde Paoletti und Mariano Tammaro.

Auch in ihren Fällen sollen unbeabsichtigte Kontaminationen der Grund gewesen sein - Paoletti erklärte die Positivprobe damit, dass sie ihren Chihuahua gestreichelt hätte, der zuvor mit einem Clostebol-Spray behandelt worden sei.

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Die Substanz war auch der Auslöser für die 18-monatige Doping-Sperre von Skilanglauf-Superstar Therese Johaug 2016 - deren Teamarzt einen Sonnenbrand auf ihrer Lippe mit einer Clostebol-Creme behandelt und dabei den Anti-Doping-Hinweis übersehen haben soll.

Clostebol soll auch eine der Substanzen gewesen sein, die der 2019 verstorbene Arzt Armin Klümper der 1987 tragisch jung ums Leben gekommenen Leichtathletin Birgit Dressel verschrieb.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)

Weitere Infos zum Fall Sinner im SPORT1 Tennis-Podcast „Cross Court“:

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