Die russische Tennis-Elite um Daniil Medvedev und Andrey Rublev hat in den vergangenen Tagen abseits des Platzes für Ausrufezeichen gesorgt. (DATEN: Aktuelle Tennis-Weltrangliste der Herren)
Russlands Tennis-Elite gegen Krieg
Die beiden Stars und weitere Top-Spieler und Spielerinnen haben ganz offen den Einmarsch in die Ukraine kritisiert.
„Ich habe Russland mein ganzes Leben lang repräsentiert. Das ist meine Heimat und mein Land. Aber jetzt lebe ich in kompletter Angst, so wie meine Freunde und Familie. Aber ich habe keine Angst davor, meine Position klar zu machen: Ich bin gegen Krieg und Gewalt“, schrieb beispielsweise Anastasia Pavlyuchenkova, die aktuell auf Rang 14 der Weltrangliste liegt, auf Twitter. (WTA: Aktuelle Tennis-Weltrangliste der Damen)
Rublev und Medvedev mit klarer Botschaft
Auch ihre männlichen Kollegen äußerten sich klar gegen den Krieg ihres Heimatlandes gegen die Ukraine. So schrieb Rublev nach seinem Spiel in Dubai gegen Hubert Hurkacz auf eine Kameralinse: „No war please“ (Bitte keinen Krieg).
Bereits vor dem Match hatte er sich gegen den Krieg ausgesprochen. „Man erkennt, wie wichtig es ist, Frieden in der Welt zu haben und sich gegenseitig zu respektieren, egal was passiert, und vereint zu sein“, sagte er vergangenen Donnerstag.
Auch die neue Nummer eins im Männer-Tennis, Medvedev, hat sich schockiert angesichts der Entwicklungen in Osteuropa gezeigt. „Hier in Mexiko aufzuwachen und die Nachrichten aus der Heimat zu sehen, war nicht einfach“, erklärte er in Acapulco und schob hinterher: „Ich stehe für den Frieden auf der ganzen Welt ein.“ (NEWS: Alles Wichtige zum Tennis)
Tennis-Stars zeigen Solidarität mit der Ukraine
Am Montag legte der 26-Jährige auf seinem Instagram-Kanal nochmal nach. „Heute möchte ich im Namen aller Kinder dieser Welt sprechen. Sie haben alle ihre Träume, ihr Leben hat gerade begonnen. So viele schöne Erfahrungen stehen noch bevor. Erste Freunde, erste große Emotionen. Alles was sie sehen und fühlen ist zum ersten Mal in ihrem Leben. Darum bitte ich für Frieden in der Welt, für Frieden zwischen den Ländern“, schrieb er.
Auch weitere russische Tennisspieler unterstützen die Anti-Krieg-Bewegung und stellen sich somit gegen ihren Präsidenten.
Karen Khachanov und Elena Vesnina schrieben in ihre Instagram-Story ebenso „No War“ (Kein Krieg) wie die Ex-Spieler Mikhail Youzhny und Nadia Petrova.
Offene Kritik hat einen Grund
Während viele ihrer Landsleute bei solch offener Kritik wohl verhaftet werden würden, drohen ihnen keine solche Konsequenzen.
Der Großteil der Tennisspieler verbringt die meisten Zeit des Jahres im Ausland. Dabei spielen sie entweder große Turnier oder bereiten sich im warmen Süden auf die neue Saison vor.
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Des Weiteren wohnen sie auch teilweise gar nicht mehr in ihrem Heimatland. Medvedev ist beispielsweise nach Monte Carlo gezogen, wo auch zahlreiche weitere Tennis-Stars wie Alexander Zverev ihren Wohnsitz haben. Insofern hat die russische Justiz auch keinen Zugriff auf sie.
So können sie offen für den Frieden werben, auch wenn Elina Switolina bereits mit einem Boykott gegen russische Tennisspielerinnen gedroht hat.
Entscheidung der Tennis-Weltverbände ITF, ATP und WTA, wie sie mit russischen Spielern umgehen, steht noch aus.