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Olympia 2024: Vom Krankenbett zur eiskalten Heldin: "Absoluter Boss-Move"

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Olympia 2024: Vom Krankenbett zur eiskalten Heldin: "Absoluter Boss-Move"

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Vom Krankenbett zur Olympia-Heldin

Ann-Katrin Berger wird zur Matchwinnerin im Olympia-Viertelfinale gegen Kanada. Sie ist mittlerweile die unumstrittene Nummer eins im deutschen Tor, dabei erhielt sie vor gut zwei Jahren ihre zweite Krebsdiagnose.
Ann-Katrin Berger wird zur Olympia-Heldin
Ann-Katrin Berger wird zur Olympia-Heldin
© IMAGO / Beautiful Sports
Ann-Katrin Berger wird zur Matchwinnerin im Olympia-Viertelfinale gegen Kanada. Sie ist mittlerweile die unumstrittene Nummer eins im deutschen Tor, dabei erhielt sie vor gut zwei Jahren ihre zweite Krebsdiagnose.

Mit ihrer herausragenden Leistung hat Ann-Katrin Berger das DFB-Team ins Halbfinale der Olympischen Spiele katapultiert und damit einmal mehr bewiesen, warum sie die Nummer eins im deutschen Tor ist. Die Geschichte der Torhüterin ist eine der beeindruckendsten im deutschen Fußball: Vom Krankenbett zurück auf höchstes Niveau. Und nun zur Matchwinnerin im Viertelfinale gegen Kanada.

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Nach torloser regulärer Spielzeit und Verlängerung hielt sie im Elfmeterschießen zwei Schüsse und verwandelte selbst den alles entscheidenden Versuch zum 4:2-Sieg. „Als Torhüterin weiß man, auf was man achten muss. Das Einzige, was dich manchmal nur in den Allerwertesten beißen kann, ist die Emotion“, erklärte sie nach dem Spiel zu ihrem Siegtreffer.

Und Emotionen zeigte sie keine, als die gegnerischen Schützinnen anliefen. Regungslos stand Berger auf ihrer Linie, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Während so mancher Torhüter beim Elfmeterschießen wild gestikulierend auf und ab hüpft, blieb die deutsche Schlussfrau regungslos. Eiskalt.

Berger: Hrubesch hat „mich zur Schnecke gemacht“

Im Netz wurde Berger entsprechend gewürdigt: „Ann-Katrin Berger, die bis zur letzten Sekunde mit den Händen auf dem Rücken im Tor steht, ist eine der knallhärtesten Aktionen, die ich je im Fußball gesehen habe... UND sie verwandelt ihren Elfer, denn natürlich tut sie das“, schrieb ein User bei X begeistert. Ein anderer meinte: „Ann-Katrin Berger hatte schon immer Eis in ihren Venen.“

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Stimmen wie diese gab es zuhauf: „Das war verdammt cool von Ann-Katrin Berger, absoluter Boss-Move.“

Beinahe hätte sie sogar noch einen dritten Elfer gehalten. Mit einem Augenzwinkern erklärte Berger: „Ich wollte ihn nicht halten, weil ich auch noch selbst schießen wollte.“ Bundestrainer Hrubesch lobte sie, auch wenn er sie nach der Beinahe-Parade humorvoll dafür aufzog. „Er hat mich zur Schnecke gemacht“, verriet Berger.

„Wer Anne kennt, weiß, dass sie schießen kann, dass sie auch Elfmeter schießen kann. Sie war eine der Ersten, die mit auf dem Zettel standen“, sagte Hrubesch. Er verwies außerdem auf die Nummer eins der Männer: „Der Manuel Neuer hat auch schon mal schießen müssen, kein Problem.“

Neuer trat einst beim legendären „Finale Dahoam“ an. Auch er traf, ein Sieg war ihm aber nicht vergönnt. Anders als Berger, die sich auf dem Platz feiern lassen durfte.

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Vom Krankenhaus ins Rampenlicht

Im Spätsommer 2022 war die Welt für Berger noch alles andere als rosig. Nachdem sie zum zweiten Mal mit Schilddrüsenkrebs diagnostiziert worden war, unterzog sie sich einer Radio-Jod-Therapie in London - die sie für eine Weile sogar radioaktiv machte. Trotz dieser schweren Zeit, die sie zum Teil in Isolation verbringen musste, fand Berger schnell ihren Weg zurück auf den Fußballplatz. Erstmals war sie 2017 erkrankt.

Berger besiegte den Tumor zweimal schnell. Nur einen Monat nach der Therapie stand die heute 33-Jährige wieder zwischen den Pfosten des FC Chelsea. Da sie dort allerdings ihren Stammplatz verloren hatte, führte ihr Weg sie im April 2024 in die USA zu NJ/NY Gotham FC.

In der NWSL konnte sie nochmals einen Leistungssprung vollziehen. „Dort ist alles noch mal schneller, ich musste mein Spiel komplett umstellen“, wie sie bei der SPORT BILD erklärte. Die Herausforderung und das Vertrauen, das sie in ihrem neuen Umfeld spürte, halfen ihr, noch stärker zurückzukommen.

Berger überzeugte in der Vorbereitung für die Olympischen Spiele durch starke Leistungen, die dazu führten, dass Bundestrainer Horst Hrubesch sie zur Nummer eins im deutschen Tor machte.

Trotz der Konkurrenz mit zunächst Almuth Schult und dann Merle Frohms entschied sich Hrubesch für Berger - und das, obwohl dies zunächst nicht so geplant war. Ihre beeindruckende Präsenz und Leistung im Qualifikationsspiel gegen Österreich, das mit 4:0 gewonnen wurde und in dem sie sogar zwei Torvorlagen lieferte, waren entscheidend.

Fehlerfrei war sie bisher zwar nicht - ein Patzer gegen Sambia führe gar zu einem Gegentor - doch mittlerweile ist sie die klare Nummer eins.

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Der Traum lebt weiter

Nach dem dramatischen Sieg über Kanada wartet im Halbfinale nun die USA auf die DFB-Frauen (Di., ab 18 Uhr im LIVETICKER). Die Amerikanerinnen, die als Favoritinnen ins Turnier gestartet sind, hatten Deutschland in der Vorrunde mit 4:1 besiegt. Doch mit einer Berger in dieser Form ist das deutsche Team bereit für die Revanche. „Wir haben eine Maschine im Tor“, sagte Kapitänin Alexandra Popp über ihre Teamkollegin nach dem Viertelfinalsieg im ZDF.

Die Geschichte von Ann-Katrin Berger ist eine wahre Inspirationsquelle. Von der Krebsdiagnose und der anschließenden Therapie hat sie sich mit unglaublicher Stärke zurückgekämpft und ist heute eine wichtige Stütze ihrer Mannschaft. Für Berger und die DFB-Frauen geht der Traum von einer olympischen Medaille weiter – und mit ihrer beeindruckenden Form im Tor kann alles möglich sein.