Für einen Moment wirkte es, als schwebe der Herr der Lüfte völlig losgelöst und schwerelos in schwindelnder Höhe. Exakt 6,25 Meter hatte Armand Duplantis überquert. Olympiasieg, Weltrekord – und alle Welt fragt sich: Wo wird das noch hinführen?
6,51 Meter? „Es ist eine Motivation“
Eine künstliche Intelligenz hat nun errechnet: Der Superstar des Stabhochsprungs wird in neun Jahren den Weltrekord auf 6,51 Meter schrauben. „Ehrlich, es ist cool zu sehen, was möglich ist. Es ist eine große Motivation“, sagte der 24-Jährige bei einer Presserunde des offiziellen Olympia-Datenanbieters Omega, schränkte aber auch ein: „Aktuell ist das eine Fantasie-Höhe.“
Aktuell, wohlgemerkt. Bei Duplantis scheint vieles möglich. Im Stade France stellte der schwedische Überflieger bei seinem zweiten Olympiasieg bereits seinen neunten Weltrekord auf - und ließ es anschließend richtig krachen. „Ich habe ausgiebig gefeiert, vielleicht etwas zu ausgiebig“, sagte Duplantis einen Tag nach seiner außerirdisch anmutenden Flugshow mit heiserer Stimme.
Ausgerechnet eine Ikone seiner Sportart, Sergej Bubka, wird dem Schweden die Goldmedaille umhängen dürfen.
Olympische Spiele 2024: Duplantis stellte für Erfolg Ernährung um
Ähnlich prominent ging es bereits am Finalabend zu. Nachdem Duplantis im Stadion König Carl Gustaf und Königin Silvia umarmt hatte, stieg eine rauschende Goldparty.
Der Olympiasieger spritzte in Formel-1-Manier mit Champagner um sich, gönnte sich ein paar Schlücke aus der Magnumflasche, küsste immer wieder seine Freundin Desire und genoss ein gebackenes Hähnchen.
Vor der Saison hatte er seine Ernährung umgestellt und sich in den letzten drei Monaten vor Olympia eine strenge Diät verordnet. In Paris trat er mit zwei Kilogramm weniger Gewicht als vorher an, um sich noch höher katapultieren zu können. Seine Disziplin hat sich ausgezahlt.
„Wenn ich in meiner Karriere keinen besseren Moment mehr erlebe, ist das in Ordnung“, sagte Duplantis am Dienstag. Doch die KI sieht noch andere Höhen für ihn vor.