Die Olympia-Teilnahme von Bayerns Neuzugang Michael Olise könnte im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert sein. Der mit Vorfreude erwartete Flügelflitzer der Münchner verpasst zwar nahezu die gesamte Saisonvorbereitung vor seiner Debütsaison, avanciert allerdings zur „Offenbarung dieser Olympischen Spiele“ - so schwärmt zumindest die französische Zeitung Le Parisien von ihm.
Hat Bayern den Jackpot geknackt?
Mit der französischen Auswahl ist der 22-Jährige ins Finale des olympischen Fußballturniers eingezogen - und kämpft dort am Freitag im Pariser Prinzenpark gegen Spanien um die Goldmedaille für sein Land.
Bayern-Neuzugang Olise brilliert bei Olympia
Doch schon jetzt ist Olympia für den neuen Mann der Bayern ein voller Erfolg. Nach dem Halbfinalsieg gegen Ägypten, bei dem er an allen Toren maßgeblich beteiligt war, steht Olise bei starken vier Vorlagen und zwei eigenen Treffern im Turnierverlauf.
Frankreich-Trainer und Fußball-Legende Thierry Henry konnte im Anschluss an den Finaleinzug nur von seinem Schützling schwärmen.
„Michael hat wieder den Unterschied gemacht“, meinte Henry nach dem 3:1-Sieg nach Verlängerung - und er hat recht: Den ersten Treffer hatte der Offensivkünstler mustergültig mit einem perfekt getimten Steilpass vorbereitet, den zweiten dann per sehenswerter Flanke eingeleitet, ehe er den dritten zu guter Letzt selbst markierte.
Michael Olise: „Der Showman“ mit dem „goldenen Fuß“
„Er vollbringt mit seinem Fuß ziemlich außergewöhnliche Dinge“, staunte selbst sein Trainer, der Bayerns Neuzugang sowohl als klassischen Spielmacher hinter zwei Spitzen als auch auf dem Flügel einsetzte. „Wir haben ihn dann zu einem bestimmten Zeitpunkt auf der rechten Seite eingesetzt und das hat sich ausgezahlt.“
Doch ist es nicht nur Henry, der angetan ist von Olises Darbietungen. „Der starke Mann bei Les Bleus ist definitiv er“, schreibt die französische Sportzeitung L‘Équipe über den baldigen Münchner mit dem „goldenen Fuß“, der „wieder den Unterschied ausmachte“.
Le Parisien titelt groß „Michael Olise, der Showman“ und bewundert den Franzosen, der „in bemerkenswerter Konstanz“ abliefere: „Michael Olise, der technisch versiert ist und seine Gegner bei jeder Ballannahme verwirrt, ist die Offenbarung dieser Olympischen Spiele.“
Musiala freut sich schon auf den alten Weggefährten
Auch seine zukünftigen Teamkollegen sind begeistert. „Das ist ein super Spieler. Er hat sehr viel Qualität und macht es richtig gut bei Olympia. Wir alle freuen uns, wenn er dann bei uns ist“, sagte Jamal Musiala der Abendzeitung.
Der 21-Jährige kennt Olise noch aus seiner Zeit in England: „Ich habe ihn jetzt jahrelang nicht gesehen. Früher haben wir in der Jugend bei Chelsea zusammengespielt, deswegen wird es cool, jetzt wieder mit ihm zu reden und zu gucken, wie sein Leben war in den letzten Jahren, seitdem wir andere Wege gegangen sind.“
Voller Vorfreude wird Olise auch von den Fans des deutschen Rekordmeisters erwartet, die nach seiner Leistung im Halbfinale nur so von dem Franzosen schwärmen.
Fans feiern: „Passt in Lücken wie Toni Kroos“
„Ich habe noch nie einen Spieler seines Typs gesehen, der so gut assistiert. Er schlägt Flanken und passt in die Lücken wie Toni Kroos“, staunte ein X-User. „Die Bayern haben ein Schnäppchen gemacht“, schrieb ein anderer trotz der Ablösesumme von über 50 Millionen Euro.
„Olise könnte der beste rechte Flügel auf dem Planeten sein und wir sind uns dessen noch nicht einmal bewusst“, hob ihn ein Nutzer bereits in den Fußball-Olymp, während ein weiterer den Bayern-Bossen dankte, dass sie ihn für die Olympischen Spiele freistellten. „Zum Glück waren die Bayern gnädig.“
Verspätet zu Bayern
Angesichts seiner Leistungen war es auf jeden Fall keine Fehlentscheidung, wenngleich Olise dadurch nur knapp vor dem Saisonstart (16. August: DFB-Pokal vs. Ulm, 25. August: BL-Start vs. Wolfsburg) erstmals zu seiner neuen Mannschaft stößt.
Es könnten also kleinere Start-Probleme an der Säbener Straße auf den Franzosen zukommen, schließlich arbeiten seine Mannschaftskollegen schon mehrere Wochen mit Neu-Trainer Vincent Kompany.
Seine Extraklasse hat er bei Olympia aber allemal bewiesen und seinen Trainer sowie die französische Presse zum Schwärmen gebracht. Jetzt muss ihm das nur noch mit Kompany und der deutschen Presse gelingen.