Home>Motorsport>Formel 1>

Formel 1: Wirbel nach Sabotage-Vorwürfen um Hamilton! „Sucht euch einen Psychiater“

Formel 1>

Formel 1: Wirbel nach Sabotage-Vorwürfen um Hamilton! „Sucht euch einen Psychiater“

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Sabotage? Mercedes-Boss rastet aus

Das Formel-1-Team von Mercedes sieht sich Sabotage-Vorwürfen um Lewis Hamilton ausgesetzt. Teamchef Toto Wolff reißt in einer Medienrunde am Freitag dabei der Geduldsfaden - er setzt zu einer Wutrede an.
Der langjährige Mercedes-Star und Rekordweltmeister Lewis Hamilton wechselt nach Ende der kommenden Saison zu F1-Konkurrent Ferrari. Der Engländer äußert sich zu seinem letzten Jahr mit den Silberpfeilen.
SPORT1
SPORT1
von SPORT1
Das Formel-1-Team von Mercedes sieht sich Sabotage-Vorwürfen um Lewis Hamilton ausgesetzt. Teamchef Toto Wolff reißt in einer Medienrunde am Freitag dabei der Geduldsfaden - er setzt zu einer Wutrede an.

Das sportliche Geschehen von Mercedes könnte am Freitag nicht konträrer laufen zu dem, was sich hinter den Kulissen im Fahrerlager abspielt.

{ "placeholderType": "MREC" }

Lewis Hamilton gewann am späten Nachmittag das zweite freie Training des Spanien-GP, setzte ein Statement gegen Dominator Max Verstappen - und Teamchef Toto Wolff wütete bei einer Medienrunde gegen - Achtung Zitat - „Verschwörungstheoretiker“ und „Geisteskranke“. Doch was war passiert?

Nachdem George Russell im bisherigen Saisonverlauf den zu Ferrari abwandernden Teamkollegen Lewis Hamilton nahezu gänzlich im Griff hat, acht der neun Qualifyings teamintern gewann, reagierten Fans bereits in den vergangenen Wochen enttäuscht über die letzten Wochen der Legende im deutschen Rennstall.

Infolgedessen tauchte jüngst in den Posteingängen einiger hochrangiger Formel-1-Funktionäre, des Automobil-Weltverbands FIA sowie einiger Motorsport-Journalisten eine E-Mail von einem unbekannten Absender auf, die gar Vorwürfe der Sabotage gegen Mercedes erhob.

{ "placeholderType": "MREC" }

Anonyme Email versetzt Formel 1 in Aufruhr

Die britische Nachrichtenagentur Press Association hatte als Erstes über das Schreiben berichtet, das den Betreff „Ein potenzielles Todesurteil für Lewis (a potential death warrant for Lewis)“ getragen haben soll.

Der Inhalt des Schreibens, der eigenen Aussage nach von einem Mercedes-Mitarbeiter verfasst: „Einige von uns im Team sind unglücklich über die systematische Sabotage von Lewis, seinem Auto, seiner Reifenstrategie, seiner Rennstrategie und seiner mentalen Gesundheit.“ So zumindest zitiert das Magazin Motorsport-Total aus dem Schreiben, das bereits am 10. Juni versandt wurde.

Klar, dass in der Königsklasse des Motorsports die Reaktionen nicht lange auf sich warten ließen.

Sabotage gegen Hamilton? „Es ist unwahr und nicht fair“

Zuerst reagierte Hamilton selbst am Donnerstag im Vorfeld des Grand Prix von Spanien - und verteidigte Russell, als habe er von dem ganzen Rummel überhaupt nichts mitbekommen: „George gibt jedes Wochenende nichts anderes als sein Bestes und er entwickelt sich mit dem Team. Dafür kann man ihm überhaupt keinen Vorwurf machen.“

{ "placeholderType": "MREC" }

Doch Hamilton war nicht der Einzige, der sich äußerte. Mercedes-Technikdirektor James Allison blickte bereits zuvor im Formel-1-Podcast Beyond the Grid auf die sportliche Lage seines Teams - und wunderte sich: „8:1 hätte ich nicht erwartet! Lewis ist ja nicht durch Zufall der beste Qualifyer in der Geschichte des Sports.“

Toto Wolff und Lewis Hamilton tauschen sich aus
Toto Wolff und Lewis Hamilton tauschen sich aus

Den Vorwürfen einer Sabotage trat Allison allerdings entschieden entgegen: „Es ist nicht wahr, dass er irgendwie einen systematischen Nachteil im Qualifying hätte. Es ist unwahr und auch nicht fair. So gut wir es können, sind die Autos identisch.“

In den hitzigen Diskussionen hatte sich Mercedes-Boss Toto Wolff zurückgehalten - bis zum Freitag. Da aber setzte der Österreicher im Zuge einer Teamchef-Medienrunde rund um die freien Trainings in Barcelona zu einer Wutrede an.

Mercedes-Teamchef Wolff wütet

„Es ist nicht von einem Teammitglied. Wenn wir solche E-Mails kriegen, und wir kriegen Tonnen davon, ist es verstörend“, erklärte Wolff.

Der Wiener schaltete nun gar die Justiz ein: „In diesem speziellen Fall habe ich die Anweisung gegeben, mit voller Kraft dagegen vorzugehen. Wir haben die Polizei eingeschaltet, die es untersucht. Wir versuchen die IP-Adresse und das Telefon zu ermitteln und all das, denn diese Art von Internet-Beleidigungen müssen aufhören.“

Dann wurde Wolff noch deutlicher: „Die Leute können sich nicht hinter ihren Telefonen oder ihren Computern verstecken und Teams oder Fahrer auf so eine Art und Weise beleidigen. Ich weiß nicht, was einige dieser Verschwörungstheoretiker und Geisteskranken da draußen denken.“

Einen abschließenden Rat gab er dem angeblichen Mitarbeiter und Verfasser der anonym verfassten Mail auch noch: „Komm schon, zeig dich und sag, wer du bist, und äußere dann die Kritik. Aber verstecke dich nicht. Das scheint alles sehr irrational zu sein“, wütete Wolff: „Also an all diese verrückten Leute da draußen: Sucht euch einen Psychiater!“

Auch Hamiltons künftiger Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur konnte sich eine Sabotage in der Königsklasse nicht ausmalen: „Wie kann man sich vorstellen, dass 1500 Leute, die Tag und Nacht arbeiten, eines ihrer Autos beschädigen?“, fragte der Franzose.

„Wir alle kämpfen um die Konstrukteursmeisterschaft. Wie man sich vorstellen kann, dass es in Ordnung wäre, wenn sie über Lewis sagen würden, dass sie mit ihm keine Punkte holen wollen, ist völlig irrational“, so Vasseur.

Die Medienrunde endete immerhin versöhnlich. „Wir wollen erfolgreich sein mit dem legendärsten Fahrer, den wir je hatten. Es war ein Privileg, mit Lewis zu arbeiten, er ist eine unglaubliche Persönlichkeit“, resümierte Wolff die langjährige Zusammenarbeit mit Hamilton.