Die DFB-Frauen absolvieren die nächste Pflichtaufgabe auf dem Weg zum erhofften Olympia-Ticket weitgehend souverän. Im Nationalstadion von Reykjavik besiegt das Team von Horst Hrubesch Island mit 2:0 (0:0).
Gwinn: „War ein ziemlicher Krampf“
Giulia Gwinn (65.) erzielte die Führung per Elfmeter, nachdem die isländische Torhüterin Ivarsdottir Bayern-Stürmerin Lea Schüller bei einer Flanke mit der Faust im Gesicht getroffen hatte. Auch zwei Aluminium-Treffer untermauerten den soliden DFB-Auftritt – bis Klara Bühl spät (94.) den Deckel auf das Spiel setzte.
Deutschland liegt in der Nations League weiter drei Punkte hinter den makellosen Däninnen (Hinspiel 0:2). Nur als Gruppensieger spielt der Vize-Europameister weiter um ein Olympia-Ticket.
Gwinn nach DFB-Sieg: „Es war ein ziemlicher Krampf!“
Torschützin Gwinn freute sich nach der Partie im ZDF über ihren Anteil am Sieg: „Es freut mich, dass ich gerade der Mannschaft beim Stand von 0:0 helfen konnte! Es war heute ein ziemlicher Krampf für uns, auch wenn wir viele Durchbrüche auf außen hatten. Wir haben es nicht geschafft diese Effektivität reinzubringen.“
Mittelfeld-Spielerin Lena Lattwein war ebenfalls positiv gestimmt - obwohl sie in der Schlussphase bibbern musste: „Wir haben uns heute sehr schwergetan. Beim 2:0 kam dann die Erlösung auf der Bank, da war die Freude sehr groß.“
Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch bemängelte die Chancenverwertung seines Teams: „Wir haben es uns selber schwer gemacht. Wir hatten schon wieder so viele Chancen, da musst du Tore machen! Da müssen wir es cleverer und ruhiger spielen, aber wir haben die Sicherheit noch nicht. Bis zum 2:0 mussten wir bangen.“
Auch die zweite Torschützin Klara Bühl stimmte in den Kanon mit ein: „Am Ende war es eng, die Isländerinnen kamen mit zwei, drei Angriffen durch. Das Spiel war sehr schwierig, da sind am Ende auch mal kurz die Emotionen durchgebrannt. Wir sind gottfroh, dass wir die drei Punkte mitnehmen.“
Lea Schüller, die den Elfmeter herausholte, sendete derweil im Vorfeld des vorläufigen „Endspiels“ um den Gruppensieg eine Ansage an Dänemark: „Ich bin sehr zuversichtlich. Wenn wir weiter an uns arbeiten, werden wir Dänemark schlagen.“
Doppeltes Aluminium-Pech für DFB-Team
Ein Lattentreffer von Schüller (4.) setzte im Stadion Laugardalsvöllur die erste deutsche Duftmarke. Das DFB-Team übernahm zwar gleich das Kommando, doch wie gegen Wales mangelte es in der ersten Hälfte an Präzision und Ideen. Immer wieder segelten erfolglos Flanken in den isländischen Strafraum.
Eine Flanke von Svenja Huth prallte an die Latte (32.), Hrubesch schlug ungläubig die Hände vor das Gesicht. Das 4:0 im Hinspiel in Bochum im Vormonat sollte Mut verleihen, doch die Isländerinnen um Kapitänin Glodis Viggosdottir vom FC Bayern leisteten deutlich mehr Gegenwehr.
Dann aber erwischte Islands Torhüterin Telma Ivarsdottir Schüller im Luftzweikampf mit der Hand im Gesicht, den fälligen Strafstoß verwandelte Gwinn souverän.
In der 85. Minute musste Ann-Kathrin Berger im deutschen Tor die wackelige Führung gegen Dilja Zomers festhalten - ehe Klara Bühl aus rund 16 Metern per Flachschuss die Partie entschied.
SPORT1 hat die Partie im Ticker zum Nachlesen.
Island 0:2 Deutschland
+++ 90. + 5 Minute: Das Spiel ist aus! +++
Die Partie ist aus. Deutschland besiegt Island überzeugend aber weitgehend glanzlos mit 2:0.
+++ 90. + 4 Minute: Deutschland erhöht spät ++
Klara Bühl erhöht spät für Deutschland. In der Nachspielzeit kommt die Offensivakteurin von der Strafraumkante zum Abschluss, den Ivarsdottir eigentlich halten muss. Doch die isländische Torhüterin lässt den Flachschuss passieren und begräbt die eigenen Remis-Hoffnungen.
+++ 90. Minute: Letzte Aktionen +++
Fünf Minuten Nachspielzeit sind angezeigt. Die Isländerinnen kämpfen voller Elan gegen die drohende Niederlage. Das DFB-Team ist bemüht dem Anrennen zu trotzen - und vergibt nach einem gut ausgespielten Konter in Person von Klara Bühl die Vorentscheidung.
+++ 85. Minute: Deutschland wackelt! +++
Mit der ersten wirklichen Chance im Spiel bringt Island die deutsche Hintermannschaft in die Bredouille. Die Isländerin Zomers taucht plötzlich im Strafraum frei vor Ann-Kathrin Berger auf - doch der deutsche Rückhalt steht! Geht das gut?
+++ 81. Minute: Nächster Wechsel bei Deutschland +++
Sara Däbritz kommt in die Partie, während Lena Oberdorf den Rasen verlässt. Somit sind beide mit Gelb vorbelastete Spielerinnen runter. Doch in der unmittelbar folgenden Aktion holt sich Klara Bühl die Verwarnung ab.
+++ 76. Minute: Island kommt - wackeln die DFB-Frauen? +++
Island gestaltet das Spiel ob der drohenden Niederlage aktiver, die deutsche Defensive wirkt derweil nicht unüberwindbar. Aufgrund des Dänemark-Sieges im Parallelspiel muss der DFB-Sieg allerdings auch zwingend her, um das Erreichen des Olympia-Tickets noch in der eigenen Hand zu haben.
+++ 67. Minute: Wechsel beim DFB-Team +++
Laura Freigang kommt neu in die Partie. Linda Dallmann verlässt derweil den Platz nach einer überwiegend unauffälligen Leistung.
+++ 65. Minute: Deutschland führt +++
Giulia Gwinn verwandelt den berechtigten Elfmeter nach kurzer Behandlungspause für Schüller eiskalt. Die Bayern-Verteidigerin platziert den Ball sicher links unten, während Ivarsdottir bereits in die andere Ecke unterwegs war.
+++ 62. Minute: Elfmeter für Deutschland! +++
Abermals ist es eine Flanke aus dem Halbfeld, die für Gefahr sorgt. Lea Schüller kommt zwischen zwei Innenverteidigerinnen zum Kopfball - und wird anschließend von Torhüterin Ivarsdottir mit der Faust im Gesicht getroffen. Schiedsrichterin Spahic zeigt unmittelbar auf den Punkt.
+++ 59. Minute: Brand ans Außennetz +++
Erneut ist es Jule Brand, die die nächste deutsche Chance verbuchen kann. Lea Schüller findet ihre Kollegin bereits im Sechszehnmeterraum per Flanke, die sich allerdings zieht und Brand nur noch einen Kopfball ans rechte Außennetz des isländischen Tores ermöglicht.
+++ 53. Minute: DFB-Freistoß wird gefährlich +++
Ein Freistoß von Klara Bühl aus dem rechten Halbfeld rutscht durch, auch weil Kathy Hendrich per Hinterkopf verlängert. Am langen Pfosten kommt aber Keeperin Ivarsdottir beim Nachstochern Sjoeke Nüsken zuvor - und muss kurz behandelt werden.
+++ 51. Minute: Kopfballchance von Brand +++
Linksverteidigerin Sarai Linder setzt sich abermals gut über links durch und findet in der Mitte eine Abnehmerin für die Flanke. Die eingewechselte Jule Brand kommt aus rund fünf Metern unter Bedrängnis zum Kopfball und setzt diesen Meter neben das Tor.
+++ 46. Minute: Die Partie läuft wieder +++
Linda Dallmann stößt zur zweiten Hälfte an. Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch hat gleich zwei Wechsel vorgenommen. Sjoeke Nüsken ersetzt Lena Lattwein im Mittelfeld, Jule Brand (für Svenja Huth) soll offensiv für neue Impulse sorgen.
+++ 45. Minute: Halbzeit +++
Ohne Nachspielzeit pfeift Schiedsrichterin Almira Spahic zur Pause. Die DFB-Frauen präsentieren sich in der ersten Spielhälfte im Nationalstadion von Reykjavik hochüberlegen. Bereits nach drei Minuten kann Lea Schüller per Direktabnahme die Führung gegen Island erzielen, doch scheitert an der Latte. Auch eine Flanke von Svenja Huth fällt später auf das Gebälk. Aus dem Spiel heraus ergeben sich sonst aber kaum Großchancen, die Passsicherheit im letzten Drittel fehlt noch.
+++ 41. Minute: Viele DFB-Flanken ohne Ertrag +++
Oftmals ergibt sich nun ein ähnliches Bild: Flanke Deutschland - doch ohne Ertrag. Die vielen Hereingaben werten zwar die Statistik auf, können allerdings von Island-Keeperin Ivarsdottir nahezu ohne Probleme abgefangen werden. Die Variabilität fehlt ein wenig.
+++ 36. Minute: Schüller vergibt große Möglichkeit +++
Diesmal zahlt sich das Pressing aus! Lea Schüller erobert am rechten Strafraumeck den Ball und kann bis an den Fünfmeterraum durchgehen. Doch erneut kommt der letzte Pass nicht an, Linda Dallmann stand zentral bereit.
+++ 32. Minute: DFB-Flanke an die Latte +++
Diesmal ist es die rechte Offensivseite, die vom DFB-Team bespielt wird. Svenja Huth will den Ball in die Mitte flanken, der Ball senkt sich spät in Richtung Tor und klatscht auf die Latte!
+++ 26. Minute: DFB-Team weiter dominant +++
Zwar kommt Island kaum aus der eigenen Hälfte heraus, für Großchancen können die Schützlinge von Trainer Horst Hrubesch aber vorerst nicht mehr sorgen. Zu hoch die Fehlpassquote beim DFB-Team.
+++ 18. Minute: Bühl klarer Aktivposten +++
Klara Bühl setzt sich erneut über die linke Seite durch, die Flanke fliegt über sämtliche Köpfe hinweg ins Toraus. Allerdings: Bühl sorgt für reichlich Gefahr und bringt die isländische Defensive immer wieder ins Wanken.
+++ 13. Minute: Nächste deutsche Großchance +++
Lena Lattwein kommt aus rund 17 Metern zentral zum Schuss. Ivarsdottir kann den Aufsetzer in die rechte untere Ecke gerade noch um den Pfosten lenken. Den anschließenden Eckball schießt Klara Bühl direkt ans Außennetz.
+++ 9. Minute: Deutschland druckvoll +++
Bereits früh in der Partie wird die deutsche Herangehensweise offensichtlich, frühes Pressing soll das Mittel zum Zweck sein. So schiebt Schüller bis zur isländischen Keeperin Ivarsdottir durch.
+++ 4. Minute: Latte! DFB-Team fast vorne +++
Nach einer gut getimten Hereingabe von Klara Bühl von der linken Seite kommt Lea Schüller zentral im Strafraum an den Ball. Per Direktabnahme trifft die Bayern-Stürmerin allerdings nur die Latte. Fast die frühe Führung!
+++ 1. Minute: Die Partie läuft +++
Kapitänin Svenja Huth, die in Abwesenheit von Alexandra Popp erneut die Spielführung übernimmt, stimmt die Mannschaft im Kreis ein. Island hat Anstoß - die Partie läuft.
+++ So startet Deutschland +++
So startet das DFB-Team: Berger - Gwinn, Hendrich, Doorsoun, Linder - Oberdorf, Lattwein - Huth, Dallmann, Bühl - Schüller
Im Vergleich zum 5:1-Sieg gegen Wales am Freitag wechselt Trainer Horst Hrubesch somit auf drei Positionen. In der Innenverteidigung rückt Sara Doorsoun für die verletzungsbedingt fehlende Marina Hegering in die Startelf.
Zudem ersetzt Lena Lattwein vom VfL Wolfsburg Sara Däbritz im zentralen Mittelfeld, Linda Dallmann rutscht für Laura Freigang in die Anfangsformation.
+++ Die Ausgangssituation: Ein Sieg muss her +++
Für den Traum von Olympia 2024 in Paris zählen für die DFB-Frauen nur Siege. Nur als Gruppensieger der Nations-League-Gruppe bestehen weiter Chancen auf ein Olympiaticket. Durch eine 0:2-Niederlage im Hinspiel gegen Dänemark brachte sich die DFB-Auswahl bereits selbst unter Druck.
Weil Dänemark das Parallelspiel am vierten Spieltag gegen Wales mit 2:1 für sich entschied, so alle zwölf möglichen Punkte auf dem Konto hat, liegt das DFB-Team bereits sechs Punkte hinter der Tabellenspitze.
Um die eigene Partie gegen Dänemark am 1. Dezember zu einem vorläufigen „Endspiel“ um den Gruppensieg werden zu lassen, zählt also fast nur ein Sieg.
+++ Island ein gutes Omen? +++
An die Isländerinnen haben die DFB-Frauen gute Erinnerungen. Bereits 2018 hatten sie in einem wohl vorentscheidenden Spiel in der Qualifikation zur WM-Endrunde 2019 auf der Vulkaninsel antreten müssen. Der Endstand damals: 2:0-Auswärtssieg durch einen Doppelpack von Svenja Huth.
Diese schwärmte: „Ich erinnere mich gerne daran zurück.“ Auch damals hieß der Bundestrainer übrigens Horst Hrubesch. In seiner ersten Amtszeit, oder auch auf seiner ersten Rettungsmission, war der heute 72-Jährige erfolgreich. Und diesmal?
Von den Isländerinnen ist beim Heimspiel mehr Gegenwehr zu erwarten als beim 4:0 des DFB-Teams im Hinspiel vergangenen Monat in Bochum.
+++ Hrubesch: „Keine Urlaubsreise“ +++
Ob der Ausgangssituation schaltete Horst Hrubesch auf den ernsten Modus um. „Wir machen hier keine Urlaubsreise, wir sind hier, um Fußball zu spielen“, knurrte Hrubesch auf der Spieltags-Pressekonferenz nach der Frage, welche Eindrücke das Team in Island habe sammeln können.
Auch Lena Lattwein war die Wichtigkeit des Spiels offenbar bewusst: „Wir müssen noch eine Schippe drauflegen“, äußerte die 23-Jährige selbstkritisch. Die „letzte Konsequenz“ müsse her, mahnte die Mittelfeldspielerin vom VfL Wolfsburg.
+++ Bundestrainer-Thema wohl bald vom Tisch +++
Nach wie vor nimmt Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch auf der deutschen Bank Platz. Martina Voss-Tecklenburg, die die Mannschaft noch bei der WM betreut hatte, sorgte jüngst mit einem „Erholungsurlaub“ für Aufsehen. Ob sie zurückkehrt, ist derweil offen.
Das ausstehende Gespräch zwischen der Bundestrainerin a.D. und dem Deutschen Fußball-Bund ist mittlerweile aber offenbar terminiert, Details gab der Verband auf SID-Anfrage nicht preis. Auf eine zeitnahe Verkündung kann allerdings gehofft werden.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)