Manchester City hat nach einem wahren Elfmeter-Krimi zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den UEFA-Supercup gewonnen und seine Sammlung im erfolgreichsten Jahr der Vereinsgeschichte auf vier Titel erweitert.
Pep knutscht Haaland nach Elfer-Krimi
Der englische Meister und Champions-League-Sieger setzte sich in Piräus im Elferschießen mit 5:4 gegen den FC Sevilla durch. Nach der regulären Spielzeit hatte es 1:1 (0:1) gestanden.
Für Guardiola ist es der vierte Supercup-Sieg. 2009 und 2011 triumphierte er bereits mit dem FC Barcelona, 2013 zudem mit dem FC Bayern. Damit zieht er auch mit dem bisherigen Rekordsieger Carlo Ancelotti gleich. Guardiola war über den Titel so glücklich, dass er Stürmerstar Erling Haaland sogar ein Küssen aufdrückte.
Der 21-jährige Cole Palmer (63.) glich für City aus, Youssef En-Nesyri (25.) hatte Sevilla in Führung gebracht. Im Elfmeterschießen zeigte Sevillas letzter Schütze Nemanja Gudelj Nerven und traf nur die Latte.
City ohne De Bruyne und Gündogan mit Problemen
Trotz des Erfolgs wurde aber eines deutlich. Der Abgang von Ilkay Gündogan und der langfristige Ausfall von Spielmacher Kevin De Bruyne sind offenbar auch für die Überflieger von der Insel nicht so einfach zu verkraften.
„Ich bin glücklich, die Jungs wieder feiern zu sehen“, twitterte Gündogan, den es zum FC Barcelona gezogen hat. Der neue City-Kapitän Kyle Walker, der von Bayern München umworben wird, erklärte bei TNT Sports: „Gute Mannschaften nutzen die Fehler der anderen aus. Den Pokal zu gewinnen und in Citys Trophäenschrank zu stellen, ist ein sehr gutes Gefühl.“
City siegt erstmals - Sevilla mit traurigem Rekord
City war zum ersten Mal in dem 1973 ins Leben gerufenen UEFA Supercup vertreten, in dem sich die Gewinner der beiden wichtigsten Europapokale duellieren. Sevilla, Sieger im Jahr 2006, verließ im Supercup zum bereits sechsten Mal nach 2007, 2014, 2015, 2016 und 2020 (gegen den FC Bayern) den Platz als Verlierer - Rekord.
„Wir müssen diese Gelegenheit nutzen, denn wer weiß, wann wir wiederkommen“, sagte City-Starcoach Guardiola im Vorfeld. Einen leichten Sieg erwartete er keineswegs, Sevilla besitze „einen großen Charakter und eine große Ausdauer.“
Der hohe Favorit im Georgios-Karaiskakis-Stadion hieß aber Manchester - und zunächst spielten tatsächlich nur die Himmelblauen.
Bono hält stark für Sevilla - Rekordspieler Gvardiol patzt
Sevillas Torhüter Bono, mit dem sich der FC Bayern ebenso beschäftigt haben soll wie mit City-Ersatzkeeper Stefan Ortega, parierte stark gegen Nathan Ake (8.) und Jack Grealish (17.).
Die Andalusier kamen kaum nach vorne, der erste nennenswerte Angriff aber saß gleich - auch weil Josko Gvardiol, für 90 Millionen Euro von RB Leipzig zu den Skyblues gewechselt, bei seinem Startelfdebüt beim Kopfballduell mit En-Nesyri nicht perfekt stand.
Sevilla, das im Vorjahr in der Gruppenphase der Champions League gegen das Guardiola-Team keine Chance hatte (0:4, 1:3), nistete sich in der Folge wieder in der eigenen Hälfte ein und verteidigte leidenschaftlich. City fiel wenig ein, Torjäger Haaland bekam kaum ein brauchbares Zuspiel.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte City naturgemäß den Druck. Sevilla stand vor dem zweiten Treffer, diesmal versagten En-Nesyri freistehend vor City-Keeper Ederson aber die Nerven. Der englische Meister bestrafte die Nachlässigkeit, Cole traf nach einer butterweichen Flanke von Rodri mit dem Kopf zum Ausgleich.
Manchester drängte auf den zweiten Treffer, musste es am Ende aber durch das Elfmeterschießen entscheiden.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)