Martin Hinteregger ist ein Freund klarer Worte. Dies ist genauso wenig ein Geheimnis wie seine Haltung zum Profi-Geschäft. Für ihn werde im Fußball und in der Politik nur noch gelogen, weil niemand für Ärger und Skandale sorgen möchte.
Hinteregger gelangweilt von Alaba
Dabei stören ihn vor allem die Interviews von David Alaba, da dieser nie seine eigene Meinung ausdrücken würde. „Das ist der perfekte Profi, er ist richtig gescheit“, sagte Hinteregger im Interview mit dem österreichischen Nachrichtenmagazin profil vermeintlich wohlwollend.
Doch die Kritik an seinem ehemaligen Nationalmannschaftskollegen ließ nicht lange auf sich warten. „Ich frage mich immer, warum Journalisten ihn überhaupt interviewen wollen - da kann ich ja gleich die Zirbe da hinten interviewen. Die sagt gleich viel.“
Noch weniger gibt Hinteregger offenbar auf die Worte von Funktionären. „Die schlimmsten Interviews geben Sportdirektoren – die müssen bei jeder Frage lügen, damit keine Unruhe entsteht.“
„Ich könnte kein Japaner sein“
Martin Hinteregger trauere den früheren Fußballzeiten hinterher, in denen man noch alles sagen konnte, ohne dass sich daraus ein Skandal entwickelte. Er betonte: „Ich könnte kein Japaner sein. Alle, die ich kenne, sagen zu allem Ja und Amen.“
Von vielen Fußball-Fans wurde der 30-Jährige, der seine Profi-Karriere im vergangenen Sommer beendete, für seine Geradlinigkeit auf und neben dem Platz gefeiert.
Hinteregger offenbart: „Bei 100 Interviews gelogen“
Doch auch er selbst sei nicht immer ganz ehrlich gewesen: „Einmal im Jahr vielleicht, aber bei den anderen 100 Interviews habe ich so viel gelogen, wie nur geht. Hauptsache, am nächsten Tag steht nichts in der Zeitung.“
Seit seinem überraschenden Abschied bei Eintracht Frankfurt fällt Hinteregger regelmäßig mit kontroversen Aktionen auf. Der ehemalige Innenverteidiger bezeichnet sich selbst als Sturkopf und holte in den vergangenen Monaten mehrmals zum Rundumschlag, gegen den Fußball, die Medien und Eintracht Frankfurt aus.
Zuletzt kassierte Hinteregger einen Shitstorm, weil er auf Instagram mit einem Gewehr und einem erlegten Reh posierte. Auf die kritischen Stimmen zu diesem Post reagierte er mit einem Rundumschlag gegen die deutsche Gesellschaft.
Beim von ihm organisierten „Hinti-Cup“ erregte Hinteregger vor einem Jahr die Gemüter. Das Turnier in seiner Heimat hatte er mit einem österreichischem Rechtsextremen organisiert.