Was für ein Statement des deutschen Teams!
Deutschland feiert Tor-Spektakel
Zum Hauptrundenauftakt bei der Handball-WM 2023 feiert die Truppe von Bundestrainer Alfred Gislason eine 39:19-Gala gegen Argentinien und bleibt damit auch im vierten Spiel bei diesem Turnier unbesiegt. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Handball-WM 2023)
Dass es am Ende nicht ganz für die magische 40-Tore-Marke gereicht hat, wollte Patrick Groetzki nicht zu hoch hängen. „Das (40 Tore, Anm. d. Red.) spielt keine große Rolle. Wir wollten einfach eine gute zweite Hälfte abliefern und das ist uns gelungen.“
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Die als Favorit in das Duell mit den Südamerikanern gegangene DHB-Mannschaft betonte vor dem Match noch die Stärken Argentiniens. „Wir hatten das Vergnügen, gegen die bei den Olympischen Spielen zu spielen. Das war ein sehr enges Spiel“, erinnerte Gislason an das Gruppenspiel bei Olympia 2021 in Tokio, als man nach einer knappen 14:13-Halbzeitführung erst nach einem Kraftakt mit 33:25 triumphierte.
Diesmal verlief das Match jedoch komplett anders. Nach einem nervösen Beginn mit zwei Fehlern in den ersten beiden Angriffen, kam Deutschland immer besser in das Spiel und spielte sich in einen regelrechten Rausch. Bereits zur Halbzeit stand es 24:11 und das Spiel war so gut wie entschieden.
„Heute müssen wir alle zufrieden sein. Damit haben wir nicht gerechnet, dass es so deutlich wird – auch schon zur Halbzeit“, war Juri Knorr, der im ersten Durchgang vier Tore beisteuerte und in Hälfte zwei geschont wurde, begeistert vom deutschen Auftritt und fügte hinzu: „Wir haben einfach ein super Spiel gemacht.“
DHB-Gala: Euphorie schon zur Halbzeit
Es war die höchste Halbzeitführung einer deutschen Mannschaft bei einer Weltmeisterschaft seit 2005. Damals stand es im Gruppenspiel gegen Katar 20:4 für das DHB-Team. (NEWS: Alles Wichtige zur Handball-WM)
Dementsprechend zufrieden zeigte sich auch Oliver Roggisch nach den ersten 30 Minuten. „Fokussiert, aber gelöst“, beschrieb der DHB-Teammanager die Stimmung in der Kabine zur Halbzeit und fügte hinzu: „Viel besser geht es nicht. 86 Prozent Angriffseffektivität. Das ist optimal.“
Dies ermöglichte es dem Bundestrainer, in der zweiten Hälfte ordentlich durchzumischen und die Minuten auf alle Spieler zu verteilen. Dennoch machte Roggisch das Ziel für die zweite Hälfte klar: „Halbzeit gewinnen und dann zufrieden nach Hause fahren.“
Nach der Gala gegen Argentinien: Fokus auf die Niederlande
Das gelang dem Team, das damit in der Hauptrundengruppe vorübergehend auf Rang eins springt. Im Abendspiel trifft Norwegen auf Serbien und könnte die Tabellenführung wieder übernehmen. Vor dem Spieltag lagen die Skandinavier lediglich aufgrund der besseren Tordifferenz an der Spitze. Daran hat Deutschland gegen Argentinien aber kräftig gearbeitet. (SERVICE: Alle Gruppen der WM)
Der weitere Spielplan der deutschen Mannschaft sieht am Samstag das Duell gegen die Niederlande vor, das zu einer Vorentscheidung im Kampf um das Viertelfinale führen kann. Dementsprechend fokussiert zeigte sich Gislason nach dieser Machtdemonstration seines Teams. Die Vorbereitung auf die Niederlande geht noch an diesem Abend los. „Wir werden das heutige Spiel der Niederländer jetzt auswerten und dann haben die Jungs das in der Nacht schon im Netz.“
Dennoch hatte auch der Isländer noch lobende Worte für seine Mannschaft übrig. “Ich bin extrem zufrieden, wie wir reingekommen sind – bis auf die zwei technischen Fehler im Angriffsspiel zu Beginn. Aber sonst war es eine unglaublich konzentrierte Leistung der Mannschaft.“
Zudem erklärte er noch seine kuriose Ansprache in einer Auszeit kurz vor der Pause. Dort sagte er seinem Team ‚Spielt, was ihr wollt‘. Nach dem Spiel sagte er, dass man mehrere Taktiken in petto habe, aber „wenn die Jungs so gute Entscheidungen treffen, muss ich denen freien Lauf lassen“.
Diese Lockerheit des Bundestrainers hob auch Kapitän Johannes Golla hervor. „Es ist ein gutes Zeichen, dass Alfred (Gislason, Anm. d. Red.) zufrieden ist, dann haben wir nicht allzu viel falsch gemacht.“
Am Montag geht es dann gegen Norwegen. Das könnte in einem großen Finale um den Gruppensieg gipfeln.