Bei Lukas Hutecek regierte in der Mixed Zone die freudige Ungläubigkeit.
„Das ist Wahnsinn“: Österreich baff
Als SPORT1 den Österreicher auf den Remis-Coup gegen Deutschland (22:22) ansprach, reagierte dieser mit einem Schmunzeln und einem Kopfschütteln, ehe er durchatmen musste. Als es später um die realistischen Halbfinal-Chancen ging, brach Hutecek fast in Lachen aus.
Österreich spielt bei der Handball-EM weiter verrückt. Nach Überraschungen gegen Spanien, Kroatien und Ungarn war nun das DHB-Team an der Reihe. In den Zeitungen des deutschen Nachbarn ist vom sich fortsetzenden „Märchen“ oder „Wunder“ die Rede.
„Unglaublich, Wahnsinn“: Österreich feiert
„Es ist unglaublich, was die Mannschaft leistet“, meinte Hutecek: „Dass wir hier einen Punkt holen, in diesem Spiel, bei dieser Kulisse. Wo so viel auf dem Spiel steht. Das ist der Wahnsinn.“
Jeder im Team habe „von der ersten bis zur letzten Sekunde dran geglaubt, dass wirklich was drin ist gegen das große Deutschland. Das haben wir auch gezeigt.“
Dabei verschenkte Österreich sogar noch den Sieg. Die Mannschaft von Ales Pajovic lag in der zweiten Hälfte mit bis zu fünf Toren in Führung, blieb die letzten zehn Minuten ohne Treffer.
Lob für Abwehrchef: „Was der alles verhaftet“
Und doch überwog beim Außenseiter ganz klar die Freude. Schon auf der Platte brandete großer Jubel beim ehemaligen Bundesliga-Star Robert Weber und seinen Kollegen aus.
„Auch wenn wir in der Schlussphase zwei, drei Bälle liegen lassen: Du guckst in die Gesichter und jeder strahlt, jeder ist voll dabei“, meinte Hutecek: „Jeder genießt diese Momente, die wir sammeln – und das ist einzigartig.“
Es sei „Wahnsinn, wenn wir davon sprechen, dass wir gegen Deutschland einen Punkt verloren haben“, sagte der 23-Jährige schmunzelnd: „Das ist für uns vor der EM undenkbar gewesen.“
Der Rückraumspieler des TBV Lemgo Lippe schwärmte insbesondere von der Defensivleistung mit dem überragenden Keeper Constantin Möstl – aber auch Abwehrchef Lukas Herburger: „Was der da hinten alles verhaftet, ist der Wahnsinn.“
„Für Österreich klingt das schon sehr komisch“
Mit 4:2-Punkten hat Österreich nun sogar realistische Chancen auf das Halbfinale, wenngleich am Montag mit Frankreich der nächste „harte Brocken“ (Österreich - Frankreich, Montag ab 18 Uhr im LIVETICKER) wartet.
„Für Österreich an sich klingt das schon sehr komisch“, sagte Möstl: „Hätte vor der EM jemand Geld gesetzt, dass wir die Chance aufs Finale haben – der wäre sehr reich geworden. Aber wir haben die Chance und nutzen sie hoffentlich.“
Und Hutecek meinte: „Ich kann nur darüber lächeln eigentlich, dass wir jetzt hier von Halbfinale sprechen. Vorgestern sprachen wir von der Olympia-Quali, jetzt vom Halbfinale. Das ist der absolute Wahnsinn. Wir leben diesen Traum – mal schauen, wie weit es geht.“
Möstl ergänzte: „Ich hoffe, es kann uns niemand mehr stoppen. Die ganze EM ist jeden Tag aufs Neue schön. Wir fliegen und nichts bringt uns runter. Es ist wirklich unglaublich. Wer soll uns noch stoppen, außer wir selbst!“