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Handball-EM 2024: "Die größte Mannschaft unserer Sportart" - so gelingt das Wunder gegen Dänemark

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Handball-EM 2024: "Die größte Mannschaft unserer Sportart" - so gelingt das Wunder gegen Dänemark

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Bereit für den perfekten Tag

Dänemark ist der Top-Favorit und gespickt mit Stars - doch Deutschland hat „absolut keine Angst“. Gelingt der große Coup?
Im EM-Halbfinale trifft Gastgeber Deutschland auf den schier übermächtigen Weltmeister Dänemark. Ein Duell David gegen Goliath, bei dem sich der Underdog durchaus Chancen ausrechnet.
Dänemark ist der Top-Favorit und gespickt mit Stars - doch Deutschland hat „absolut keine Angst“. Gelingt der große Coup?

Nun also Dänemark. Das große, schier übermächtige Dänemark. Die Mannschaft, die dreimal in Folge Weltmeister wurde und vor dem Turnier als absoluter Topfavorit galt.

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Dieses Team steht Deutschland am Freitagabend im Halbfinale der Heim-Europameisterschaft (Deutschland - Dänemark ab 20.30 Uhr im LIVETICKER) im Weg. Eine maximal hohe Hürde, ein „echter Brocken“, wie es Julian Köster sagte. Das DHB-Team braucht, der Begriff fällt immer wieder, in der Kölner Lanxess Arena den „perfekten Tag“.

„Jetzt zeigt sich, ob wir ganz oben mithalten können. Jetzt geht es gegen die größte Mannschaft in unserer Sportart“, sagte Juri Knorr auf SPORT1-Nachfrage: „Für uns muss es ein ganz besonderer Tag werden. Wir werden uns zerreißen auf der Platte, weil es für fast jeden das größte Spiel ist.“

„Wahnsinn“: DHB-Team fiebert Halbfinale entgegen

Fast jeden, weil mit Andreas Wolff, Rune Dahmke, Kai Häfner und Jannik Kohlbacher vier 2016er-Europameister im Kader stehen, die schon ein Finale gespielt und gewonnen haben.

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„Ein Halbfinale vor den eigenen Fans. Das wird Wahnsinn“, sagte Kapitän Johannes Golla in der ARD. Justus Fischer meinte: „Das ist eine einmalige Chance, vor so einer Kulisse im Halbfinale gegen Dänemark zu spielen.“

Die Skandinavier seien zwar der schwierigste Gegner, „aber das ist doch etwas Geiles, sich mit der besten Mannschaft der Welt zu messen“, befand Sebastian Heymann bei Dyn.

Deutschland sehnt das „besondere zehnte Spiel“ herbei

Das DHB-Team will sich aber nicht nur messen, sondern die Dänen ärgern – und schlagen.

„Die Mannschaft stimmt mich optimistisch. Jeder Einzelne“, sagte Knorr: „Wir haben die Qualität, die Fähigkeiten, um an einem Tag, in einem Spiel, was Besonderes zu schaffen. Dazu sind wir imstande. Aber natürlich wissen wir, dass es etwas ganz Besonderes werden muss.“

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„Neun von zehn Spielen gewinnen sie wahrscheinlich“, ergänzte der Spielmacher. „Aber vielleicht ist dieses zehnte Spiel am Freitag, wer weiß.“

DHB-Team setzt auf den Fan-Faktor

Ein Trumpf der deutschen Mannschaft ist bestens bekannt. „Wir haben die Fans hinter uns, das ist ein Pfund“, weiß Knorr. „Die 20.000 im Rücken wollen wir schon nutzen“, sagt auch Lukas Mertens bei SPORT1: „Wenn wir da in einen Flow kommen, wie gegen Ungarn, dann kann das gut werden.“

Am Donnerstag bestätigte Rune Dahmke auf der offiziellen Pressekonferenz: „Wir können jede Hilfe gebrauchen. Unsere Fans haben uns extrem beflügelt, jetzt gerade hier in Köln. Es stellt sich schon so ein, dass man an jedem Sieg zusammenarbeitet. Das wird einer unserer größten Vorteile sein.“

Doch abgesehen von der Unterstützung auf den Rängen: Was muss Deutschland gegen Mikkel Hansen, Mathias Gidsel & Co. richtig gut machen - also besser als beim 24:30 zum Hauptrundenabschluss gegen Kroatien?

„Wir haben die Schwankungen zwischen den Spielen ja schon erlebt. Wenn eine Reaktion kommt, wie nach dem Spiel gegen Österreich, dann haben wir gegen Dänemark eine Außenseiterchance“, sagte Bundestrainer Alfred Gislason, der auch vom „perfekten Spiel“ und einem „Sahne-Tag“ sprach, das es benötige, um den Weltmeister zu schlagen.

Bremst Deutschlands Abwehr Dänemarks Superstars?

Weil das DHB-Team nicht die Breite besitzt wie der Favorit, „können wir nicht so viel wechseln“. Gislason wird weitestgehend auf seine Leistungsträger vertrauen – besonders Knorr, Golla, Julian Köster und Andreas Wolff sind gefragt und müssen abliefern, um Deutschland eine Chance zu geben. Das hat die Pleite gegen Kroatien einmal mehr gezeigt.

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„Wir haben gezeigt, was für eine Abwehr wir spielen können. Was wir für einen Torhüter hinten drin haben können, wenn die Abwehr steht“, nannte Renars Uscins bei SPORT1 die X-Faktoren: „Wenn wir wiederum daraus ins Tempospiel kommen, kann das wieder ganz anders laufen.“

Auch Rückraum-Waffe Sebastian Heymann setzt auf „unsere überragenden Torhüter“ und „unsere sehr, sehr gute Abwehr, auf die immer Verlass ist. Wir müssen aus unserer starken Abwehr mehr Profit schlagen, indem wir dann 60 Minuten übers Tempospiel erfolgreich sein können“.

Deutschland hat „absolut keine Angst“

Zusammenhalt, zerreißen, eine starke Torwart-Leistung, eine zupackende und lückenschließende Abwehr, ein Angriffsspiel mit viel Bewegung hinten raus – und dann muss unbedingt auch wieder die Chancenwertung stimmen. Werden es wieder 23 oder 24 Fehlwürfe wie gegen Österreich und Kroatien, droht ein Halbfinal-Debakel.

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„Wenn wir uns gute Chancen herausspielen und die auch machen, dann bin ich guter Dinge, dass wir die Dänen ärgern können“, sagte Mertens.

Heymann bei Dyn: „Wenn wir im Angriff, die Chancen, die wir uns herausarbeiten, auch wieder verwerten, werden es die Dänen extrem schwer haben. Wir haben Respekt, aber wir haben absolut keine Angst.“

Dänemark kickt in Köln

Für die eineinhalb Tage Vorbereitung galt und gilt: Gute Regeneration, guter Schlaf – und viel Video gucken.

Die Dänen absolvierten am Donnerstag noch eine Trainingseinheit in der für sie noch unbekannten Lanxess Arena – die Skandinavier spielten bisher in München und Hamburg. Mit auf dem Programm: Ein Fußballspiel zu Beginn, bei dem es durchaus in einigen Zweikämpfen zur Sache ging, wie SPORT1 beobachten konnte.

Deutschland legte dagegen den Fokus auf das Videostudium, das bei Gislason schon vor dem abschließenden Hauptrundenspiel gegen Kroatien begonnen hatte. Schwächen werden beim Gegner kaum zu erkennen sein – immerhin verlor aber auch das Team von Nikolaj Jacobsen beim 25:28 ohne einige Leistungsträger im letzten Hauptrundenspiel gegen Slowenien den Nimbus der Unbesiegbarkeit.

Es kommt darauf an, „dass wir unser absolut bestes Spiel im Turnier machen. Dass wir auch ein bisschen Glück haben, dass sie nicht ihr bestes Spiel machen“, sagte Knorr: „Ich weiß nicht, ob sie uns richtig ernst nehmen. Wir müssen zusammenstehen und hoffen, dass es ein ganz besonderer Tag wird.“

Knorr-Ansage: „Wir sind noch nicht fertig“

Linksaußen Dahmke setzt darauf, dass „wir vielleicht nicht den größten Druck haben, einfach voll rennen, voll performen können, ohne großen Druck und ohne groß Angst haben zu müssen. Und warum nicht? Warum nicht eins von den Spielen erwischen, das man gegen Dänemark mal gewinnen kann?“

Auch ARD-Experte und Ex-Weltmeister Johannes Bitter hat Hoffnungen: „Das ist eine Truppe, die in einem Spiel über sich hinauswachsen kann.“

Der Glaube an den großen Coup ist da - das Finale in Köln steigt am Sonntag um 17.45 Uhr. Ist Deutschland bereit für die Weltspitze? „Wir haben etwas Großes erreicht“, weiß Knorr, „aber wir sind noch nicht fertig.“