Die deutschen Handballer haben im zweiten Spiel ihrer neuen Zeitrechnung nur zeitweise Lust versprüht.
Gislason schimpft: DHB-Team unterliegt
Das umgekrempelte DHB-Team von Bundestrainer Alfred Gislason verspielte am „Tag des Handballs“ in Düsseldorf beim 30:32 (17:17) gegen Portugal einen Vier-Tore-Vorsprung und kassierte im zweiten Härtetest somit einen kleinen Dämpfer.
Auch je vier Tore der besten deutschen Werfer Johannes Golla, Lukas Zerbe, Marcel Schiller und David Schmidt reichten vor den Augen des offiziell verabschiedeten Ex-Kapitäns Uwe Gensheimer nicht zum Sieg des deutschen Teams.
Am Freitag hatte Deutschland in Luxemburg beim ersten Duell mit dem EM-Sechsten (30:28) viel Spielfreude gezeigt und Lust auf die EM im Januar gemacht.
Torhüter Birlehm glänzt mit starker Quote
An diese Leistung knüpfte es vor 5478 Zuschauern in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt anfangs an, als vor allem die jungen Spieler auf der Platte standen.
Die insgesamt sieben Neulinge, die schon Freitag auf sich aufmerksam gemacht hatten, bekamen am Sonntagnachmittag gegen den WM-Zehnten in der ersten Hälfte viel Verantwortung übertragen.
So durfte zwischen den Pfosten Neuling Joel Birlehm in seinem ersten Länderspiel vor eigenem Publikum beginnen - und fügte sich mit einer starken Quote prächtig ein.
Birlehms Leipziger Teamkollege Luca Witzke ordnete den deutschen Angriff, wo Golla zwischenzeitlich der einzige erfahrene Akteur war.
Golla bringt deutsches Team in Führung
Es dauerte nicht lange, ehe das deutsche Offensivspiel ins Rollen kam. Kapitän Golla traf zur ersten Führung, die das deutsche Team zwischenzeitlich auf vier Tore ausbaute.
Der kämpferisch überzeugende Golla wurde immer wieder am Kreis gefunden, hinten hielt der 24-Jährige den Innenblock beisammen.
Vor allem die rechte Seite mit Lukas Zerbe fand immer Lücken, zudem spielte die deutsche Mannschaft Gegenstöße mit dem starken Rückhalt Birlehm effizient aus.
Die Portugiesen fanden sich mit zunehmender Spieldauer allerdings besser zurecht.
Gislason schimpft lautstark mit Team
Deutschland hatte wegen mehrerer Fehler kurz vor der Pause seine bislang schwächste Phase und kam auch nach dem Wechsel mit den nun auf dem Feld stehenden Stammkräften um Philipp Weber und Timo Kastening nicht besser ins Spiel.
Gislason schimpfte bei einer Auszeit lautstark mit seinem Team, das mit vier Treffern in Rückstand geriet.
Das Spiel war nun offener. Im Tor zeichnete sich wie schon in Luxemburg der Wetzlarer Till Klimpke aus und verhalf dem deutschen Team zum Anschluss.
Es entwickelte sich eine spannende Schlussphase mit besserem Ende für die Portugiesen.
Nach der Partie zeigt sich der Isländer dennoch alles in allem zufrieden: „Das war eine extrem wichtige Woche, um mit den neuen Jungs zu arbeiten. Wir haben viele Erkenntnisse gewonnen. Die Neuen haben sich sehr gut präsentiert. Sie werden viel Druck machen.“