In der Frauen-Bundesliga werden keine männlichen Schiedsrichter eingesetzt - was unter anderem beim FC Bayern auf Unverständnis stößt.
Keine Männer? Bayern-Chefin irritiert
„Wenn wir es zum aktuellen Zeitpunkt nicht schaffen, ausreichend Qualität und Quantität an Schiedsrichterinnen auf den Platz zu bringen - warum sind wir nicht in der Lage, in der Frauen-Bundesliga die Tore für männliche Schiedsrichter zu öffnen?“, fragte Bianca Rech im Interview mit dem Kicker.
Die Frauenfußball-Chefin des deutschen Meisters meinte weiter: „Wir würden uns wünschen, dass der DFB dieses Thema stärker priorisiert.“
Kellermann und Hrubesch stimmen Bayern-Chefin zu
Zustimmung erhielt Rech im selben Interview dabei von Ralf Kellermann, Sportdirektor beim VfL Wolfsburg, und dem Bundestrainer Horst Hrubesch. „Wir sind die einzige Top-Nation in Europa, die es sich leistet, die Schiedsrichterinnen-Teams nicht mit Männern aufzufüllen“, sagte Kellermann.
Es gehe ja nicht darum, „dass beim Top-Spiel der Frauen-Bundesliga ein Mann pfeift“, ergänzte er noch und stieß damit ins selbe Horn wie Hrubesch: „Da muss Qualität entscheiden. Ob ich einen Mann oder eine Frau hinstelle, ist egal. Das ist das Gleiche wie bei Trainer- oder Managerposten.“
Eine Notwendigkeit für den Videobeweis sieht Hrubesch in der Frauen-Bundesliga derweil nicht. Kellermann sagte hingegen, dass man sich der Einführung des umstrittenen Hilfsmittels zumindest nicht verschließen könne: „Aktuell ist es aber eher unrealistisch, weil die infrastrukturellen Voraussetzungen nicht in allen Stadien gegeben sind und zum anderen das geschulte Personal fehlt.“