Spanien im Finale! Der Deutschland-Bezwinger hat die französische Nationalmannschaft im EM-Halbfinale von München mit 2:1 geschlagen und zieht als erste Mannschaft ins Endspiel ein.
Frankreich-K.o.! Spanien im Finale
Lamine Yamal (21.) und Dani Olmo (25.) erzielten die Tore für die Spanier. Der Ex-Frankfurter Randal Kolo Muani hatte die Franzosen auf Vorarbeit von Superstar Kylian Mbappé, der seit seinem Nasenbruch erstmals ohne Maske auflief, zuvor in Führung gebracht (8.).
Im Finale von Berlin trifft Spanien auf England oder die Niederlande, die sich am Mittwoch im zweiten Halbfinale messen. Die Spanier hatten das DFB-Team im Viertelfinale in einem Verlängerungs-Krimi ausgeschaltet. Frankreich bezwang die Portugiesen im Elfmeterschießen.
Yamal mit Wundertor
Highlight der Partie war das historische Wundertor von Barca-Star Yamal, der den Ball aus rund 20 Metern über den Innenpfosten ins französische Tor geschlenzt hatte.
„Es war ein bisschen schwierig wegen des frühen Führungstors der Franzosen, aber wir haben uns nicht erschrecken lassen. Dann habe ich nicht viel nachgedacht - und fertig“, sagte Yamal, der einen Tag vor dem Finale am Sonntag 17 Jahre alt wird.
Was er sich zum Geburtstag wünsche? „Gewinnen. Das wäre mein schönstes Geburtstagsgeschenk“, sagte das Offensiv-Juwel.
Während die Spanier erstmals seit den erfolgreichen Jahren zwischen 2008 und 2012 wieder im Finale eines großen Turniers stehen, ist für die Franzosen der Traum vom ersten EM-Titel seit 24 Jahren geplatzt.
Abgesehen von einer starken Anfangsphase fehlte der Mannschaft von Trainer Didier Deschamps wie schon zuletzt die Durchschlagskraft - daran änderte auch der erste eigene Treffer aus dem Spiel heraus nichts.
Cucurella ausgebuht
Viel war im Vorfeld über die verschiedenen Ansätze der beiden erfolgreichsten Mannschaften des Jahrtausends diskutiert worden. Während die Spanier mit ihrer unbändigen Spielfreude die Menschen begeistert hatten, stand das stark besetzte Frankreich wegen ihres pragmatischen Ansatzes und der lahmenden Offensive um Superstar Mbappé in der Kritik.
Auch im direkten Duell erwischten die Iberer den vermeintlich besseren Start. Nach nur fünf Minuten hatte Fabián Ruiz die erste gute Chance für die Spanier, bei denen einzig Marc Cucurella einen schweren Stand hatte.
Der Linksverteidiger wurde nach seinem ungeahndeten Handspiel im Viertelfinale gegen Deutschland bei jeder Ballberührung ausgebuht. Die spanischen Fans versuchten mit Sprechchören für Cucurella dagegenzuhalten - und verstummten dann doch komplett.
Mbappé bereitet Tor vor
Bei einem Konter verteidigte der 38 Jahre alte Jesús Navas, der den rotgesperrten Dani Carvajal in der Startelf ersetzte, zu halbherzig gegen den diesmal maskenlosen Mbappé. Dessen Flanke verwertete Kolo Muani am langen Pfosten per Kopf. Die Spanier wirkten zunächst verunsichert - bis die individuelle Brillanz von Yamal die Rote Furie wieder zum Leben erweckte.
Im Alter von nur 16 Jahren und 362 Tagen schlenzte der Flügelstürmer den Ball aus der Distanz perfekt an den linken Innenpfosten, kurz darauf setzte Dani Olmo einem wilden Hin und Her die vorläufige Krone auf.
Innerhalb von nur vier Minuten hatte sich das Blatt komplett gewendet. Nun waren es plötzlich wieder die Franzosen, die um Sicherheit rangen - mit überschaubarem Erfolg.
Nach einer Stunde erhöhte Deschamps das Risiko und brachte bei einem Dreifachwechsel unter anderem Antoine Griezmann für Defensivspezialist N‘Golo Kante.
Die Spanier verteidigten mit ansteigender Spieldauer und in der Hoffnung auf Konter immer näher am eigenen Strafraum. Mbappe vergab die letzte gute Gelegenheit zum Ausgleich (86.).
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Mit SID (Sport-Informations-Dienst)