Dietmar Hamann sieht den FC Bayern München in einer gefährlichen Situation. Als Hauptgrund nannte er das Gehaltsgefüge, das spätestens mit den jüngsten Vertragsverlängerungen von Jamal Musiala, Joshua Kimmich und Alphonso Davies viel zu hoch sei.
Hamann schlägt Bayern-Alarm
„Im Moment ist der Verein schwach. Der Aufsichtsrat und der Sportvorstand sind zu oft unterschiedlicher Meinung“, sagte Hamann am Sonntag bei Sky90 und fügte hinzu: „Auf dem Rücken dieses Streits haben Jamal Musiala, Joshua Kimmich und Alphonso Davies Gehälter bekommen, die astronomisch sind. Sie stehen in keinem Verhältnis zu dem, was die Spieler wert sind.“
Musiala soll inzwischen in die Gehaltsklasse von Topstar Harry Kane aufgestiegen sein und rund 25 Millionen Euro im Jahr verdienen. Kimmichs Lohn wird auf rund 20 Millionen Euro pro Jahr geschätzt, der von Davies auf 15 Millionen Euro. Drei Summen, die bei Hamann auf Unverständnis stoßen. Er zieht den Vergleich zu Trent Alexander-Arnold, dessen Vertrag beim FC Liverpool im Sommer ausläuft und der rund 15 Millionen Euro kassieren soll.

Spieler in München „mit Geld zugeschüttet“
„Trent Alexander-Arnold hat alles gewonnen und ist jetzt 26 Jahre alt, also im besten Fußballalter. Doch selbst Florentino Pérez (Präsident von Real Madrid; Anm. d. Red.) sagte ihm vor einigen Monaten: ‚Du kannst gerne zu uns kommen. Aber nur zu unseren Bedingungen. Wenn du mehr Geld verdienen willst, musst du entweder in England bleiben oder woanders hingehen.‘ Klare Kante bei den Königlichen, während in München Spieler „mit Geld zugeschüttet werden, die es zum Teil nicht wert sind“.
Musiala sei „der drittbestbezahlte Spieler der Welt - hinter Kylian Mbappe und Erling Haaland. Es sind Dinge durchgewunken worden, die man nicht hätte durchwinken dürfen“, so der 51-Jährige weiter, der Max Eberl in die Schusslinie nahm: „Über die Position des Sportdirektors wird am Ende der Saison sicher diskutiert werden. Die Sache wird nicht einfacher.“
Eine Situation, die sie „Jahre begleiten wird“
„Alle Berater sprechen ja untereinander. Die wissen genau, was Davies oder Musiala mit ihren neuen Verträgen verdienen“, erzählte Hamann und fragte: „Wie soll dann das Gehaltsgefüge zurückgefahren werden? Was eher passiert, ist, dass es eine vergiftete Stimmung gibt.“
„Irgendwann verdient Musiala mit einem alten Vertrag 25 Millionen Euro und die Neuen zehn oder zwölf Millionen. Das wird nicht funktionieren. Sie haben sich in eine Situation manövriert, die sie noch die nächsten Monate und Jahre begleiten wird“, glaubte Hamann.