In Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist die Fußball-EM mit einer farbenfrohen Show eröffnet worden. 66.000 Fans in der Münchner Arena sahen vor dem Auftaktspiel zwischen Gastgeber Deutschland und Schottland eine kurze, bunte und von viel Pyrotechnik begleitete Inszenierung unter dem Motto "Welcome to Germany".
Heim-EM mit Pyroshow eröffnet
Heidi Beckenbauer, Witwe des im Januar verstorbenen "Kaisers" Franz Beckenbauer, brachte unter dem Jubel und langem Applaus der Fans und begleitet von Bernard Dietz und Jürgen Klinsmann den Henri-Delaunay-Pokal ins Stadion. "Wir werden dich nie vergessen", sagte ein Sprecher.
Vor dem Anpfiff des ersten großen Heim-Turniers nach dem Sommermärchen 2006 gab es eine etwa zehnminütige Show, die wegen der Pyrotechnik in der Kritik gestanden hatte. Neben Steinmeier gehörten unter anderem UEFA-Boss Aleksander Ceferin, Turnierdirektor Philipp Lahm und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zu den zahlreichen Ehrengästen.
Lahm betont die Kraft des Fußballs
Lahm hatte im Vorfeld wiederholt an die Begeisterung während der WM vor 18 Jahren erinnert. "Jeder von uns war ein toller Gastgeber. Und das wünsche ich mir wieder für die EM: Mehr Solidarität und einen größeren Zusammenhalt in unserer Gesellschaft", sagte der Weltmeister von 2014. Er wünsche sich "in den kommenden vier Wochen eine große Party".
Auch kurz vor dem Anstoß betonte Lahm die Kraft des Fußballs: "Wir haben große Herausforderungen und Kriege auf der Welt, aber wir dürfen auch zusammenkommen und feiern", sagte er im ZDF. Steinmeier gab sich hinsichtlich des DFB-Teams optimistisch: "Ich habe die Mannschaft gut vorbereitet gesehen, ehrgeizig und guter Laune. Ich gehe zuversichtlich in diesen Abend. Ich hoffe, wir werden am Ende gemeinsam feiern können."
Ceferin erhofft sich eine Veranstaltung, "die als Vorbild für Demokratie, Respekt, Toleranz und Menschenrechte" gelten soll. "Wir leben in einer Zeit, in der Brüder und Schwestern mit Stolz Trikots unterschiedlicher Nationen tragen können und dabei niemals die Liebe für und den Respekt vor den anderen verlieren", betonte der UEFA-Chef. Man müsse sich fragen, "wie Hass und Diskriminierung immer noch Platz in einer solch vernetzten Welt haben können".
Um die Pyroshow der UEFA mit 60 Feuerwerkskörpern, zehn Rauchtöpfen und 60 weiteren pyrotechnischen Gegenständen hatte es im Vorfeld des Turniers einige Diskussionen gegeben. Die Münchner Behörden hatten vergeblich versucht, den Pyro-Einsatz zu verhindern. Dabei wurde "insbesondere auf die fragwürdige Signalwirkung Richtung Fans verwiesen, deren nicht genehmigter Pyro-Einsatz regelmäßig zu konkreten Gefährdungen und Verletzungen führt". Erst am Dienstag hatte die zuständige Branddirektion ihr Okay gegeben.