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EM 2024: Schlotterbecks Vorahnung bei Sabitzer

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EM 2024: Schlotterbecks Vorahnung bei Sabitzer

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Schlotterbeck-Vorahnung bei Sabitzer

Die österreichische Nationalmannschaft sorgt schon jetzt für eine EM-Sensation. Die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick gewinnt völlig überraschend die Hammer-Gruppe und darf weiter von Berlin träumen. Ein Bundesliga-Profi spielt dabei eine Schlüsselrolle.
Marcel Sabitzer gab nach dem verlorenen CL-Finale mit dem BVB zu, mental nicht ganz auf der Höhe zu sein. Dieses Tal scheint er überwunden zu haben. Bei der EM zeigt er starke Leistungen für Österreich, die auch sein Dortmunder Teamkollege Nico Schlotterbeck hervorhebt.
Manfred Sedlbauer
Manfred Sedlbauer
Stefan Kumberger
Stefan Kumberger
Die österreichische Nationalmannschaft sorgt schon jetzt für eine EM-Sensation. Die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick gewinnt völlig überraschend die Hammer-Gruppe und darf weiter von Berlin träumen. Ein Bundesliga-Profi spielt dabei eine Schlüsselrolle.

„Sweet Caroline“ dröhnte aus den Boxen des österreichischen Mannschaftsbusses. „Wer uns Österreicher gut kennt, der weiß: Wir arbeiten sehr hart, aber wir feiern auch sehr gut“, erklärte Matchwinner Marcel Sabitzer nach dem 3:2-Sieg gegen die Niederländer.

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Der einzige Wermutstropfen: Die Busfahrt ging nur rund 15 Minuten, denn das Mannschaftshotel in Berlin ist nur rund sieben Kilometer vom Olympiastadion entfernt. Derjenige, der diesen emotionalen Höhepunkt und den Gruppensieg überhaupt erst möglich gemacht hatte, war BVB-Mittelfeldspieler Marcel Sabitzer.

Gegen die Niederlande kam er zwar erst schwer in die Partie, kämpfte sich dann aber immer besser rein, riss das Spiel an sich und donnerte in der 80. Minute den Ball zum 3:2-Endstand in den Winkel.

Österreich zieht durch einen Sieg gegen die Niederlande als Gruppensieger in die K.o.-Phase ein und damit auch Frankreich hinter sich. Ein Party-Video aus dem Mannschaftsbus geht viral.
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Wilde Bus-Party des ÖFB-Teams geht viral | EM 2024

BVB-Profi führt ÖFB-Team zum Gruppensieg – Schlotterbeck mit Vorahnung

Sein BVB-Teamkollege Nico Schlotterbeck hatte bereits eine Vorahnung: „Wir haben morgens noch Kontakt gehabt. Ich habe ihm geschrieben, ich glaube, er macht heute eins“, erklärte der DFB-Innenverteidiger am Donnerstag auf SPORT1-Nachfrage und lobte den Österreicher in höchsten Tönen: „Sabi ist ein Typ, der alles dem Fußball unterordnet, der einfach ein überragender Fußballer, ein überragender Mensch ist. Deswegen habe ich mich riesig gefreut, dass er das Tor gemacht hat.“

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Sabitzer nur auf diesen entscheidenden Treffer zu reduzieren, würde seinen Leistungen aktuell allerdings nicht gerecht werden. Denn schon in den beiden Spielen zuvor lenkte er seine Mannschaft und führte das Team zum 3:1-Erfolg gegen Polen. Selbst gegen Frankreich hielt das ÖFB-Team gut mit, spielte lange Zeit auf Augenhöhe und musste sich nur knapp mit 0:1 geschlagen geben.

Sabitzer geht voran, gilt ohnehin als Mentalitätsmonster. Doch gerade der Kopf bereitete ihm zuletzt etwas Sorgen. Vor allem das verlorene Champions-League-Finale nahm den 30-Jährigen mit.

BVB-Profi Sabitzer kämpft sich aus mentalem Loch

„Wer mich gesehen hat nach dem Spiel, weiß, was das mit mir gemacht hat. Die Bilder kamen immer wieder und dann ist man vielleicht vom Mentalen her und energetisch nicht so auf dem Level, dass man gleich weiterhelfen kann“, ließ Sabitzer in der Woche nach Wembley tief blicken. Die Folge: Sabitzer machte eine Woche Pause, verzichtete vor dem Turnier sogar auf ein Testspiel gegen die Schweiz.

Schlotterbeck pflichtete seinem Team-Kollegen bei und meinte, dass das auch für ihn „nicht leicht“ gewesen wäre: „Er (Sabitzer; Anm. d. Red.) hat sich die Woche genommen und man sieht ja, was die Woche dann gebracht hat, wie er gerade performt.“

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Doch nicht nur sportlich hatte der Österreicher zuletzt mit Rückschlägen zu kämpfen. Ein Todesfall im näheren Umfeld warf ihn emotional zurück. „Ich hatte Aufs und Abs in den letzten Monaten, dann sind das schon Momente, die guttun“, erklärte der Mittelfeldmotor nach der Partie gegen die Niederlande.

Es wäre nur menschlich, wenn seine Leistungen unter den jüngsten Erlebnissen leiden würden. Doch Sabitzer lieferte ab – so wie er es vor dem Turnier versprochen hatte: „Ich bin dabei, das zu verarbeiten. Bei der Europameisterschaft muss man sich um mich keine Sorgen machen.“

Österreich viel mehr als ein Geheimfavorit?

Vor allem auch dank Sabitzer holte sich Österreich den Sieg in der wohl stärksten des Turniers. Schon vor einigen Wochen nannten einige Experten die Alpenrepublik als Geheimtipp. Im Achtelfinale gegen die Türkei ist das ÖFB-Team nun, auch aufgrund der überragenden Gruppenphase bei der EM, favorisiert.

Bis nach Berlin ist es zwar noch ein weiter Weg, dennoch nährt der wohl etwas leichtere Turnierbaum die Hoffnungen auf die ganz große Sensation. „Von einem Sommermärchen zu sprechen, wäre viel zu früh“, warnte Sabitzer, schob aber direkt hinterher: „Wenn du in einem K.o.-System bist, kannst du auch mal in einen Lauf reinkommen.“

Sommermärchen hin oder her: Österreich hat sich mit Anführer Sabitzer in einen Rausch gespielt. Am Dienstag geht‘s für das ÖFB-Team in Leipzig gegen die Türkei und da soll die Geschichte weitergehen. Auch, damit „Sweet Caroline“ diesmal deutlich länger durch die Boxen des österreichischen Mannschaftsbusses dröhnen kann.