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Lehmann über Kahn: "Er hat das benutzt und versucht, mich loszuwerden"

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Lehmann über Kahn: "Er hat das benutzt und versucht, mich loszuwerden"

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Lehmann: Kahn wollte mich loswerden

Jens Lehmann blickt auf eine pikante Episode seiner Rivalität mit Oliver Kahn zurück - und stellt den Stein des Anstoßes als Missverständnis dar.
Vor der Heim-WM 2006 ruft Bundestrainer Klinsmann den Zweikampf ums deutsche Tor aus: Oliver Kahn muss sich gegen Herausforderer Jens Lehmann behaupten. Es wird ein verbissenes Duell.
SPORT1
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von SPORT1
Jens Lehmann blickt auf eine pikante Episode seiner Rivalität mit Oliver Kahn zurück - und stellt den Stein des Anstoßes als Missverständnis dar.

Manuel Neuer hat in den vergangenen Wochen ungeahnte Schwächen gezeigt. Der Platz im Tor der deutschen Nationalmannschaft ist ihm trotzdem sicher, obwohl mit Marc-André ter Stegen eine starke Alternative bereitstünde.

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Das liegt zum einen an der Neuer-Treue von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Und zum anderen auch an dem äußerst professionellen Umgang zwischen Ter Stegen und Neuer. Es ist ein von gegenseitigem Respekt geprägtes Duell, wenn man es denn überhaupt so nennen kann. Und ein krasses Kontrastprogramm zu dem Wettstreit, den sich Oliver Kahn und Jens Lehmann einst um die Nummer eins lieferten. Nun hat Lehmann hierzu in einem Interview mit einer englischen Zeitung einige pikante Details zu seinem Streit mit dem späteren FC-Bayern-Boss in Erinnerung gerufen.

Pikante Aussage von Lehmann ließ Streit eskalieren

„Es hat sich als die letzte wirklich unterhaltsame persönliche Nebengeschichte des Fußballs entpuppt“, erzählt der heute 54 Jahre alte Lehmann im Gespräch mit dem Telegraph. Schon in seiner Autobiografie „Der Wahnsinn liegt auf dem Platz“ hatte er das Schauspiel als „groteskes Drama“ bezeichnet.

„Hätte es damals Netflix oder Amazon gegeben, hätten sie diese Geschichte genauso geliebt wie die der Formel 1 (Doku-Serie Drive to Survive, Anm.). In den letzten anderthalb Jahren vor der Weltmeisterschaft war das ein tägliches Thema“, sagte Lehmann, der lange als Nummer zwei hinter Bayern-Star Kahn auf seine Chance warten musste.

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Sportliche Leistungen verkamen im Zwist der Hitzköpfe teilweise zu Randaspekten, schon vor der EM 2004 eskalierte der Streit und wurde tief persönlich. Eine pikante Aussage Lehmanns über Kahn war der Auslöser - die Lehmann im Rückblick bedauert, aber auch als Missverständnis statt als böse Absicht darstellt.

„Es tut mir leid, so war es nicht gemeint“

Lehmann habe „einen Fehler gemacht“, als er vor der EM zu seinem persönlichen Verhältnis zu Kahn gefragt worden war: „Ich sagte: ‚Ja, natürlich reden wir miteinander, aber jetzt reden wir nicht mehr so viel, weil er eine neue 23-jährige Freundin hat und ich meine Familie. Also gibt es nicht mehr so viele Dinge, über die wir reden können‘.“

Das Zitat - in dem es um Kahns damalige Beziehung zu dem Starlet Verena Kerth gegangen war - wurde damals wiedergegeben als: „Ich wüsste nicht, was wir reden sollen. Ich habe keine 24-jährige Freundin. Ich habe ein anderes Leben.“

Oliver Kahns Beziehung mit Verena Kerth führte 2004 zu Stunk
Oliver Kahns Beziehung mit Verena Kerth führte 2004 zu Stunk

Kahn reagierte seinerzeit tief erbost und antwortete: „Ich hatte es nie nötig, mich in meiner Karriere auf ein mittlerweile dermaßen niedriges Niveau herabzulassen. Das ist ja fast schon unglaublich. Er kann nicht damit umgehen, dass er die Nummer zwei ist. Er kann das nicht verkraften. Deswegen verlässt er jetzt wahrscheinlich den Boden des guten Geschmacks. Ich bin bis zur WM 2006 die Nummer eins in der Nationalmannschaft, und er muss das akzeptieren.“

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Lehmann ordnet den damaligen Zwist nun im Rückblick so ein: „Die Medien haben das aufgegriffen und mich in Stücke gerissen. Sie sagten, ich würde ein moralisches Argument vorbringen. Es tut mir leid, so war es nicht gemeint. Er (Kahn, Anm.) hat das benutzt und versucht, mich aus dem Team loszuwerden.“

WM 2006: Die finale Pointe gehört Lehmann

Der damalige Bundestrainer Rudi Völler bemühte sich anschließend um einen Burgfrieden, der aber nicht lange halten sollte. Letztlich war es Jürgen Klinsmann, der vor der WM 2006 für den vorletzten Höhepunkt im Duell der Torhüter-Giganten sorgte. Weil Lehmann besser mit dem Ball am Fuß sei, wurde er zum neuen Stammkeeper befördert.

Oliver Kahn und Jens Lehmann bei der WM 2006
Oliver Kahn und Jens Lehmann bei der WM 2006

Kahns Reaktion auf die damals hochumstrittene Entscheidung ist Geschichte: Der „Titan“ erklärte sich nach anfänglichem Ärger für die Rolle als Backup bereit und ordnete sich dem Teamerfolg unter - vor allem der moralische Beistand Kahns beim im Elfmeterschießen entschiedenen WM-Viertelfinale gegen Argentinien ist legendär.

Die finale Pointe gehörte schließlich Lehmann, der seinen hart erkämpften Platz zwischen den Pfosten im Spiel um Platz drei an Kahn abtrat. Das Duo wurde später mit dem Sport-Bambi für seinen Sportsgeist ausgezeichnet.

Eine Art Happy End in einem hitzigen Wettstreit, wie er heute zwischen Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen unvorstellbar wäre.

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