Nach vielen Monaten und Jahren der Ernüchterung ist rund um die deutsche Nationalmannschaft wieder etwas Optimismus zu vernehmen. Wer den aktuellen Kader aus der Nähe beobachtet, spürt, dass da etwas Erfolgreiches zusammenwachsen kann.
Nagelsmann hat Versuchung widerstanden
Die beiden Siege gegen Frankreich und die Niederlande, die Fußball-Deutschland wieder Hoffnung geben, sind zum Großteil Julian Nagelsmann zuzuschreiben. Dem Bundestrainer ist es zu verdanken, dass wieder Euphorie möglich ist.
Fakt ist: Seine Entscheidung, auf einen „Kader des Momentums“ zu setzen, der mit Spielern gespickt ist, die sich aktuell in bester Verfassung befinden, war goldrichtig. Der Bundestrainer hat aus seinen Fehlern im November gelernt, der Mannschaft einen Defensivplan vermittelt und sie so zum Erfolg geführt.
Nagelsmann spürt, was die Neulinge brauchen
Es war mutig von Nagelsmann, diesen Weg einzuschlagen. Es ist genau dieser Mut, den Hansi Flick in seiner Zeit als DFB-Trainer vermissen ließ.
Gleichzeitig hat der Bundestrainer erkannt, wo die Neulinge Unterstützung brauchen und woran das deutsche Spiel zuletzt krankte. Mit der Rückholaktion von Toni Kroos hat er so manchen Mangel in der Mannschaft behoben und für spielerische Verbesserung gesorgt. Gut so!
Nagelsmann hat offenkundig ein Konzept für die EM, das er jetzt durchziehen will. Er hat der Versuchung widerstanden, sich einfach von Spiel zu Spiel zu retten und die DFB-Elf nach der EM dann ihrem Schicksal zu überlassen.
Nagelsmann hat Nachfolger Weg bereitet
Selbst wenn sich der 36-Jährige gegen ein weiteres Engagement als Bundestrainer entscheiden sollte, hat er seinem Nachfolger mit der Berufung und Förderung einer neuen Spieler-Generation zumindest einen Weg bereitet.
Nagelsmann sollte seinen Mut jetzt unbedingt beibehalten. Denn den Mutigen hilft bekanntlich das Glück.