Ein Pass, der den FC Bayern bis ins Mark traf. Toni Kroos hat den deutschen Rekordmeister im Halbfinalhinspiel der Champions League gegen Real Madrid (2:2) früh mit einem Geniestreich geschockt – und Experten verzückt.
Tuchels Befürchtung wird wahr
Der FC Bayern gerät in der ersten Hälfte gegen Real Madrid in Rückstand. Maßgeblich daran beteiligt: ein ehemaliger Münchner.
Der FC Bayern gerät in der ersten Hälfte gegen Real Madrid in Rückstand. Maßgeblich daran beteiligt: ein ehemaliger Münchner.
Was war passiert? In der 24. Minute tat sich plötzlich eine riesige Lücke in der Bayern-Abwehr auf. Der Ex-Münchner Kroos erkannte diese und schickte Stürmer Vinícus Júnior mit einem traumhaften flachen Steilpass in den Lauf.
Der Brasilianer hatte frei vor Bayern-Keeper Manuel Neuer keine Mühe und schob zur Führung der Königlichen ein.
Wenn du hier klickst, siehst du X-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von X dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN
Kroos wird für „Welktklasse-Pass“ gefeiert
Wenig verwunderlich, dass Kroos für seinen Geniestreich gefeiert wurde. „Weltklasse-Pass“, lobte Trainer-Legende Peter Neururer im Fantalk auf SPORT1. Ex-Bayern-Star Miroslav Klose sprach bei Prime Video von einem „fantastischen Ball“.
Nach dem Spiel adelten auch Kroos‘ Kollegen ihren Spielmacher. „Es war ein Geschenk von Toni Kroos, er hat es mir einfach gemacht, das Tor zu erzielen“, sagte Vinícius bei Movistar.
„Querpass-Toni“?
Trainer Carlo Ancelotti hatte sogar „keine Worte“ für die Leistung des 34-Jährigen: „Er ist ein Top-Spieler. Er ist entscheidend für uns, das Timing, die Pässe“, erklärte der Italiener.
„Steckpass-Toni“, hatte FUMS zuvor auf X in Anspielung an den abfällig gedachten Spitznamen „Querpass-Toni“ gepostet, der Kroos vor allem in Deutschland seit langem verfolgt.
Bundesliga-Legende Jan Aage Fjörtoft erinnerte an frühere Worte von Uli Hoeneß. „Hoeneß sagte einmal, dass Kroos den Ball nur quer spielt …“
Tuchels Befürchtung wird wahr
Auch Spaniens Presse war begeistert. „Ein Tor, mit dem niemand gerechnet hat“, feierte die Marca: „Ein scheinbar belangloser Ballbesitz endete mit einem verheerenden Pass des Deutschen.“
Das Blatt verwies außerdem darauf, dass sich durch den Treffer eine Befürchtung von Tuchel bewahrheitete, die er schon vor dem Spiel geäußert hatte. „Man sieht ihre Tore nicht immer kommen“, meinte er schon auf der PK am Montag: „Wenn man sich ihre Tore anschaut und 10 Sekunden zurückspult, sieht man sie nicht kommen.“ In der Tat hatte sich Reals Tor nach einem dominanten Start der Bayern nicht angedeutet.
Tuchel: „Das ist viel zu gierig“
Dem Treffer gingen allerdings auch zwei eklatante Fehler in der Bayern-Hintermannschaft voraus. Zum einen hatte Kroos viel zu viel Platz, gleichzeitig narrte Vinicius Innenverteidiger Min-jae Kim, der den verletzten Matthijs de Ligt vertrat.
Zunächst kam Vinicius dem Passgeber entgegen und zog Kim so aus der Kette heraus. Plötzlich machte der Brasilianer kehrt und sprintete in den freien Raum Richtung Bayern-Tor. Zu viel für Kim, der nicht mehr hinterherkam.
„Die Gegenbewegung darf er nicht so mitmachen“, kritisierte Trainer Thomas Tuchel nach der Partie deutlich: „Da ist er viel zu gierig. Das ist zu einfach.“
Kritik an Bayern-Verteidiger:
„Mach nie den tödlichen Raum auf, wenn der Gegner einen offenen Ball hat“, kritisierte Matthias Sammer und zeigte nach dem Spiel Mitleid: „Es waren zwei individuelle Fehler. Kim tut mir leid. Ich respektiere, wenn einer aus Ehrgeiz eigentlich immer vor den Gegner kommen will. Manchmal ist es besser, die Ruhe zu bewahren. Das war ein bisschen ärgerlich. Bei Vinicius und auch beim Elfmeter versucht er irgendwo, sich so zu positionieren, dass er den Ball wieder attackieren kann. Bleib ruhig.“
Kritik kam nach dem Spiel auch von Bayern-Legende Bastian Schweinsteiger. „Die 1. Regel in der Defensive ist: Mach die Mitte zu. Das ist heute in den entscheidenden Momenten nicht passiert“, schrieb der Champions-League-Sieger von 2013 bei X.
Wenn du hier klickst, siehst du X-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von X dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN
Kroos erklärt seinen Traumpass
„Ich sehe natürlich, dass er (Kim) mitgeht und ich weiß natürlich, dass Vini den Ball lieber in den Raum hat, als in den Fuß“, erklärte Kroos seinen genialen Moment selbst: „Dann macht er die Bewegung und macht mir den Pass einfach mit dem Laufweg.“
Prime-Experte Miroslav Klose lobte explizit Angreifer Vinicius. „Mit der Auftaktbewegung lockt er den Abwehrspieler und Toni kann den Ball so temperiert spielen, dass er fast liegen bleibt“, beschrieb der einstige Weltklasse-Stürmer.
Allerdings brachte Real die Führung nicht über die Zeit: Nach der Halbzeitpause drehten die Bayern durch einen Doppelschlag von Leroy Sané (53.) und Harry Kane (57./Elfmeter) die Partie.
Real meldete sich aber noch einmal zurück: Nach einem Foul von Min-jae Kim an Rodrygo (82.) verwandetel Vinícius Junior den fälligen Elfmeter. Kroos war da schon ausgewechselt. In der 76. Minute hatte ihn Brahim Díaz ersetzt.