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Bayern? "Kaum ein Klub mit so viel Tiefe im Kader"

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Zarrella wünscht sich Bayern im Finale

Im Interview mit SPORT1 spricht Giovanni Zarrella über seine Verbundenheit zur Roma und zum VfB, das Duell zwischen Bayern und Inter und die Zukunft von Thomas Müller.
Bayern-Trainer Vincent Kompany spricht erstmals nach dem Aus von Thomas Müller beim FC Bayern.
Reinhard Franke
Im Interview mit SPORT1 spricht Giovanni Zarrella über seine Verbundenheit zur Roma und zum VfB, das Duell zwischen Bayern und Inter und die Zukunft von Thomas Müller.

Er ist Entertainer, Musiker, Moderator – und ein echter Fußballfan mit Herz und Leidenschaft.

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Giovanni Zarrella erlebt gerade eine Hochphase seiner Karriere: Seine eigene Show machte mit 3,8 Millionen Zuschauern das Rennen unter den Samstagabendshows, seine Konzerte erfreuen sich großer Beliebtheit, das neue Album „Universo“ erscheint am 2. Mai – und im Sommer folgt ein ganz besonderes Highlight: das „Classic Open Air“ am Gendarmenmarkt in Berlin.

Giovanni Zarrella besucht ein Spiel seines Sohnes für die U17 des VfB Stuttgart
Giovanni Zarrella besucht ein Spiel seines Sohnes für die U17 des VfB Stuttgart

Doch neben der Musik schlägt sein Herz auch für den Fußball. Im exklusiven SPORT1-Interview spricht Zarrella über seinen Weg zum Erfolg, seine Herzensklubs AS Rom und VfB Stuttgart - und darüber, warum er VfB-Trainer Sebastian Hoeneß besonders schätzt.

SPORT1: Im Sommer treten Sie im Rahmen Ihrer Deutschlandtour beim „Classic Open Air“ in Berlin auf. Was bedeutet dieses Ereignis für Sie als Künstler?

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Giovanni Zarrella: Das ist die Krönung des Jahres – quasi die Champions League der Musik. Für jeden Künstler ist es das Schönste, wenn man mit dem, was man liebt – also mit seiner Kunst, seiner Musik – auf Menschen trifft. Auf Menschen, die Lust haben, einen Abend mit dir zu verbringen. Es ist eine große Verantwortung, ein schönes Entertainment zu bieten. Zwei bis zweieinhalb Stunden tolle Musik, Nostalgie, ein Ausflug in die Vergangenheit – Bella Italia.

SPORT1: Woraus besteht ein Abend mit Ihnen? Es ist eine italienische Sommernacht, richtig?

Zarrella: Ganz genau. Ein Abend mit Giovanni Zarrella ist gestrickt aus meiner eigenen Musik, den großen deutschen und internationalen Hits auf Italienisch und natürlich den italienischen Klassikern wie „Sempre Sempre“, „Ti Amo“ oder „Volare“. Das gehört einfach dazu. Das ist Italien. Das ist auch das Italien, das die Leute erwarten, wenn sie zu ihrem Lieblings-Italiener um die Ecke gehen. Ich schenke den Leuten einen Kurzurlaub in meine Heimat. Sie sollen ihre Sorgen vergessen und einfach abschalten.

Zarrella: „Die Liebe zur Roma begann als Teenager“

SPORT1: Fußball spielt in Ihrem Leben eine große Rolle. Sie sind Fan der AS Rom. Wann und wie begann diese Liebe?

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Zarrella: Die Liebe zur Roma begann bei mir als Teenager. Mit zwölf oder dreizehn war ich zum ersten Mal in Italien – und dann natürlich auch in Rom, wo mein Papa geboren ist. Dort lebt meine ganze Familie. Ich war sofort hin und weg von der Stimmung auf den Rängen, den Leuten im Stadion. Giuseppe Giannini war damals der Kapitän der Roma. Das hat mich einfach viel mehr gepackt als Lazio Rom.

Giovanni Zarrella (M.) schaut häufig auch bei der U17 des VfB vorbei
Giovanni Zarrella (M.) schaut häufig auch bei der U17 des VfB vorbei

SPORT1: Bekam Lazio überhaupt eine Chance?

Zarrella: (lacht) Ja. Ich hatte eine Woche zuvor ein Spiel von Lazio gesehen – das war also sogar mein erstes. Sie hatten also einen kleinen Vorsprung. Aber es hat mich nicht so gepackt wie die Roma. Die hat mich sofort gekriegt – da war ein anderes Feuer, eine andere Wärme und eine ganz besondere Verbundenheit zwischen Publikum und Mannschaft. Ich habe mich in diesen Klub verliebt. Das konntest du mit Lazio gar nicht vergleichen. Kein anderer Verein hatte von da an eine Chance.

SPORT1: Wie sehen Sie die Roma aktuell?

Zarrella: Die aktuelle Performance ist natürlich Licht und Schatten. Ich hatte eine ganz andere Saison erwartet. Aber jetzt, gegen Ende, sieht man, dass man mit sieben Siegen in Folge plötzlich wieder dran ist. Die Roma ist nun wieder nah dran an den Champions-League-Plätzen.

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SPORT1: Eigentlich begann unter Roma-Legende Daniele De Rossi alles gut, oder?

Zarrella: Auf jeden Fall. Unter De Rossi hat es gut angefangen. Ich habe nicht verstanden, warum man ihm am Ende der vergangenen Saison einen Dreijahresvertrag gibt – und ihn dann nach vier Spielen der neuen Runde entlässt. Ich hoffe, dass wir mit Ranieri die Saison ordentlich zu Ende bringen – und dass man dann einen guten Trainer holt. Ranieri wird ja in eine Führungsposition wechseln. Die Mannschaft muss einfach weiter stabilisiert werden. Wir haben jetzt dieses Financial-Fairplay-Agreement, müssen uns also mit Transfers zurückhalten. Deshalb ist es wichtig, die Mannschaft clever zu verstärken – es gibt auch tolle Spieler, die ablösefrei sind.

SPORT1: Was war aus Ihrer Sicht der Wendepunkt der Saison?

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Zarrella: In zwei Wochen spielen wir gegen Lazio. Im Hinspiel im Januar lagen wir 15 Punkte hinter ihnen – jetzt sind wir punktgleich. Die Vorrunde haben wir total vergeigt, da haben wir mindestens zehn Punkte verschenkt. Eigentlich wären wir schon sicher in der Champions League, wir hätten das Ding nur noch verwalten müssen. Jetzt muss man hoffen, irgendwie noch reinzurutschen. Für das, was ich erwartet habe, ist die Saison eigentlich schon enttäuschend.

SPORT1: Wie verfolgen Sie die Serie A aus Deutschland? Haben Sie regelmäßigen Kontakt zu Spielern oder Trainern?

Zarrella: Ich habe immer Kontakt zu Fußballern – einfach, weil ich ein riesiges Interesse an dem Sport habe. Ich habe mich letzten Mittwoch mit ein paar Jungs ausgetauscht – und am Donnerstagmorgen noch zwei Spieler vom VfB, zu denen ich ein persönliches Verhältnis habe, zum Finaleinzug gratuliert. Was für ein toller Sieg das war gegen RB Leipzig.

SPORT1: Was hat Sie an dem Spiel besonders beeindruckt?

Zarrella: Es ist großartig – und ich freue mich riesig, dass der VfB nochmal ein großes Finale spielen darf. Sie müssen einfach belohnt werden für die vergangenen zwei, drei Jahre und für diese Atmosphäre, die rund um den VfB wieder herrscht. Es ist fantastisch, was da aufgebaut wurde – und wie viel positive Energie da ist, auch von den Bossen. Das spürt man im Stadion. Da ist so viel Freude an dem, was passiert. Und ganz einfach: Über den Spaß und die Freude kommt auch der Erfolg. Mit einem Pokalsieg könnten die Stuttgarter nächste Saison international spielen – Fantastico! Dann wäre es am Ende doch eine richtig gute Runde. Und theoretisch ist man sogar noch an den Champions-League-Plätzen dran. Der VfB hat in dieser Saison wirklich tollen Fußball gezeigt.

SPORT1: Wie kam es dazu, dass Sie dem VfB so verbunden sind?

Zarrella: Ich komme aus dem Schwabenland, bin in Hechingen geboren – das ist nur 50 Kilometer von Stuttgart entfernt. Mein erster Stadionbesuch war beim VfB – und ich war sofort begeistert. Das war die Zeit, als Eike Immel im Tor stand und Fritz Walter mit seinem Schnauzer im Sturm wirbelte. Frank Verlaat war in der Abwehr, später dann Soldo, Schneider, Legat, Bordon – und natürlich das magische Dreieck: Elber, Bobic und Balakov. Der VfB hatte immer große Spieler. Und ich mochte, dass es der Verein aus dem Süden ist – direkt vor meiner Haustür. Das Neckarstadion war Kult.

Zarrella: „Der VfB hätte nicht ausscheiden müssen“

SPORT1: Wie bewerten Sie die Leistungen in der Champions League?

Zarrella: Der VfB hätte gar nicht in der ersten Runde ausscheiden müssen – das war unglücklich. Am dritten Spieltag gab‘s den tollen Sieg bei Juve in Turin, und dann hat man zu Hause unnötig Punkte verloren. Der Verein ist noch im Umbruch, aber man merkt, dass da im Süden eine neue große Kraft entsteht – das freut mich total. Neben Bayern muss der VfB wieder genannt werden.

SPORT1: Was beeindruckt Sie an der Arbeit von Trainer Sebastian Hoeneß?

Zarrella: Hoeneß ist überragend! Wie er mit den Jungs umgeht, was für eine Spielidee dahintersteckt – das macht einfach Spaß anzuschauen. Die Jungs haben richtig Bock zu kicken. Das Statement mit der Vertragsverlängerung war großartig – ein starkes Signal an den Klub und die Mannschaft. Verbindlichkeit – das ist im heutigen Fußball selten. Aber Hoeneß hat sie mit seiner Unterschrift erneut gezeigt. Endlich ein Trainer, der zum Verein steht.

Sebastian Hoeneß bejubelt den Einzug des VfB ins Pokalfinale
Sebastian Hoeneß bejubelt den Einzug des VfB ins Pokalfinale

SPORT1: Falls es ein Europapokal-Duell zwischen der Roma und dem VfB Stuttgart gäbe – für wen würden Sie sein?

Zarrella: Das ist wie Italien gegen Deutschland – da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Es wäre extrem schwierig. Egal, wer gewinnt, die Niederlage würde mir nicht so wehtun. Es gibt einfach keinen dritten Klub.

Zarrella: Bayern im Finale? „Das wäre eine schöne Geschichte“

SPORT1: Am Dienstagabend kommt es im Viertelfinale der Champions League zum Duell FC Bayern gegen Inter Mailand. Wird das eine klare Sache?

Zarrella: Nein, auf keinen Fall. Vincent Kompany muss gerade viele Abwehrprobleme lösen. Aber die große Stärke der Bayern liegt in der Offensive. In ganz Europa gibt es kaum einen Klub mit so viel Tiefe im Kader – jede Position ist doppelt, manche sogar doppelt überragend besetzt – außer vielleicht die von Harry Kane. Die Bayern müssen im Hinspiel vorlegen. Ein Remis oder eine Niederlage in der Allianz Arena – und dann nach Mailand zu müssen – das wird gefährlich. Inter ist ein kompakter, schwer zu bespielender Gegner. Aber offensiv nicht so stark. Bayern muss ins Dahoam-Endspiel – das wäre eine schöne Geschichte.

SPORT1: Thomas Müller wird beim FC Bayern keinen neuen Vertrag bekommen. Wie finden Sie das?

Zarrella: Ein schwieriges Thema – weil wir nicht wissen, was intern schon besprochen wurde. Müller ist eine Legende bei Bayern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das überraschend kommt. Sicher gab es gute Gespräche. Aber da Müller jetzt wirklich nicht verlängert, kann ich nur sagen: Bei der Roma hätten wir immer einen Platz für Thomas Müller. (lacht)

SPORT1: Sie haben selbst mal von einer Profi-Karriere geträumt. Gibt es Momente, in denen Sie sich fragen: „Was wäre gewesen, wenn…?“

Zarrella: Nein. In der Jugend war ich ein ganz guter Fußballer, aber als es in den Herrenbereich ging, hat man gemerkt, dass mir die Körner fehlten. Ich war sehr giftig, fleißig, griffig – aber andere waren besser. Das musste ich anerkennen. Ich hatte immer zwei Leidenschaften – Fußball und Musik. Ich habe beides so lange wie möglich parallel gemacht. Dass die Musik für immer bleiben wird, war mir klar. Ich habe es nie bereut. Die Liebe zur Musik war einfach zu groß.

SPORT1: Welchen großen Traum haben Sie noch – musikalisch oder im Fußball?

Zarrella: Wow! Ich bin total glücklich, wie es läuft. Ein Traum wäre, meine Show noch 30 Jahre weiter zu moderieren – das ist mein musikalisches Zuhause. Und im Fußball? Dass die Roma die Serie A gewinnt – und der VfB Deutscher Meister wird. Das würde ich Sebastian Hoeneß von Herzen gönnen.

SPORT1: Sie sind für Ihre positive Energie bekannt. Was treibt Sie an?

Zarrella: Meine Familie. Und dass ich jeden Tag das machen darf, was ich liebe. Klingt nach Klischee, aber ich will aus jedem Tag 100 Prozent rausholen. Das will sicher auch so mancher Trainer. Mach jeden Tag zu deinem besten. Gegen Leipzig hat das für den VfB gut funktioniert (lacht). Ich möchte keinen Tag wegwerfen. Ich liebe das Leben viel zu sehr.