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Ein Abgang, der tief blicken lässt

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Gittens-Abgang lässt tief blicken

Jamie Gittens, der Senkrechtstarter der BVB-Saison, befindet sich in einer Formdelle, die sich auch gegen Lissabon bemerkbar macht. Niko Kovac nimmt ihn frühzeitig runter - aber auch demonstrativ in Schutz.
Nico Schlotterbeck zieht mit Borussia Dortmund ins Champions-League-Achtelfinale ein. Ein Sahnepass des Innenverteidigers begeistert auch den Coach Niko Kovac.
Manfred Sedlbauer
Jamie Gittens, der Senkrechtstarter der BVB-Saison, befindet sich in einer Formdelle, die sich auch gegen Lissabon bemerkbar macht. Niko Kovac nimmt ihn frühzeitig runter - aber auch demonstrativ in Schutz.

Jamie Gittens war am Mittwochabend in zweifacher Hinsicht der Erste. Bereits zur Halbzeit des Playoff-Rückspiels gegen Sporting Lissabon (0:0) nahm Niko Kovac den ersten Wechsel vor und nahm seinen Youngster vom Feld.

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Rund eine Stunde später war Gittens wiederum der Erste. Diesmal beim Verlassen des Stadions.

Jamie Gittens erlebt beim BVB eine Formdelle
Jamie Gittens erlebt beim BVB eine Formdelle

Um 20:45 Uhr stieg der 20-Jährige bereits in die Shuttles, die nach Heimspielen des BVB direkt im Stadioninnenraum für die Profis zur Verfügung stehen. Wenige Minuten nach seinem Blitz-Abschied kam BVB-Torhüter Gregor Kobel gerade erst in die Mixed Zone - in kurzer, dreckiger Hose, gehüllt in eine dicke Stadionjacke, die er sich noch über den nackten Oberkörper warf.

Gittens verschwand also schon, bevor Kobel überhaupt unter der Dusche stand. Dieser Abgang des Youngsters lässt tief blicken.

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BVB-Youngster mit „kleineren Themen“

„Ich habe ihn runtergenommen - nicht, weil er schlecht war. Sondern dass wir ihn auch ein bisschen schonen und darüber hinaus Maxi Beier, der auch ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft ist, dementsprechend Minuten geben“, begründete Kovac auf der Pressekonferenz den Wechsel.

Und dennoch: Gittens erlebt gerade, wie die Dortmunder Mannschaft allgemein, nicht seine einfachste Zeit beim BVB. Sein Auftritt gegen Sporting Lissabon hatte viel Luft nach oben: viele Unsauberkeiten und vor allem falsche Entscheidungen im letzten Drittel.

Gerade diese Entscheidungsfindung war bereits in der Vergangenheit sein größtes Manko. Schon Ex-BVB-Trainer Nuri Sahin sah darin Gittens' größtes Verbesserungspotenzial. Doch in den vergangenen Wochen und Monaten steigerte sich der 20-Jährige auch darin enorm und war in dieser Saison nicht selten der entscheidende Spieler.

„Jamie ist ein super wichtiger Spieler für diese Mannschaft. Er hat einen großen Schritt nach vorne gemacht“, attestierte auch Sportdirektor Sebastian Kehl, gestand zugleich aber ein: „Im Moment hat er ein paar kleinere Themen. Aber das ist normal in der Entwicklung eines jungen Spielers. Er bekommt das vollste Vertrauen.“

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BVB-Trainer Kovac verteidigt Gittens

Gittens war in dieser BVB-Saison der Senkrechtstarter schlechthin. Immer dann, wenn im Dortmunder Spiel kaum etwas ging, sorgte der Youngster für kreative Momente. Zudem verzweifelten die Gegenspieler reihenweise bei dem Versuch, ihm im Eins-gegen-Eins zu stoppen. Seine bekannte Finte: Von rechts nach innen ziehen und mit seinem starken rechten Fuß abschließen. Doch es scheint so, als hätten sich die Gegner mittlerweile gut auf ihn eingestellt.

„Es ist für ihn nicht einfach, dort meistens gegen zwei zu spielen. Er hat heute bisschen unglücklich gespielt. Jamie hat aber in der Hinserie richtig klasse gespielt“, meinte Kovac und begründet die aktuelle Form-Delle seines Flügelflitzers mit der „Gesamtgemengelage“ des Teams.

Gittens auf der Suche nach seinem Lächeln

Bereits bei der peinlichen 0:2-Pleite in Bochum erlebte Gittens einen Nachmittag zum Vergessen. Auch dort wurde er frühzeitig ausgewechselt und musste sich beim Gang zur Ersatzbank sogar noch einige Beschimpfungen von Fans gefallen lassen.

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Auswechselspieler Waldemar Anton, Giovanni Reyna und Julien Duranville mussten ihn beruhigen. Sichtlich angefressen stapfte er Richtung Bank und schmollte vor sich hin.

An seinem Status wird diese kleine Formdelle aber nichts ändern. „Ich weiß, dass der Trainer ihn sehr schätzt und die Wertschätzung hat er auch in der Mannschaft. Er ist ein Unterschiedsspieler und wir werden alles dafür tun, dass er wieder sein Lächeln bekommt, dass er Tore schießt, dass er Vorlagen gibt. Denn dafür ist er gemacht.“