Paris Saint-Germain steht im Champions-League-Halbfinale! Gegen den FC Barcelona setzte sich Paris nach einer vogelwilden Partie mit 4:1 (1:1) durch. Trotz der 2:3-Pleite im Hinspiel - in der französischen Hauptstadt - entschied PSG den direkten Vergleich mit zwei Toren Differenz für sich.
Dreimal-Rot! Barca dramatisch raus
Der frühe 1:0-Führungstreffer (12.) von Raphinha war ein ganz besonderer: Es war nämlich das 600. Champions-League-Tor der Katalanen. Nach überragender Vorarbeit vom 16-jährigen Lamine Yamal erzielte Raphinha sein drittes Tor in der Königsklasse, bereits im Hinspiel hatte der Brasilianer einen Doppelpack geschnürt. Ein Stück weit vereinshistorisch, denn zuletzt war solch ein Kunststück seinem Landsmann Neymar gelungen - ebenfalls gegen Paris (2014/15).
Araújo fliegt - Mbappé trifft doppelt
In der 29. Minute hatte die Mannschaft vom scheidenden Trainer Xavi den ersten richtigen Dämpfer zu verkraften. Ex-Bayern-Flirt Ronald Araújo wurde nach einer Notbremse an Bradley Barcola mit glatt Rot vom Platz gestellt und weigerte sich daraufhin das Spielfeld zu verlassen.
Der Leidtragende der Aktion war Yamal, das Barca-Juwel wurde daraufhin ausgewechselt (34.) und Xavi brachte mit Inigo Martinez einen neuen Innenverteidiger.
Schiedsrichter István Kovács hatte nach der Notbremse von Araújo zunächst auch auf Elfmeter entschieden, der erste Kontakt ereignete sich jedoch außerhalb des Sechzehners. Folgerichtig revidierte der Rumäne seine ursprüngliche Entscheidung und gab Freistoß. Ousmane Dembélé scheiterte denkbar knapp.
Wenige Minuten später stand Dembélé erneut im Fokus. Gegen seinen Ex-Verein wurde er bei so ziemlich jedem Ballkontakt ausgepfiffen. Doch der Franzose blieb unbeirrt, erzielte nach Vorarbeit von Barcola das 1:1 (40.) und leitete damit die Wende ein.
Vitinha erhöhte wenig später auf 2:1 (54.), Kylian Mbappé verwandelte einen Foulelfmeter zum 3:1 (61.) und machte mit seinem Treffer zum 4:1 schließlich alles klar (89.).
Tränen bei Juwel Yamal
Xavi tat derweil an der Seitenlinie seinen Unmut kund. Der wütende Barca-Coach trat eine Werbebande weg und sah daraufhin ebenfalls die Rote Karte (56.). „Ich habe dem Schiedsrichter gesagt, dass er sehr schlecht war. Es war eine Katastrophe“, ärgerte sich der Coach im Nachgang.
Zu allem Überfluss wurde auch noch Torwarttrainer José de la Fuente von Kovács auf die Tribüne geschickt, nachdem er lautstark einen Elfmeter gefordert hatte (65.).
Barca muss weiter auf seine erste Halbfinal-Teilnahme seit 2019 warten, auch für Ilkay Gündogan und Marc-Andre ter Stegen platzte der Traum vom Henkelpott. Entsprechend groß war die Enttäuschung: Völlig niedergeschlagen und im Kampf mit den Tränen schleppte sich beispielsweise Juwel Yamal nach Abpfiff in die Kabine.
Dembélé: „Ich liebe Barcelona...“
Dembélé hingegen verkündete nach der Partie, dass man den Glauben nie verloren habe: „Wir wussten, dass wir Tore schießen und weiterkommen würden. Die Taktik des Trainers war perfekt und jeder hat an uns geglaubt.“
Barca sei ein großartiger Verein. „Ich liebe Barcelona und ich verstehe die Pfiffe. So ist das Leben“, führte der Ex-Katalane aus.
PSG nahm mit der Aufholjagd Revanche für das Achtelfinal-Aus 2017. Damals hatte Barcelona ein 0:4 in Paris noch mit einem spektakulären 6:1 gedreht.
Deja-vu: PSG trifft im Halbfinale auf Dortmund
Der schwerreiche Klub aus Paris konnte trotz der Millionen-Ausgaben für den längst enteilten Lionel Messi und dem im Sommer abgehenden Mbappé, noch nie die Champions League gewinnen.
PSG trifft im Halbfinale auf Borussia Dortmund. Das Hinspiel findet am 30. April im Signal Iduna Park statt, das Rückspiel am 7. Mai im Parc des Princes.