Der Gesichtsausdruck von Leon Goretzka verriet, dass er sich schönere Dinge vorstellen kann, als Innenverteidiger zu spielen. Doch der gelernte Mittelfeldmann ließ sich auch nach seinem zweiten Einsatz in ungewohnter Rolle nicht locken.
Innenverteidiger? Goretzka “kann es“
„Ich nehme das so, wie es kommt und versuche, mein Bestes auf jeder Position zu geben“, sagte er.
Das gelang beim müden 0:0 des FC Bayern im Champions-League-Gruppenspiel gegen den FC Kopenhagen erneut ganz gut. Wie in der ersten Pokalrunde in Münster (4:0), als der 28-Jährige erstmals unter Trainer Thomas Tuchel im Abwehrzentrum hatte aushelfen müssen.
„Man kann sagen“, bilanzierte Kapitän Manuel Neuer richtig, „dass er es auf jeden Fall spielen kann.“
Tuchel: „Habe versucht, kühlen Kopf zu bewahren“
Dabei hatten viele im Sommer noch vermutet, dass Goretzka in dieser Saison keine große Rolle mehr in München spielen würde - erst recht nicht als Verteidiger. Von Tuchel gab es öffentliche Kritik, der damalige Bundestrainer Hansi Flick sortierte ihn aus. Jetzt wird er in beiden Teams wieder gebraucht.
Was all das Auf und Ab mit ihm macht? "Reflektiert habe ich das nicht, dafür geht es Moment zu sehr Schlag auf Schlag", behauptete Goretzka. "Klar gab es im Sommer viele Diskussionen, auch viel mediale Aufmerksamkeit. Ich hab' versucht, da kühlen Kopf zu bewahren und mein Ding zu machen - damit bin ich in meiner Karriere immer sehr gut gefahren."
Und so will er es weiter halten, etwa angesichts der Debatte um einen Sechser-Zukauf im Winter, den Tuchel fordert.
„Ich hab‘ das gar nicht mitbekommen, dass das diskutiert wird“, meinte Goretzka, aber die Spieler hätten in solchen Fragen ja ohnehin „nichts zu melden“. Er habe „vollstes Vertrauen, dass da gut nachgelegt wird, wenn Bedarf ist, damit wir alle unsere Ziele erreichen können“.
Notfalls hilft er als Innenverteidiger mit.