Wut und Aufregung in Manchester!
Schiri-Ärger: Sammer und Poldi wüten
RB Leipzig ist bei der 0:7-Klatsche im Achtelfinal-Rückspiel bei ManCity durch einen höchst strittigen Strafstoß in Rückstand geraten.
Nach einer Ecke hatte RB-Verteidiger Benjamin Henrichs den Ball aus kürzester Distanz und mit dem Rücken zum Geschehen an den Arm bekommen. Schiedsrichter Slavko Vincic ließ zunächst weiterspielen, ehe er den Hinweis bekam, sich die Szene noch einmal auf dem Bildschirm anzuschauen.
Hummels und Podolski wüten
Das Ergebnis: Vincic entschied auf Elfmeter, den Erling Haaland anschließend im rechten unteren Eck verwandelte (22.).
„Ich hätte auf Weiterspielen entschieden, weil es für mich ein natürlicher Bewegungsablauf war. Der Schiedsrichter hat es sich angeschaut und entschieden, dass es strafbar war. Das Argument ist, der Arm ist abgespreizt. Man kann den Strafstoßpfiff akzeptieren. Ich hätte ihn nicht gegeben“, erklärte Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Wolfgang Stark bei Amazon Prime.
Deutlicher wurden die früheren Nationalspieler Mats Hummels und Lukas Podolski, die sich über die VAR-Entscheidung empört zeigten.
„We need a change in ‚handball penalty decisions‘. It is going in the wrong direction“, schrieb Hummels bei Twitter. Podolski kommentierte vielsagend: „F... #VAR“.
Haaland mit Hattrick
Wenig später fiel das 2:0 für ManCity - wieder war es Haaland, der den Ball im Netz versenkte (24.). Vorausgegangen war allerdings ein Foul des Norwegers an RB-Torhüter Janis Blaswich. Schiedsrichter Vincic ließ weiterlaufen, schaute sich die Szene nicht mehr an.
„Als Haaland den Torwart anläuft, sieht man im Fußbereich einen klaren Kontakt. Für mich ist das ein Foulspiel. Er setzt hier auch den Körper ein. Der Schiedsrichter hätte hier auf Foulspiel entscheiden können“, erklärte Stark.
Haaland schnürte vor der Pause sogar einen Hattrick (45.+2). In der zweiten Halbzeit erzielte er noch zwei weitere Tore.
Sammer: „Auf diesem Niveau unerklärlich“
„Das ist wieder eine Witz-Konstellation. Du hast natürlich die Arme beim Hochspringen irgendwo. Das ist für mich auf diesem Niveau unerklärlich, solche katastrophalen Entscheidungen“, empörte sich Matthias Sammer in der Pause bei Amazon Prime über den Handelfmeter.
Nach dem Spiel legte der frühere Nationalspieler nach. „Ich kann Regelwerk schon nicht mehr hören. Ich konnte das letzte Woche schon nicht mehr hören. Es gibt Richtlinien und Orientierungen, aber es gibt auch Menschlichkeit, Persönlichkeit und Ausstrahlung. Es gibt auch Logik und es muss auch Klarheit geben“, sagte er.
Und weiter: „Der Schiedsrichter muss grundsätzlich erstmal in Form des Regelwerkes formulieren. Ich will aber ein bisschen weg vom Regelwerk, auch für die Leute, dass wir die nicht in Schubladen reinpressen, dass die gar nicht mehr atmen können. Nur klare Entscheidungen in großen Spielen. Das geht mir so auf den Trichter, das ist Wahnsinn.“
Leipzig musste derweil eine weitere Fehlentscheidung hinnehmen: In der 33. Minute räumte ManCity-Keeper Ederson den aufs Tor stürmenden Konrad Laimer ab. Statt auf Foul zu entscheiden, zeigte der Referee aber bloß Timo Werner die Gelbe Karte. Der Deutsche hatte sich wegen der Entscheidung beschwert.