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"Wunderwerk": SSC Neapel verzaubert Europa nach Ajax-Sieg

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"Wunderwerk": SSC Neapel verzaubert Europa nach Ajax-Sieg

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Europas neue Supermacht?

Der runderneuerte SSC Neapel fegt über Europa. Tabellenführer der Serie A, gnadenloser Vollstrecker in der Champions League. Nach dem Kantersieg über Ajax bleibt die Frage: Was hat diese Mannschaft noch vor?
Khvicha Kvaratskhelia zählt im Moment zu den aufstrebendsten Top-Talenten in ganz Europa. Der georgische linke Flügel vom italienischen Spitzenklub SSC Neapel, trumpfte schon in der Champions League gegen den FC Liverpool auf und ließ Top-Spieler wie Trent Alexander-Arnold oder Joe Gomez alt aussehen. Von vielen wird er schon "Kvaradona" genannt, als Anspielung auf die Neapel-Legende Diego Maradona.
Der runderneuerte SSC Neapel fegt über Europa. Tabellenführer der Serie A, gnadenloser Vollstrecker in der Champions League. Nach dem Kantersieg über Ajax bleibt die Frage: Was hat diese Mannschaft noch vor?

Das fünfte Tor an diesem Abend war bezeichnend für die neue Stärke der SSC Neapel. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)

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Hoch stehen, auf Fehler lauern, blitzschnell umschalten, kurze saubere Pässe, bis hinein in den Strafraum und dann eiskalt abschließen.

Ajax Amsterdam bekam diese Art des Angriffs, die sich weniger durch Geschwindigkeit als durch Präzision auszeichnet, bei der 1:6-Heimklatsche gegen Napoli gleich mehrfach zu spüren.

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„Neapel verzaubert Europa“, schrieb die Gazzetta dello Sport nach dem Sieg am Dienstag und bezeichnete die Mannschaft als „Wunderwerk“. Was Napoli gespielt habe, sei eine „Fußball-Lehrstunde“ gewesen, meinte derweil die Corriere della Sera.

Wer nach dem Spiel auf die Scorerliste schaute, wird nicht allzu verwundert gewesen sein. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)

Der Grund: In dieser Saison sind es immer dieselben Namen, die über die Anzeigetafeln flackern. Namen, an die vor wenigen Monaten noch niemand so recht gedacht, geschweige denn geglaubt hat – besonders nach den schwerwiegenden Abgängen von Lorenzo Insigne oder Dries Mertens.

Neapel-Neuzugänge schlagen ein

Da wäre Giacomo Raspadori, zweifacher Torschütze an diesem Dienstagabend in der Champions League.

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Der 22 Jahre alte Italiener war im Sommer per Leihe von der US Sassuolo gekommen. Für Neapel ist er ein wichtiges Element im Sturm. Neben seinen beiden Toren bereitete er das beschriebene 5:1 für Khvicha Kvaratskhelia vor.

Letzterer war ebenfalls im Sommer zur SSC gewechselt, schlug derart heftig ein, dass sogar Niederlande-Legende und Glasgow-Trainer Giovanni van Bronckhorst ins Schwärmen geriet.

„Der mit dem schwierigen Namen ist etwas Besonderes“, hatte der 47-Jährige vor dem 0:3 seiner Rangers gegen Neapel gesagt.

Kvaratskhelia – zwar torlos – war auch dort die ständige Gefahr, unwiderstehlich im Dribbling, akkurat im Passspiel; jemand, der sich nicht scheut, drei Mann auf sich zu ziehen und damit die Ketten zu sprengen; physisch robust und kaum von der Kugel zu trennen; ein bisschen wie Diego Maradona, obwohl das niemand in Neapel zu laut sagen darf.

Seine größte Stärke ist, dass er vieles kann, dass er eigentlich überall spielen will, ob links offensiv oder rechts oder manchmal etwas weiter hinten, wenn dort der Ball zu erobern ist.

Fünf Treffer in acht Spielen erzielte der Georgier für Neapel in der Serie A, zwei bereitete er vor. In der Champions League kommt er auf ein Tor und zwei Vorlagen.

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Sagnol schwärmt von Kvaratskhelia

Kvaratskhelia war im Sommer vom FC Dinamo Batumi aus seiner Heimat nach Neapel gewechselt.

Davor hatte er bei Rubin Kasan in Russland gespielt. Wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine löste der 21-Jährige seinen Vertrag auf, ging nach Georgien, ehe es ihn für zehn Millionen Euro zu Neapel zog.

„Er ist die moderne Version von Ribéry“, schwärmte auch Ex-Bayern-Star Willy Sagnol, der aktuell die georgische Nationalmannschaft trainiert.

Doch an Kvaratskhelia liegt es nicht allein, dass Neapel über Europa fegt. Zur Erinnerung: Das Team von Trainer Luciano Spalletti führt die Serie A an, steht außerdem mit der vollen Ausbeute von neun Punkten und einem Torverhältnis von 13:2 an der Spitze der Gruppe A in der Königsklasse.

Dabei wurde auch der FC Liverpool mit 4:1 auseinandergenommen. Bester Mann in jenem Spiel: Zambo Anguissa.

Der 26 Jahre alte Kameruner – im Sommer für 15 Millionen Euro vom FC Fulham verpflichtet – ist Neapels Mittelfeld-Motor. Bei Gelegenheit lässt er seine Gegner mit der Zidane-Drehung aussteigen, um im selben Atemzug den nächsten Treffer einzuleiten.

So geschehen gegen die Reds, die seiner körperlichen Präsenz, seiner Technik, seiner Übersicht kaum etwas entgegenzusetzen hatten. Bereits vergangene Saison hatte er für die SSC gespielt – damals ausgeliehen –, doch erst jetzt zeigt Anguissa sein volles Potenzial.

In Amsterdam legte er das 3:1 und 4:1 auf, unnachahmlich mit Körper wie Technik, dass der Zuschauer an eine Verbindung aus Patrick Vieira und Zinédine Zidane glauben musste.

Auch Neapel-Verteidiger überzeugen

Neben den Zauberern vorne überzeugen aber auch die Verteidiger hinten, die variabel zu verschieben und somit die Räume im Mittelfeld zu öffnen wissen.

Dazu zählen der südkoreanische Innenverteidiger Min-jae Kim – für 18,05 Millionen Euro von Fenerbahce Istanbul gekommen – oder Mathías Olivera, der den Weg für elf Millionen Euro vom FC Getafe fand. Der 24 Jahre alte Uruguayer spielt zumeist als Linksverteidiger.

Selbst die Neuzugänge Giovanni Simeone und Tanguy Ndombélé, die hauptsächlich von der Bank kommen, sind wichtige Faktoren, treffen durchaus regelmäßig wie beispielsweise Simeone in Amsterdam.

Kurzum: Bei Neapel stimmt das Gerüst, und das, obwohl im Sommer die halbe Mannschaft ausgetauscht worden war – oder vielleicht gerade deshalb.

Presse huldigt Neapel

Bei la Repubblika hieß es: „Neapel marschiert wie eine Dampfwalze“. Und tatsächlich: Noch nie hatte Neapel sechs Tore in einem Europapokal-Spiel erzielt.

Wohin die Dampfwalze weiter marschiert, wird Europa mit Interesse verfolgen.

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