Alles sah nach einem verschenkten Sieg von Paris Saint-Germain im Hinspiel des Kracher-Duells im Achtelfinale der Champions League aus - doch dann kam Kylian Mbappé.
Mbappé führt PSG zu Last-Minute-Sieg
In der vierten Minute der Nachspielzeit erzielte der Superstar, der im Sommer die Seiten wechseln könnte, den Goldenen Treffer beim 1:0 (0:0)-Sieg gegen Real Madrid. Mbappé avancierte dabei mit einer Einzelaktion zum späten Helden. Der zuvor hervorragend haltende Thibaut Curtois im Tor der Madrilenen war geschlagen.
„Er ist Gegenwart und Zukunft. Er war der alles entscheidende Mann, der bei 20 Weltklasse-Spielern noch einmal heraussticht. Ich war schon traurig, dass dieses geile Spiel 0:0 ausgeht und dann kommt er“, huldigte ihn Mario Gomez als Experte bei Amazon Prime Video.
Messi vergibt Elfmeter
33 Minuten zuvor war ein anderer PSG-Superstar, Lionel Messi, mit einem Strafstoß noch an Courtois gescheitert. Mbappé war von Dani Carvajal gefoult worden.
„Es hat jeder gesehen, dass Paris die bessere Mannschaft war. Auch wenn es letztlich unglücklich war, ist das Ergebnis wohl noch das Beste heute. Wir sind mit dem Ballbesitz sehr schlecht umgegangen“, analysierte Real-Regisseur Toni Kroos bei Amazon Prime Video. Tatsächlich hatten Messi, Mbappé und auch der eingewechselte Neymar teils beste Chancen vergeben und damit im Nachhinein einen höheren Sieg von PSG und eine bessere Ausgangslage für das Rückspiel liegen gelassen.
„Wir haben da eine Aufgabe vor der Brust, die unfassbar schwierig wird. Wir müssen es deutlich besser machen als heute. Wir waren überrascht, wie gut PSG gepresst hat. Wir müssen uns das anschauen und dann mit dem Bernabeu im Rücken werde ich hier sicherlich nichts ausschließen. Wir schauen, dass wir das drehen, das ist doch klar“, sagte Kroos mit Blick auf das Rückspiel.
Immer wieder war es Mbappé, der Real vor Probleme stellte. Dies gab auch Cheftrainer Carlo Ancelotti neidlos zu. „Mbappé ist der beste Spieler in Europas Fußball“. Der Franzose sei „unaufhaltsam. Wir haben versucht, ihn zu kontrollieren. Militao hat es sehr gut gemacht, aber er ist ein Spieler, der immer was erfindet.“
PSG zeigt sich tonangebend
Real überließ den Platzherren im ersten Durchgang weitgehend die Initiative. Folgerichtig schnürten die Franzosen den spanischen Rekordsieger mehrfach für längere Zeit in seiner Hälfte ein, konnten aufgrund fehlender Ideen jedoch kaum in Madrids Strafraum eindringen und sich dadurch praktisch auch keine zwingenden Chancen erspielen.
Als Mbappé doch einmal in die Gefahrenzone vorgestoßen war, störte Carvajal den PSG-Superstar beim Abschlussversuch (18.) entscheidend. In Madrids Mittelfeld konnte Kroos vor der Pause gegen die dominanten Gastgeber für keinerlei Entlastung sorgen.
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Nach dem Seitenwechsel blieben die Hausherren tonangebend. Doch Messi scheiterte vom Punkt. Danach verlor PSG etwas seine Linie.
Auch die Einwechslung des brasilianischen Superstars Neymar, der erstmals seit Ende November für Paris zum Einsatz kam (72.), brachte den Gastgebern zunächst nicht die erhofften Impulse. Auf der PSG-Bank hofften Ex-Weltmeister Julian Draxler und Nationalspieler Thilo Kehrer lange vergeblich auf eine späte Erlösung gegen die geschickt und aufopferungsvoll verteidigenden Iberer, ehe Neymar für Mbappé auflegte.