Borussia Dortmunds Heimbilanz bleibt weiter makellos. Gegen Lieblingsgegner SC Freiburg feierte der BVB mit einem klaren 4:0 (2:0)-Erfolg im sechsten Bundesliga-Heimspiel den sechsten Sieg. Damit gaben die Dortmunder eine torreiche Antwort auf ihre notorische Auswärtsschwäche und schossen sich gleichzeitig für das Auswärtsspiel in der Champions League bei Dinamo Zagreb am Mittwoch (21 Uhr im LIVETICKER) warm.
DFB-Stars überrollen „Lieblingsgegner“
„Es ist immer schwer zu erklären", sagte Julian Brandt bei Sky zu den zwei Gesichtern des BVB. „Das ist einfach ein besonderer Fleck hier mit den Fans im Rücken. Wir sind jetzt nach der Länderspielpause gut reingestartet, jetzt haben wir am Mittwoch mal wieder die Chance, den Bann zu brechen.“
BVB-Coach Nuri Sahin ergänzte: „Es war eine sehr reife, sehr erwachsene Leistung von meinen Jungs. Wir haben schöne Tore geschossen und hatten eine gute Dynamik.“
Maximilian Beier (7.) nutzte nach seinem Doppelpack für die U21-Nationalmannschaft unter der Woche gleich die erste Chance zur Führung. Für den Neuzugang war es das zweite Saisontor, der Ex-Hoffenheimer hatte bereits im letzten Heimspiel gegen Leipzig (2:1) getroffen. Nationalspieler Felix Nmecha (40.), zuletzt mit seiner Torpremiere im DFB-Dress, legte noch vor der Pause nach.
Brandt mit Traumtor - Guirassy fehlt kurzfristig
Freiburg schwächte sich im zweiten Durchgang selbst: Der kurz zuvor verwarnte Patrick Osterhage sah nach einem Foul an Marcel Sabitzer kurz vor der Strafraumgrenze Gelb-Rot (63.). Den folgenden Freistoß versenkte DFB-Star Julian Brandt sehenswert direkt in den Maschen (66.). Zudem traf Jamie Gittens (77.).
„Wir haben das über 90 Minuten sehr seriös gespielt“, resümierte Brandt und blickte bereits auf den Bundesliga-Kracher kommende Woche gegen den FC Bayern: „Das wird natürlich ein sensationelles Spiel. Die Fans freuen sich grundsätzlich immer, wenn die Bayern kommen."
Freiburg beendete die Partie zu neunt: In der Nachspielzeit sah auch noch Junior Adamu wegen einer Tätlichkeit glatt Rot (90.+3).
Während sich der BVB mit dem Sieg im Kampf um die Champions-League-Plätze zurückmeldete, warten die Freiburger weiter auf den ersten Auswärtssieg in Dortmund seit 23 Jahren. „Dieses Stadion taugt uns nicht so“, haderte Freiburgs Kapitän Christian Günter.
Die Dortmunder mussten kurzfristig auf ihren erkrankten Torjäger Serhou Guirassy verzichten. „Er hat die letzten zwei Tage echt Probleme gehabt, wir haben alles versucht, aber es hat nicht gereicht. Dann macht es auch keinen Sinn“, sagte BVB-Trainer Nuri Sahin vor der Partie bei Sky. „Wir hoffen und gehen davon aus, dass er in der Champions League dann wieder dabei ist.“
Heikle Mitgliederversammlung am Sonntag
Im Stadion war die Stimmung hervorragend, die Fans klatschten und sangen den BVB wie gewohnt nach vorne - am Sonntag dürfte den Verantwortlichen aber wohl Gegenwind drohen. Die von der Mehrzahl der Mitglieder in höchstem Maße kritisch gesehene Zusammenarbeit mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall wird im Mittelpunkt stehen.
Vor diesem heiklen Termin kam ein Heimspiel gerade recht: Im eigenen Stadion hatte der BVB in dieser Saison bislang überzeugt und Siege am Stück gefeiert, während es auswärts haperte. So betrug der Rückstand auf den Tabellenführer und kommenden Gegner Bayern München vor dem Anstoß bereits 13 Punkte, und entsprechend motiviert startete Dortmund.
Beier eiskalt - Freiburg vergibt Dreifach-Chance
Beier nahm einen Pass von Rami Bensebaini gekonnt an und verwandelte vor U21-Nationaltorhüter Noah Atubolu mühelos. Der Treffer gab dem BVB Sicherheit, er dominierte das Spiel fortan und ließ kaum etwas zu - bis sich Torhüter Gregor Kobel einen Fehler leistete: Der Schweizer machte diesen aber gegen Vincenzo Grifo gut (24.), beim Nachschuss von Lucas Höler an die Latte hatte Dortmund Glück.
Von diesem Schock ließ sich der BVB nicht beirren. Nmechas Schuss zum 2:0 vor der Pause war ebenso sehenswert wie unhaltbar.
BVB hat leichtes Spiel
Dortmund zog sich mit der komfortablen Führung im Rücken keineswegs zurück, sondern suchte weiter den Weg nach vorne und ließ Freiburg so kaum in den Rhythmus kommen. Bei Ballverlusten sorgten allen voran Nmecha und Beier, aber auch Julian Ryerson für ein sehr effektives Gegenpressing.
Mit Blick auf die Herausforderungen der kommenden Tage gingen die Dortmunder die zweite Halbzeit nicht im höchsten Tempo an. Dennoch hatten sie zu jeder Zeit die Kontrolle über das Spiel. Zudem schwächte Osterhage seine Mannschaft mit seinem zweiten gelbwürdigen Foul innerhalb weniger Minuten. Unmittelbar nach dem Platzverweis traf Brandt per Freistoß.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)