Der Deutsche Fußball-Bund hat die Sperre gegen Stuttgarts Atakan Karazor aufgehoben. Dieser war im Bundesliga-Spiel beim VfL Wolfsburg am Samstag mit Gelb-Rot vom Platz gestellt worden. Bei der zweiten Gelben Karte handelte es sich um eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Sven Jablonski.
Wende bei Karazor
Der VfB hatte gegen diese Karte Einspruch eingelegt - mit Erfolg, wie das Sportgericht des DFB nun urteilte. „Nach dem Bericht von Schiedsrichter Sven Jablonski und der Inaugenscheinnahme der Fernsehbilder steht für das DFB-Sportgericht fest, dass in dem Zweikampf tatsächlich der Wolfsburger Spieler Arnold den Stuttgarter Spieler gefoult hatte, während Karazor selbst kein Vergehen begangen hatte“, schreibt der DFB.
Somit liege „eine irrtümliche Entscheidung des Schiedsrichters vor, die ohne jeden Zweifel objektiv unrichtig ist.“ In einem solchen „Ausnahmefall“ sei „eine Aufhebung der verhängten Sanktion möglich“.
Auf diese Entscheidung reagierte der VfB in Person von Sportvorstand Fabian Wohlgemuth erfreut: „Das Sportgericht des DFB hat nach unserer Wahrnehmung umsichtig und richtig entschieden. Wir fühlen uns in unserer Einschätzung bestätigt, dass ein offensichtlicher Irrtum des Schiedsrichters vorlag.“
Hitzige Diskussionen nach Karazor-Platzverweis
In der Folge besagter Szene entwickelten sich hitzige Diskussionen darüber, warum nicht auch eine solche Szene durch den Videoschiedsrichter überprüft werden dürfe. Jablonski hatte seinen Fehler unmittelbar nach der Partie eingeräumt und auch mit Karazor Rücksprache gehalten.
„Das ärgert mich sehr. Ich würde mir auch bei Gelb-Rot wünschen, dass wir die Chance haben, zum Bildschirm zu gehen und die Szene zu prüfen. Dann hätte ich das sehr schnell festgestellt“, sagte er bei Sky.
Auch im STAHLWERK DOPPELPASS war Jablonski am Folgetag zu Gast und erläuterte seine Sicht der Dinge. Dort polterte SPORT1-Experte Stefan Effenberg gegen Arnold, weil dieser durch sein theatralisches Verhalten die Fehlentscheidung provoziert habe.
„Das ist ganz schwach von Maxi Arnold, das muss ich wirklich sagen. Die Spieler täuschen den Schiedsrichter, das macht die Sache so schwer. Wofür braucht Maxi Arnold denn da eine Behandlung? Das Spiel, was manche Spieler in solchen Szenen spielen, ist unterste Schublade“, wütete er. Auch aufgrund des Shitstorms in den Sozialen Medien sahen sich Arnold sowie der VfL Wolfsburg zu einer Stellungnahme gezwungen.
Karazor steht den Schwaben somit im kommenden Ligaspiel gegen Hoffenheim wieder zur Verfügung. Lediglich die erste Gelbe Karte wird weiter in den Statistiken vermerkt.