Das sportliche Geschehen geriet nach dem 0:0 zwischen dem FC St. Pauli und RB Leipzig schnell in Vergessenheit. Trotz des enttäuschenden Remis schwärmte RB-Trainer Marco Raus im Nachgang von den Pauli-Fans, auch Abwehrchef Willi Orban fand lobende Worte.
„Habe gar keine Mittelfinger gesehen“
„Ich muss sagen, schon mit der Busankunft war alles sehr positiv, weil – und das hatten wir selten: Ich habe gar keine Mittelfinger gesehen“, schwärmte Rose nach der Partie bei DAZN.
Am Millerntor „duftet es nach Kerzen“
Ihm sei klar, dass man am Millerntor als Verein nicht sonderlich beliebt sei. „Man mag uns hier nicht. Das zeigt man subtil, das hat eine gewisse Klasse, weil das auch total okay ist. Das ist mir mega, mega positiv aufgefallen. Chapeau an St. Paulis Fans“, freute sich der 48-Jährige.
Das Millerntor sei immer eine spezielle Angelegenheit: „Es duftet immer nach Kerzen, oder was auch immer. Tolle Fans, Pauli hat heute ein tolles Spiel gemacht.“ Er glaube, dass sich hier noch einige Mannschaften schwertun werden.
„Ich wünsche St. Pauli alles Gute, weil es einfach ein Klub ist, der Spaß macht, der einfach in die Bundesliga gehört und der es heute sehr gut gemacht hat“, sprach sich Rose für den Kiez-Klub aus. Schließlich hängt in den Innenräumen ja noch ein Bild vom alten Millerntor, wo Rose selber noch als Spieler aktiv war. Das habe ihm besonders gefallen.
Wollten die Pauli-Fans Orban umarmen?
Auch Kapitän Orban fühlte sich in Hamburg willkommen. „Die Jungs in der Kurve haben mich vermisst. Ich glaube, letztes Mal war ich hier mit RB 2015.“ Auf ein Wortgefecht mit einigen Pauli-Fans angesprochen, meinte Orban sogar: „Ich glaube einer wollte runterkommen und mich umarmen, dann kam schon die Security. Sie haben es verhindert. Alles gut, ich glaube, Emotionen gehören dazu.“
Ob Orban die Aussage zu der Umarmung ironisch meinte, bleibt ungewiss.
Eines meinte Orban aber mit Sicherheit ernst: „Mir macht es unheimlich viel Spaß hier zu spielen, deswegen hoffe ich, dass St. Pauli in der ersten Liga bleibt.“
RB-Offensive: " Es knirschelt gewaltig“
Natürlich, auch daraus machte Leipzigs Trainer keinen Hehl, waren die Gäste mit dem 0:0 in der Hansestadt nicht zufrieden. Drei Tage nach der Auftaktniederlage in der Champions League (1:2 bei Atlético Madrid) hatte er mehr von seinem Team erwartet. Zumal RB durch das zweite torlose Remis hintereinander den Sprung auf Platz zwei verpasste. Der Rückstand auf Tabellenführer Bayern München beträgt nach vier Spielen schon vier Punkte.
„Wir hätten gerne mehr geholt“, sagte Rose. Den momentanen Knackpunkt hat er im Angriff ausgemacht: „Wir müssen an unserem Offensivspiel feilen, da knirschelt es momentan gewaltig.“ Am kommenden Samstag (15.30 Uhr im LIVETICKER) geht es zuhause gegen den FC Augsburg - da wollen die Sachsen zurück in die Erfolgsspur finden.
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mit Sport-Informations-Dienst (SID)