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Jamal Musiala: Ist sein Traum in Gefahr?

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Jamal Musiala: Ist sein Traum in Gefahr?

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Ist Musialas Traum in Gefahr?

Es war eine Nachricht, die hohe Wellen schlug: Jamal Musiala fehlt auf der 30 Spieler umfassenden Nominierungsliste für den Ballon d‘Or. Wird der FC Bayern von einem leidigen Thema eingeholt?
Vier deutsche Spieler sind für den prestigeträchtigen Ballon d'Or nominiert worden. Jamal Musiala fehlt dagegen überraschend in der 30-Mann-Liste. Ballon d’Or: Warum ist Musiala nicht dabei?
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Es war eine Nachricht, die hohe Wellen schlug: Jamal Musiala fehlt auf der 30 Spieler umfassenden Nominierungsliste für den Ballon d‘Or. Wird der FC Bayern von einem leidigen Thema eingeholt?

Der Ballon d‘Or - jedes Jahr ein prestigeträchtiges Ziel für alle Fußball-Stars dieser Welt. Jedes Jahr ein heißes Thema bei den Fans - die von France Football vergebene Trophäe bewegt die Szene wie kaum eine andere. Diesmal mittendrin, wenn auch nicht dabei: Jamal Musiala, einer der talentiertesten deutschen Fußballer.

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Während Toni Kroos, der seine aktive Karriere nach der Heim-EM im Sommer beendet hat, Antonio Rüdiger (Real Madrid), Florian Wirtz von Double-Sieger Bayer Leverkusen und der zur AS Rom gewechselte Mats Hummels auf der veröffentlichten Shortlist stehen, fehlt der Name des Bayern-Juwels. Sowohl der Verein als auch die Fans hatten diese Nachricht mit großer Verwunderung aufgenommen.

„Ich gönne es jedem Spieler, der für den Ballon d‘Or nominiert ist, allerdings sind wir beim FC Bayern sehr überrascht, dass Jamal Musiala auf dieser Liste fehlt“, schilderte Sportdirektor Max Eberl auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Eberl erklärte weiter: „Jamal war einer der herausragenden Spieler bei der Europameisterschaft, wurde dort in die Top-Elf gewählt und zählte zu den Torschützenkönigen des Turniers. Zudem stand der FC Bayern auch dank der großartigen Leistungen von Jamal im Halbfinale der Champions League.“

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Musialas Fehlen „für uns völlig unverständlich“

Dass Musiala nicht einmal zu den 30 besten Spielern der vergangenen Saison zählen solle, „ist für uns völlig unverständlich“, fügte Eberl hinzu und stellte nochmals klar: „Jamal ist in unseren Augen einer der faszinierendsten Spieler im internationalen Fußball mit absolut außergewöhnlichen, einzigartigen Fähigkeiten.“ Wie Eberl waren auch unzählige Fans fassungslos und kritisierten die Entscheidung in den sozialen Medien scharf.

Doch ist die Nicht-Nominierung wirklich falsch - oder doch ein Stück weit gerechtfertigt?

Das Thema ist durchaus komplex. Klar scheint, dass diese besondere Auszeichnung im Weltfußball nach einem bestimmten Schema vergeben wird: In der Regel gewinnt derjenige, der weltweit die größte Strahlkraft besitzt - nicht umsonst haben Lionel Messi und Cristiano Ronaldo das Rennen in den letzten Jahren mit wenigen Ausnahmen unter sich ausgemacht. Eine Auszeichnung für den individuell besten Spieler einer Saison? Ist es wohl nur teilweise.

Wurde Bayerns Krisenjahr Musiala zum Verhängnis?

Musialas Problem: Im Vergleich zu einigen Megastars der Szene wirkt er immer noch recht zurückhaltend. Ein weiteres Problem: Neben der weltweiten Strahlkraft sind es - wenig überraschend - Tore und Titel, die über die Vergabe des Ballon d‘Or entscheiden. Zwar hat der Mittelfeldspieler einige davon geschossen, in der Bundesliga stand er mit zehn Treffern allerdings nur auf Platz 17 der Torschützenliste. Titel gewann er, durch die schwache Spielzeit der Münchner bedingt, gar keine.

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Ging es in der Champions League für Musiala und die Bayern immerhin bis ins Halbfinale, in dem sie denkbar bitter gegen Real Madrid ausschieden, sah es national weitaus schlimmer aus: Ohne Chance auf die erneute Meisterschaft landete der FCB mit satten 18 Punkten Rückstand auf Leverkusen nur auf dem dritten Platz. Hinzu kam das peinliche Pokal-Aus beim Drittligisten aus Saarbrücken.

Bayerns schlechte Erfahrung mit dem Ballon d‘Or

Dass die Bundesliga bei den Verantwortlichen des Awards nicht das allerbeste Standing zu haben scheint, ist da noch gar nicht mit eingepreist. In jüngerer Vergangenheit sorgte der Ballon d‘Or gerade in München schon doppelt für Ärger. Zur Erinnerung: Franck Ribéry ging bei der Wahl 2013 trotz Triple und vorheriger Auszeichnung als Europas Fußballer des Jahres leer aus. Cristiano Ronaldo gewann damals vor Messi und Ribéry, der sich nicht weniger als „bestohlen“ fühlte.

Auch wenn Teamkollege Manuel Neuer später erklärte, der Franzose werde „nicht daran zerbrechen“, erreichte Ribéry das Niveau jener Saison nie wieder. Im Gegenteil: Er bezeichnet diesen Abend noch heute als die größte persönliche Niederlage seiner gesamten Karriere. Acht Jahre später, 2021, galt dann Robert Lewandowski als großer Anwärter auf den Preis, doch zur Überraschung vieler Fans und Experten hatte der Torjäger ebenfalls nur das Nachsehen - gegen Lionel Messi.

Fairerweise muss man sagen, dass Musiala nun ohnehin keine realistische Chance auf den Ballon d‘Or gehabt hätte. In der vergangenen Saison gab es schließlich mehrere Spieler, die auf nationaler und internationaler Ebene deutlich besser als der Youngster des deutschen Rekordmeisters performt haben. Zu den ganz großen Favoriten auf die begehrte Trophäe zählen vor allem zwei Champions-League-Sieger von Real Madrid: Vinícius Júnior und Jude Bellingham.

Warum es Musiala allerdings nicht einmal auf die 30 Namen umfassende Vorauswahlliste geschafft hat, steht auf einem ganz anderen Blatt. Immerhin sind dort - bei allem Respekt - Akteure wie Artem Dovbyk (Girona, jetzt AS Rom/Ukraine), Ademola Lookman (Atalanta Bergamo/Nigeria), Vitinha (Paris St. Germain/Portugal) oder Dani Olmo (RB Leipzig, jetzt FC Barcelona/Spanien) gelistet, hinter denen sich der 21-Jährige sicherlich nicht zu verstecken braucht.

Musiala verriet großes Ziel schon früh

Der deutsche Nationalspieler hat übrigens nie einen Hehl daraus gemacht, dass er den heiß begehrten Preis einmal selbst in den Händen halten möchte. „Jeder Spieler will individuelle Awards gewinnen. Ich habe schon als Kind vom Ballon d‘Or geträumt“, gestand Musiala 2022 und führte seine großen Ziele weiter aus: „Ich will einer der besten Spieler der Welt sein. Dieses Mindset muss man haben, wenn man weit kommen will.“

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Lothar Matthäus meinte im selben Jahr, dass Musiala auf dem Weg dahin nicht aufzuhalten sei. „Er erinnert mit an Lionel Messi mit seiner Freude, seinen Bewegungen, seinen Dribblings“, schwärmte Matthäus damals in höchsten Tönen: „Ihm traue ich zu, wenn die Entwicklung so weitergeht und im Verbund einer erfolgreichen Mannschaft, ganz Großes zu gewinnen. Er hat das Potenzial, dass man mit einem Ballon d´Or und dem Weltfußballertitel durchaus rechnen kann.“

Bleibt allerdings die Frage: Kann sich Musiala seinen Traum erfüllen, wenn er in der Bundesliga spielt - oder muss er dafür eines Tages den Schritt nach England oder Spanien wagen?