Sowohl in ihren Vereinen als auch in der deutschen Nationalmannschaft begeistern Jamal Musiala (21) vom FC Bayern und Florian Wirtz (21/Bayer Leverkusen) die Fans in ganz Fußball-Deutschland, so auch zuletzt in der Nations League beim furiosen 2:2 gegen die Niederlande. Geht es nach Dietmar Hamann, ist der eine aber der wesentlich bessere Teamplayer als der andere - was den Ex-Profi und heutigen Experte nun zu einem harten Urteil veranlasst hat.
Hamann ledert gegen Musiala
Ex-Nationalspieler und TV-Experte Dietmar Hamann geht einmal mehr mit dem FC Bayern auf Konfrontationskurs - mit brisanten Aussagen zu Jamal Musiala, aber auch zu Bayer Leverkusens Florian Wirtz.
Ex-Nationalspieler und TV-Experte Dietmar Hamann geht einmal mehr mit dem FC Bayern auf Konfrontationskurs - mit brisanten Aussagen zu Jamal Musiala, aber auch zu Bayer Leverkusens Florian Wirtz.
„Wenn ich aus Bayern-Sicht Wirtz und Musiala tauschen könnte, würde ich es gleich morgen tun“, meinte Hamann in seiner Sky-Kolumne und begründete: „Wirtz ist ein Spieler, der einen Boniface, Frimpong oder Adli in Szene setzt.“ So mache der 21 Jahre alte Edeltechniker von Bayer Leverkusen „seine Mitspieler besser“.
Musiala dagegen sei „eher ein Einzelspieler und oft ein Alleinunterhalter“, meinte der frühere Nationalspieler und führte seine steile These weiter aus: „Wenn er zehnmal den Ball bekommt, nimmt er neunmal den Kopf runter und fängt an zu dribbeln. Das ist wahrscheinlich auch ein Grund dafür, dass ein Harry Kane oft wenig im Spiel ist, auch wenn er seine Tore macht.“
Hamann gab weiter zu bedenken: „Mit Musiala kannst du erfolgreichen Fußball spielen, aber wenn man sich die vergangenen Jahre anschaut, waren die Bayern meistens von Einzelaktionen abhängig. Das hängt auch mit Musiala zusammen.“
Es gebe „im Weltfußball außer ihm kaum einen Spieler auf der Zehn, der ein reiner Eins-gegen-eins-Spieler ist. Darunter leidet auch der Spielfluss.“
Wirtz mit Alonso zu Real Madrid?
Gleichzeitig betonte Hamann aber auch, einen Wirtz-Transfer nach München für unwahrscheinlich zu halten: „Meine Vermutung ist eher, dass er im Sommer zusammen mit Xabi Alonso zu Real Madrid geht. Er hat sich auch wegen seines Trainers dazu entschlossen, noch ein Jahr in Leverkusen zu bleiben.“
Wirtz sei „ein sehr bodenständiger Junge, aber ich glaube, dass er im Ausland zeigen will, dass er zu den Weltbesten gehört“, ergänzte Hamann. Dass die Bayern Musiala zum Gesicht ihres Vereins machen wollen, findet der TV-Experte deshalb „auch okay“. „Aber dann musst du auch wissen, dass du mit Musiala fußballerisch, was den Spielfluss betrifft, auf höchstem Niveau nicht mithalten kannst.“
„Musialas Vertrag läuft bis 2026, die Bayern werden ihm einen guten neuen Vertrag anbieten müssen, um ihn an sich zu binden. Sie werden wahrscheinlich wenig Interesse haben, ihn zu verkaufen“, so Hamann.
Reagieren die Bayern auf Hamann-Kritik?
Spannende Frage, ob und wie die Bayern am Freitag während der obligatorischen Pressekonferenz auf das kommende Bundesliga-Spiel bei Holstein Kiel (ab 18.30 Uhr im Liveticker) auf Hamanns Aussagen reagieren, der sich nicht das erste Mal auf Konfrontationskurs mit dem Rekordmeister befindet.