In der mittlerweile bald 40 Jahre zurückreichenden Geschichte des Supercup endet heute eine lange Serie: Zum ersten Mal 31 Jahren und der Wiedereinführung im Jahr 2010 spielt weder Rekordmeister Bayern München, noch Borussia Dortmund um den ersten Titel der neuen Saison.

Doublesieger Bayer Leverkusen und Vizemeister VfB Stuttgart kämpfen stattdessen um die Trophäe. Als das letzte Mal ein Supercup-Duell ohne diese beiden Teams stattfand, traf die Werkself im Jahr 1993 auf Werder Bremen. (HINTERGRUND: Warum der Supercup bei Fans beider Teams für Ärger sorgt)

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Werder rundete Meistersaison 1993 mit Supercup ab

In der Saison 1992/93 hatte Werder mit Trainer-Ikone Otto Rehhagel - und dem soeben verstorbenen Manager Willi Lemke - dem FC Bayern knapp die Deutsche Meisterschaft abspenstig gemacht, Leverkusen mit Kult-Coach Dragoslav Stepanovic, Manager Reiner Calmund und Spielmacher-Legende Bernd Schuster gewann den DFB-Pokal.

Dieselben Trainer führten ihre Teams am 1. August 1993 in den Supercup im Leverkusener Ulrich-Haberland-Stadion. Vor 14.000 Zuschauern sah es lang nach einem Sieg für Bayer aus, in der 60. Minute von Andreas Fischer in Führung gebracht.

Kurz vor Schluss traf dann aber Werder-Stürmer Bernd Hobsch zum Ausgleich und schickte die Partie in die Verlängerung. Kurz nach dem 1:2 per Elfmeter durch den langjähriger SVW-Angreifer Wynton Rufer aus Neuseeland egalisierte Ulf Kirsten für Leverkusen, es gab Elfmeterschießen.

Während alle sieben Werder-Schützen (Andreas Herzog, Mirko Votava, Thomas Wolter, Andree Wiedener, Uli Borowka, Mario Basler, Rufer) trafen, scheiterte bei Leverkusen Abwehrmann Markus Happe an Torwart Oliver Reck.

Ex-Funktionär Reschke würdigt Leverkusen und Stuttgart

Dass nun erstmals seit langer Zeit wieder ein Supercup ohne Bayern und den BVB steigt, ist kein Zufall, findet der frühere Leverkusener und Stuttgarter Funktionär Michael Reschke. „Wenn man die wichtigsten Entscheidungen analysiert, wird klar, dass da kein Märchenonkel Regie geführt hat, sondern intelligent und planerisch gehandelt wurde“, sagte Reschke der FAZ.

Als große Gemeinsamkeit sieht der ehemalige Manager der Leverkusener (2004 bis 2014) und Sportvorstand des VfB (2017 bis 2019), dass beide Vereine über eine vielversprechende Achse außerhalb des Platzes verfügen.

In Leverkusen harmonierten Geschäftsführer Fernando Carro, Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes und Trainer Xabi Alonso, in Stuttgart sei dies mit Alexander Wehrle, Fabian Wohlgemuth und Sebastian Hoeneß ebenso der Fall.

Der Erfolg sei deshalb laut Reschke „Nullkommanull Zufall, wobei man in speziellen Phasen das nötige, verdiente Glück besaß. Carro und Rolfes mit Xabi Alonso – Wehrle und Wohlgemuth mit Sebastian Hoeneß haben absolute Volltreffer gelandet.“

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)