„Die Hoffnung stirbt zuletzt“, sei doch ein schönes Sprichwort - befand Keven Schlotterbeck.
Schlotterbeck rechnet mit Kritikern ab
Nach dem Relegations-Wunder bei Fortuna Düsseldorf sollte der Innenverteidiger des VfL Bochum damit Recht behalten. Nicht nur, dass Schlotterbecks seinen Versuch im Elfmeterschießen-Drama (6:5) souverän verwandelte und damit seinen ganz eigenen Anteil am Klassenerhalt hatte - der 27-Jährige rechnete hinterher auch mit den Kritikern und dem Kontrahenten aus Düsseldorf ab.
„Wir lassen die da drüben feiern, versuchen einfach einen Gegenschlag am Montag zu starten“, sagte Schlotterbeck schon vor der Partei bei SAT1 und kündigte damit eine famose Aufholjagd nach dem 0:3 im Hinspiel an. „Die Jungs sollten sich den Ar*** aufreißen. Im Fußball ist alles möglich.“
Schon am vergangenen Donnerstag hatte der Leihspieler des SC Freiburg erklärt: „Heute hast du so eine Schelle bekommen, dass du am Montag alles oder nichts spielen kannst. Entweder fährst du mit 0:6 nach Hause oder du versuchst, das Ding irgendwie zu drehen. Ich glaube auf jeden Fall noch daran. Der VfL Bochum wird niemals untergehen.“
Schlotterbecks Prophezeiung wurde am Montagabend Wirklichkeit - wobei der Innenverteidiger den sechsten Elfmeter auf Seiten der Bochumer eindrucksvoll in den linken Winkel knallte. „Ich habe es letzte Woche gesagt: Wir wollen zurückkommen, wir haben es heute geschafft“, so der Bruder von Borussia Dortmunds Starspieler und EM-Fahrer Nico Schlotterbeck im Nachgang.
Schlotterbeck: „Liebe Grüße gehen raus“
Dabei durfte auch eine Spitze in Richtung der Fortuna sowie Social-Media-User, die den VfL nach der Pleite im Hinspiel längst abgeschrieben hatten, keineswegs fehlen: „Liebe Grüße gehen raus. Wir haben es geschafft, ich bin überglücklich, der VfL Bochum ist glücklich. Jetzt können wir feiern.“
Nach der Gruß-Botschaft wollte sich Schlotterbeck denn auch schleunigst den Feierlichkeiten am Bochumer Bermuda-3-Eck (Bochumer-Fanmeile und Partybetrieb, Anm. d. Red.) widmen. „Jetzt müssen wir schnell duschen. In der Jubeltraube sehe ich mich. Dann hoffe ich, dass wirklich eine Menge Bier heute fließt.“
Und was meinte Nico Schlotterbeck? Der schrieb in seiner Instagram-Story und feierte sein Bruderherz für dessen Nervenstärke aus elf Metern: „Macher!!! Links oben wie trainiert. Ich würde mal sagen: Gesunder Optimusmus.“