Am Donnerstag war es endlich so weit: Der FC Bayern München präsentierte auf einer offiziellen Pressekonferenz Vincent Kompany als neuen Cheftrainer und Nachfolger von Thomas Tuchel.
Warum Eberl an Hoeneß erinnert
Damit scheint Sportvorstand Max Eberl das letzte Puzzleteil gefunden zu haben, um die Kaderplanung nach einer titellosen Saison und den damit wohl verbundenen Umbruch voranzutreiben.
„Wir haben schon intensiv über Spieler und den Kader gesprochen“, erklärte Eberl auf der Pressekonferenz in der Allianz Arena und versicherte, der Verein sei bezüglich der Kaderplanung „schon ein Stück weiter, als viele denken“.
Ein Versprechen, das automatisch eine enorme Fallhöhe für Eberl und seine erste Transferperiode beim FCB birgt. Sollten die großen Transfers ausbleiben, darf sich der 50-Jährige nahezu sicher sein, dass ihn diese Aussage in naher Zukunft einholen wird.
Eberl-Ansage weckt Erinnerungen beim FC Bayern
Der Blick in die Geschichte lässt sogar Erinnerungen an Uli Hoeneß und dessen berühmte These aus dem STAHLWERK Doppelpass wach werden. „Wenn Sie wüssten, wen wir schon alles sicher haben“, kündigte der heutige Ehrenpräsident im Februar 2019 mit Blick auf eine geplante Sommer-Transferoffensive an.
Bereits sicher zu jenem Zeitpunkt: die Abwehrspieler Lucas Hernández und Benjamin Pavards sowie Stürmer Jann-Fiete Arp. Danach kam - anders als von Hoeneß angekündigt - allerdings kaum noch etwas.
Stattdessen mussten die Bayern mit den Leihen von Philippe Coutinho und Ivan Perisic zwei späte Not-Transfers tätigen, nachdem andere Deals wie jener mit Leroy Sané vorerst schiefgegangen waren. Der deutsche Nationalspieler verstärkte die Bayern erst 2020.
Durch das Zusammenspiel zwischen Eberl, Kompany und Sportdirektor Christoph Freund soll der diesjährige Transfersommer reibungsloser verlaufen. Laut Eberl ist Kompany ein wichtiger Teil der Planung. Der 38-Jährige teile die Vorstellungen der beiden Bosse weitestgehend.
Doch nicht nur hinsichtlich möglicher Verstärkungen scheint an der Säbener Straße alles auf dem Prüfstand zu stehen. Zwar gebe es „keine Streichlisten“, jedoch „Spieler, die es künftig schwerer haben könnten“, wie Eberl fast beiläufig bemerkte.
Wegen Kompany? Austausch von bis zu sechs Spielern möglich
Nach SPORT1-Informationen sind die Bayern bemüht, bis zu sechs Spieler auszutauschen, darunter auch die bereits verabschiedeten Bouna Sarr und Eric Maxim Choupo-Moting.
Abschiede von Alphonso Davies, der seit geraumer Zeit von Real Madrid umworben wird, Dayot Upamecano, Leon Goretzka oder Serge Gnabry scheinen ebenfalls denkbar zu sein. Alle Mannschaftsteile wären somit betroffen.
Allerdings könnte selbst hier die Vergangenheit zu einem Problem für Planungen der Gegenwart werden. Grund: die hohen Gehälter, die der deutsche Rekordmeister zahlt. Vor allem der ehemalige Sportvorstand Hasan Salihamidzic soll einige hoch dotierte Verträge ausgehandelt haben, die bei vielen Spielern zwischen 15 und 20 Millionen Euro liegen.
Entsprechende Abnehmer zu finden, die den FCB-Stars ähnlich attraktive Summen zahlen können oder auch wollen, dürfte also keine allzu leichte Aufgabe für die Klub-Bosse werden.
Viele Baustellen, verbunden mit einer frühzeitig großen Transfer-Ansage der Verantwortlichen. Der Wunsch des neuen Trainers ist hingegen klar.
„Was der Kader braucht, werden wir intern besprechen“, meinte Kompany. In erster Linie sei es „wichtig, wie hungrig die Spieler sind. Ich will richtige Gewinner sehen. Ich will sehen, welcher Spieler hungrig ist, damit wir wieder Erfolg haben.“