Viertes Spiel im neuen Jahr, viertes Unentschieden: Der VfL Wolfsburg tritt auf der Stelle - und Trainer Niko Kovac gerät zunehmend unter Druck. Auch im Krisenduell gegen die ebenfalls schwächelnde TSG Hoffenheim kamen die Wölfe nicht über ein leistungsgerechtes 2:2 (0:1) hinaus.
Wolfsburg verpasst Befreiungsschlag
Maximilian Beier (6.) und Grischa Prömel (66.) nach einem haarsträubenden Wolfsburger Aufbaufehler trafen vor nach offizieller Angabe 22.917 Zuschauern für die Gäste, die ihrerseits seit sechs Bundesligaspielen auf einen Sieg warten. Der eingewechselte Lovro Majer (59./70., Foulelfmeter) antwortete gleich zweimal für den VfL, der zuvor dreimal in Folge 1:1 gespielt hatte.
“Wir haben das Potential...“
Kovac hatte nach der Partie bei DAZN lobende Worte für seine Mannschaft übrig. „Die Jungs geben alles, aber belohnen sich für die harte Arbeit nicht mit einem Sieg. Aber, Kompliment an die Mannschaft. Wir haben es in der zweiten Halbzeit dann gedreht und uns gut zurück gekämpft.“ Das es in der Halbzeit Pfiffe gab, war für den Cheftrainer von geringer Bedeutung. „Das hat am Ergebnis gelegen und nicht an unserer Leistung“, resümierte er.
Doppeltorschütze Majer hätte lieber in der Startelf gestanden, „natürlich hat man eine positive Wut, wenn man dann eingewechselt wird“. Aber am Ende des Tages stünde die Mannschaft über allem, „es war kein großer Schritt nach vorne heute. Aber die Einstellung hat gepasst, wir haben das Potential und werden es bis Saisonende unter Beweis stellen“, befand er.
Behrens kommt zu seinem Debüt
Begonnen hatte das Spiel mit minutenlangen gellenden Pfiffen aus dem Wolfsburger Fanblock. Unter dem Motto „Wir pfeifen auf euren Deal“ protestierten die Anhänger gegen die Kommerzialisierung des deutschen Profifußballs. Mitten in den Stimmungsboykott hinein sorgte dann auch noch die eigene Mannschaft für Unmut - Sebastiaan Bornauw ließ sich früh im Spiel von Beier übertölpeln, der 21-Jährige schloss trocken zu seinem achten Saisontor ab.
Auch der erst am Mittwoch von Union Berlin verpflichtete Kevin Behrens, der direkt in der Startelf stand, konnte den Wölfe-Fehlstart nicht verhindern. „Er ist ein Spieler, der uns etwas gibt, das wir in dieser Form im Moment nicht haben: Die Durchschlagskraft, die Physis, die Power“, hatte Kovac geschwärmt - davon war bei Behrens aber zunächst wenig zu sehen.
Immerhin: Seine neuen Kollegen zeigten sich vom Rückstand nicht schockiert. Der umtriebige Top-Angreifer Jonas Wind scheiterte am Pfosten (19.) und anschließend gleich zweimal am starken TSG-Keeper Oliver Baumann. Nach der dieser Tage fast obligatorischen Spielunterbrechung wegen Gegenständen auf dem Rasen, die vergleichsweise kurz ausfiel, ging es mit einer nicht unverdienten Hoffenheimer Führung in die Pause.
VfL spielt schon wieder Unentschieden
Dreimal hatte der VfL zuletzt 1:1 gespielt, jeweils gegen Teams aus den unteren Tabellengefilden. Nach knapp einer Stunde stellte Joker Lovro Majer nach Vorarbeit von Behrens per Flachschuss auf ebendieses Ergebnis.
Prömel nutzte anschließend ein kapitales Missverständnis zwischen Wölfe-Keeper Koen Casteels und Kapitän Maximilian Arnold aus, ehe erneut Majer in einer nun spektakulären Partie per berechtigtem Foulelfmeter zurückschlug. Stanley N‘Soki hatte den Kroaten beim Kopfball-Versuch gefoult.