Voller Tatendrang will Max Eberl die großen Herausforderungen als neuer Sportvorstand des FC Bayern angehen. Dabei könnte Eberl auch Veränderungen im Kader an. „Es wird Abgänge und Zugänge geben, aber erstmal werden wir den passenden Trainer finden. Ich kann keine Zahl sagen“, sagte Eberl im Rahmen seiner Antritts-PK in Allianz Arena.
Eberl kündigt Bayern-Transfers an
Die Liste an Aufgaben ist lang. Die Suche nach einem neuen Trainer will Eberl „am besten so schnell wie möglich“, aber mit der gebotenen Gründlichkeit angehen. „Es sind viele Namen im Raum, aber wir werden uns in Ruhe Gedanken machen.“
Man müsse „den passenden Trainer für Bayern München finden und dann auch die passenden Spieler“, ergänzte der 50-Jährige.
Die Trennung von Thomas Tuchel zum Saisonende hält Eberl für eine gute Entscheidung. „Für mich fühlt es sich bei diesen Themen, die offensichtlich da waren, richtig an“, sagte Eberl. Er betonte, nicht beteiligt gewesen zu sein, es sei dabei auch nicht um Befindlichkeiten einzelner Personen gegangen, sondern ausschließlich im Sinne des Klubs gehandelt worden: „Es geht nur um den FC Bayern.“ Die PK zum Nachlesen im Ticker:
+++ Die PK ist beendet +++
Die Fragerunde ist beendet.
+++ Eberl über Kimmich +++
„Wir brauchen über Joshua Kimmich nicht nachdenken. Er ist Nationalspieler und ist einen unfassbaren Weg gegangen. Er möchte sehr viel Verantwortung übernehmen und eigentlich alles machen. Wenn wir den Kader anschauen, schauen wir uns jeden Spieler an. Josh‘ Vertrag läuft auch bis 2025. Aber da werden wir auch seine Meinung miteinbeziehen. Da werden wir Gespräche führen. Fußball ist auch Liebe, da sitzen wir alle in einem Boot. Ich werde versuchen, die anderen alle mitzunehmen und anzuzünden, dann werden wir sehen, was möglich ist.“
+++ Eberl über Davies +++
„Jan-Christian und Christoph haben schon Gespräche geführt. Ich werde mit Christoph den Stand der Dinge besprechen, dann werden wir Entscheidungen fällen. Ablösefrei will kein Klub Spieler verlieren, ich denke, auch Bayern München nicht. Diese Aktualität der Dinge muss ich aber erst kennenlernen.“
+++ Dreesen über Davies +++
„Wir sind in Gesprächen mit seinem Berater. Man wird sehen, wie kompliziert das wird. Christoph hat schon Gespräche geführt. Jetzt wird Max mit sich einbringen. Zum Kaderumbau und Kaderergänzung gehört, dass man das Gesamtbild nimmt. Es kommt darauf an wie sich Max und Christoph die Zukunft weiter vorstellen.“
+++ Dreesen über Freunds Rolle +++
„Natürlich habe ich mit Christoph mehrfach gesprochen. Wir reden wöchentlich und haben ein unkompliziertes Verhältnis. Als die Gerüchte um Max größer wurden, habe ich natürlich mit ihm gesprochen. Sie kenne sich. Christoph ist ein uneitler Mensch, der der Sache dient. Es wird darauf ankommen, dass man die Aufgaben im sportlichen Bereich vernünftig aufteilt. Da gibt es reichlich Arbeit für zwei.“
+++ Eberl über „Mia san mia“ +++
„Mia san mia bedeutet für mich erfolgreich, aber auch authentisch zu sein. Ich weiß nicht, wie lange es den Slogan schon gibt, aber ich will ihn fortführen.“
+++ Eberl über seine Auszeit aus gesundheitlichen Gründen +++
„Ich bin einen Weg gegangen, bei dem ich mich bis zur Selbstaufgabe für einen Verein aufgeopfert hat. Ich habe mich sehr bewusst rausgenommen. Die Zeit war getrieben von Arbeit und Leistung. Ich habe mich bewusst rausgenommen und innegehalten, um das zu reflektieren. Ich glaube, das tut Menschen gut. Ich bin mit mir ins Gericht gegangen und Rückschlüsse gezogen. Ich hab wieder richtig Lust. Ich habe keine Angst. Ich habe einen Psychologen, den ich immer bei mir habe, aber jetzt nicht mehr so häufig brauche wie damals.“
+++ Eberl über Umstellung bei der Spielersuche +++
„Der eine oder andere Spieler, hätte auch zu Bayern gepasst. Ich glaube, Granit Xhaka hat damals auch mit Bayern verhandelt. Natürlich ist Harry Kane nochmal ein anderes Niveau, aber am Ende geht es um Fußball. Ich habe das auch in Leipzig kennengelernt, es geht um die Sache. Den Spielern ist wichtig, wie sie sich entwickeln können. Natürlich ist Bayern die größte Adresse in München, aber es geht bei Spielern auch um deren Position. Von den Spielern, die ich nach Gladbach geholt hab, könnte der eine oder andere auch bei Bayern München spielen.“
+++ Eberl über Alonso, den er zu Gladbach holen wollte +++
„Ich kann von dem Gespräch von damals erzählen, was für heute keinen Ausschlag hat. Das Gespräch war damals beeindruckend. Er war damals Trainer der zweiten Mannschaft (von San Sebastian). Er hat mir gesagt, das ist für ihn einen Touch zu früh und hat mich beeindruckt. Das hat keinen Ausschlag auf heute. Bitte sehen sie es mir nach, dass ich da keine Namen kommentieren werde.“
+++ Eberl über Freund +++
„Christoph und ich werden auf Augenhöhe die ganzen sportlichen Themen abarbeiten. Hierarchien spielen in meiner Welt keine Rolle. Ich bin froh, dass er da ist. Wir werden zusammen im Aufsichtsrat über die Themen diskutieren. Ich sehe die Aufgabenverteilung relativ simpel, wir wollen gemeinsam den FC Bayern voranbringen. Es ist überhaupt keine Entmachtung, sondern Augenhöhe. Es ist überhaupt nicht möglich einen solchen Verein allein zu führen. Wir sind zu zweit, diese Spitze brauchen wir.“
+++ Hainer über Eberls Rolle +++
„Wir werden Max Entlastung geben. Beim FC Bayern ist das keine One-Man-Show. Wir haben einen kompetenten Vorstand, wir werden das als Team machen.“
+++ Eberl über vorauseilenden Ruf als „Heilsbringer“ +++
„Ich habe schon unterschrieben, ich kann nicht mehr zurück. (lacht) Ich glaube, ich bin kein Heilsbringen. Ich bin ein Typ, der anpacken will. Ich musste immer Gas geben. Ich hatte in Gladbach und Leipzig diese Themen. Ich kann sehr gut in einem Team arbeiten. Ich brauche und möchte die Expertise der Leute um mich rum. Einen neuen Trainer zu finden, ist kein Hexenwerk. Neue Spieler zu finden, macht mir seit Jahren Freude. Natürlich ist der Aufgabenzettel sehr groß. Aber ich weiß, war ich kann und was ich getan habe. Es macht einfach Spaß. Die Fragen mit Thomas Müller und Manuel Neuer kommen irgendwann, aber jetzt haben wir andere Aufgaben.“
+++ Eberl über Transferphilosophie +++
„Bayern ist nicht umsonst jetzt elfmal nacheinander Meister geworden und hat sehr, sehr gute Entscheidungen gefällt. Der Kader war immer herausragend, auch dieses Jahr ist es ein Kader mit sehr viel Qualität. Wenn der Kader zerpflückt ist mit Verletzungen, ist das nicht optimal. Wir wollen die bestmöglichen Spieler zum FC Bayern holen, die den größtmöglichen Erfolg - das heißt Titel - wollen. Bayern hat das immer mit sehr großer Weitsicht und mit Auge gemacht. Deswegen ist der Klub so besonders, er ist solide gewachsen über Jahrzehnte. Wir werden auch Wege finden, gute Spieler zu finden. Auch Spieler, wie Mathys Tel. Es muss möglich sein, Bayern erfolgreich zu Titeln zu führen und trotzdem eine Entwicklung zu gestalten. Christoph hat das auch bewiesen, Spieler nach Salzburg zu holen, die dann irgendwann Topstars wurden.“
+++ Eberl über Trennung von Tuchel +++
„Ich habe nicht alternativlos gesagt, sondern dass es eine richtige, offene und transparente Entscheidung ist. Der Klub ist schon seit Wochen in einer bestimmten Situation. Es geht nicht um Thomas Tuchel oder Max Eberl, sondern um Bayern München. Ich war nicht involviert, das war auch nicht meine Aufgabe. Der Klub war immer handlungsfähig. Es fühlt sich einfach richtig an, das ist nur meine Meinung.“
+++ Eberl über große Herausforderung zum Start und ersten Kontakt +++
„Die Realität ist so und nicht ‚wünsch dir was‘. Ich habe die Anfrage bekommen, im November hat mich Herbert Hainer angerufen. Wir hatten schöne, intensive und offene Gespräche. Als dann im Dezember die Frage kam, ob ich es mir vorstellen kann, war für mich klar, dass ich es machen möchte. Bei Bayern ist immer sehr viel los. Ich bin einfach hier, um meine Expertise einzubringen.“
+++ Eberl über neuen Trainer +++
„Wir wollen einen Trainer finden, der zu den Anforderungen passt. Auch zum Kader. Sind es irgendwann Spieler, wie Tel, die mehr Verantwortung bekommen. Wir brauchen Trainer, solche Spieler zu finden. Wir brauchen auch Stars. Es sollte ein Trainer sein, der Deutsch oder Englisch spricht, ich will mich aber nicht eingrenzen. Das Puzzle zusammenzusetzen, ist die Aufgabe der nächsten Monate.“
+++ Eberl über seine To-Do-Liste +++
„Sie werden es mir nicht abnehmen, wenn ich sage, dass ich abwarte, bis der Aufsichtsrat entschieden hat. Ich habe mir viel angeschaut und mich informiert. Natürlich gibt es einen Zettel, weil auch meine Gedanken eine Rolle spielen. Er ist nicht so groß, nur Din-A5, aber er spielt eine Rolle. Ich fange jetzt erst an, aber ich möchte diese ersten drei Monate bestmöglich nutzen. Thomas wird alles dafür tun, einen bestmöglichen Abschied zu bekommen. Dann werde ich meinen kleinen Block abarbeiten und im Sommer gute Entscheidungen treffen.“
+++ Eberl über Beziehung zu Hoeneß +++
„Fußballerisch war ich sehr limitiert, ich war immer abhängig von meinem Umfeld. Ich wäre dumm, wenn ich nicht die Expertise von anderen wie Uli Hoeneß mit einbeziehen würde. Es ist mir eine große Ehre, diesem Klub, bei dem ich großgeworden bin, zu dienen. Ich bin um jede Hilfe, die ich bekomme, dankbar, um diesen Klub dort oben zu halten.“
+++ Eberl über seine Rolle +++
„Ich werde viel beim Trainer sein. In Gladbach hatten wir eine Couch, da saß ich immer drauf. Eine enge Beziehung zum Trainer ist mir wichtig, dieses permanente Gespräch ist mir wichtig. Es gilt, dabeizusein und zu unterstützen. Ich bin immer der Ansprechpartner für den Trainer. Lebenstraum? Ich habe den Klub großwerden gesehen. Ich habe ihn wachsen gesehen und war 15 Jahre hier. Ich habe mit Didi Hamann im Fanshop Pakete gepackt. Er war immer in meinem Herzen. Natürlich ist es schön, hier in dieser verantwortungsvollen Rolle zu sein. Ich habe Respekt und Demut davor, aber es ist auch ein großes Erbe. Ich habe einen klaren Auftrag und eine klare Herausforderung - in einem Umfeld, in dem ich mich sehr wohlfühle“, sagt Eberl auf SPORT1-Nachfrage.
+++ Hainer über möglichen Umbruch +++
„Natürlich sind die sportlichen Ziele unser oberstes Ziel. Wir werden auch finanzielle Mittel zur Verfügung stellen.“ Dreesen ergänzt: „Maximaler sportlicher Erfolg bei wirtschaftlicher Solidität - heißt, wir werden weiter mit Augenmaß vorgehen. Wir wollen nachhaltig sportliche Erfolge feiern und werden mit Weitsicht auf dem Transfermarkt unterwegs sein.“
+++ Eberl über möglichen Umbruch +++
„Wie groß der Umbruch sein wird - da werde ich die ganzen Informationen besprechen. Es wird Abgänge und Zugänge geben, aber erstmal werden wir den passenden Trainer finden. Ich kann keine Zahl sagen. Der Klub hat eine Entscheidung getroffen, die ich für richtig halte, Klarheit zu schaffen, was den aktuellen Trainer Thomas Tuchel betrifft. In der Jägerrolle zeigt sich Charakter und Mentalität, danach entscheiden wir. Mit meiner Person und Christoph Freund sind die Karten neu gemischt. Wir schauen, welche Spieler dem FC Bayern das Herz und die Seele geben, um auch die kurzfristigen Ziele zu erreichen.“
+++ Eberl über Trainerfrage und Kaderplanung +++
„Das ist tatsächlich eine Herausforderung, erstmal den Fokus auf die nächsten drei Monate zu legen. Gleichzeitig brauchen wir im Sommer einen neuen Trainer. Wir werden uns Gedanken machen, welche Kandidaten auf der Liste stehen. Das werden wir in Ruhe machen, es wird schon viel spekuliert. Wir müssen den passenden Trainer für Bayern finden und die Spieler, die am besten zu Bayern und dem Trainer passen. Wir werden viele Gespräche führen und ich bin mir sicher, dass wir die passenden Puzzleteile finden werden.“
+++ Eberl hat das Wort +++
„Erstmal Grüß Gott. Für mich ist es eine große Freude nach 30 Jahren - es ist die große Freude zurückzukommen. Europäisches Topniveau kennenzulernen. Ich freue mich alte Bekannte und viele neue Kollegen kennenzulernen. Es kommen Herausforderungen auf uns zu und die nächsten Schritte im Kader. Christoph Freund wird für mich ein extrem wichtiger Partner sein, mit dem ich auf Augenhöhe entscheiden werde. Es gilt, in dieser Saison das bestmögliche herauszuholen. Wir sind in der ungewöhnlichen Jägerrolle, aber es gibt noch sehr viel herauszuholen. Es gilt, das Bestmögliche und vielleicht sogar einen Titel zu holen. Ich bin hier, um einen Titel zu sammeln. Ich habe noch keine Meisterschaft, das ist mein großes Ziel, mindestens das zu schaffen.“
+++ Dreesen über Eberl +++
„Zuverlässig, verlässlich und vertrauensvoll“, sagt Dreesen über die Zusammenarbeit mit Eberl: „Er kennt die DNA und er weiß, wie der FC Bayern tickt. Für uns kommt es darauf an, nicht nur auf dem Platz ein Team zu sein, sondern auch der engste Führungskreis funktioniert als Team am besten. Sein Herz hat nie aufgehört, für Bayern zu schlagen. Willkommen dahoam, Max.“
+++ Hainer über Eberls Rolle +++
„Nachdem Hasan Salihamidzic im Sommer ausgeschieden ist, haben wir gesagt, dass wir wieder einen Sportvorstand haben wollen. Als sich Leipzig dazu entschieden hat, sich von Eberl zu trennen, war klar, dass wir ihn haben wollen. Er ist beim FC Bayern sozialisiert. Wir haben angefangen mit Max zu sprechen und es war relativ klar, dass Max eine unheimliche Leidenschaft für den FC Bayern hat. Er ist ein absoluter Kenner der Fußballbranche, deswegen passt er sehr gut zu uns. Wir brauchen nicht nur die besten Spieler auf dem Platz, sondern auch die besten Leute im Vorstand und in der Führungsriege. Wir haben mit Max und Christoph Freund zwei absolute Topleute im Vorstand.“
+++ Hainer über neue Vorstandsstrukur +++
„Wir haben uns in den letzten Monaten im Aufsichtsrat neben der Besetzung des Sportvorstand auch mit der Frage beschäftigt, wie wir den FC Bayern in der Struktur in Zukunft aufstellen wollen, um den Herausforderungen gerecht zu werden. Wir haben uns dazu entschieden, den Vorstand zu verschlanken, um effizienter und handlungsschneller zu werden. Wir haben eine klare Rollenverteilung mit drei Top-Leuten im Vorstand.“
+++ Die Protagonisten sind da +++
Die PK beginnt.
+++ Eberl ab März neuer FCB-Sportvorstand +++
Seit Montag ist es offiziell! Max Eberl wird ab dem 1. März als Sportvorstand des FC Bayern München agieren. An der Säbener Straße erhält der 50-Jährige einen Vertrag bis 2027.
Seit der Trennung von Hasan Salihamidzic im Mai 2023 war der Posten des Sportvorstands beim FC Bayern vakant.