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Damals und heute: Was Bayerns Bosse über Nagelsmann sagen

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Damals und heute: Was Bayerns Bosse über Nagelsmann sagen

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Nagelsmann? Das sagten die Bosse

Nach der Entlassung beim FC Bayern hat Julian Nagelsmann als Bundestrainer eine neue Funktion. Was sagten die Bayern-Bosse damals - und wie äußern sie sich heute.
Ilkay Gündogan spricht über den Trainerwechsel und die ersten Eindrücke von Julian Nagelsmann auf dem Platz.
Franziska Wendler
Franziska Wendler
Nach der Entlassung beim FC Bayern hat Julian Nagelsmann als Bundestrainer eine neue Funktion. Was sagten die Bayern-Bosse damals - und wie äußern sie sich heute.

Diese Nachricht sorgte für ein Aufsehen sondergleichen in der Bundesliga: In der Länderspielpause im März wurde Julian Nagelsmann als Trainer des FC Bayern freigestellt und durch Thomas Tuchel ersetzt.

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Gut ein halbes Jahr später darf der 36-jährige Nagelsmann erneut Bayern-Spielern Anweisungen erteilen – in seiner Funktion als Bundestrainer.

Bei unzähligen Funktionären sorgte die Verpflichtung Nagelsmanns für Begeisterung. So äußerten sich unter anderem die Bosse seines Ex-Vereins positiv.

Wie aber erklärte die Bayern-Führung im Kontrast dazu noch die Trennung im Frühling?

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Hoeneß heute: Nagelsmann-Aus „nicht unbedingt klug“

Am vergangenen Sonntag ließ FCB-Ehrenpräsident Uli Hoeneß im BR aufhorchen, als er in der Sendung Sonntags-Stammtisch zu der Nagelsmann-Trennung Stellung bezog. „Den Trainer habe nicht ich ausgetauscht. Der Verein hat den Trainer ausgetauscht, was nicht unbedingt klug war“, konstatierte er.

Dass Nagelsmann nun als Bundestrainer sein Können beweisen kann, freut Hoeneß indes sehr: „Der ist vollkommen unverbraucht, hat sich gut erholt. Der wird jetzt volle Fahrt nach vorne fahren.“

Im Rahmen der USA-Reise der DFB-Elf reagierte 36-Jährige bereits auf die Aussagen von Hoeneß. „Seine Aussage, dass ich mit voller Fahrt vorangehe, freut mich. Dass ich mir wenig Gedanken um die Vergangenheit mache, habe ich schon gesagt. Es ist schöner, das zu lesen als was anderes. Es geht jetzt um die Zukunft. Dafür hat er mir auch viel Glück gewünscht.“

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Inzwischen hat sich Hoeneß erneut zu Nagelsmann geäußert. „Ich war auch mit dem einen oder anderen, was Julian gemacht hat, kritisch“, sagte er bei RTL/ntv und präzisierte: „Die Vorbereitung auf die Rückrunde, viereinhalb Wochen Urlaub zu geben und nur zweieinhalb Wochen Vorbereitungsphase, hat mir nicht gefallen.“ Nagelsmann hatte unter anderem den DFB-Stars nach der verkorksten WM zusätzlichen Urlaub eingeräumt.

Bezüglich der Entlassung erzählte Hoeneß: „Ich habe dem Hasan (Salihamidzic, Amn. d. Red.) damals gesagt, man könne darüber nachdenken, das zum Ende der Saison zu machen. Aber den Zeitpunkt, zehn Tage vor dem Dortmund-Spiel, habe ich nicht verstanden. Auch die Art und Weise, wie das Julian mitgeteilt wurde - er war noch im Urlaub - hat mir nicht gefallen.“ Das habe er den Betroffenen damals auch schon mitgeteilt. Zudem habe die Art und Weise, wie Nagelsmann entlassen wurde, „einen großen Beitrag“ zum Aus von Salihamidzic und Oliver Kahn beim Rekordmeister geleistet, sagte Hoeneß.

Damals: Kritik am Skiurlaub des Ex-Bayern-Trainers

Anfang April hatte Hoeneß in einem kicker-Interview noch erklärt: „Julian Nagelsmann hätte nach der Niederlage in Leverkusen (1:2, Anm.d.Red.) nicht in den Skiurlaub fahren dürfen. Wäre er in München geblieben, hätte man sich am Montag oder Dienstag zusammengesetzt und gesprochen. Und, wer weiß, was dann passiert wäre?“

Nagelsmann war in der Länderspielpause in den Urlaub aufgebrochen, obwohl einige Spieler, darunter Thomas Müller, an der Säbener Straße zum Training vor Ort waren.

Dass die damaligen Bayern-Verantwortlichen - CEO Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic - den Coach nicht von seiner Reise abhalten konnten, hatte laut Hoeneß einen ganz einfachen Grund: „Ich bin ziemlich sicher, dass sie es nicht wussten. Ein Cheftrainer muss doch wegen eines Urlaubs nicht anfragen.“

Hainer damals: „Wir müssen reagieren“

Bayern-Präsident Herbert Hainer hatte derweil rund um das Nagelsmann-Aus für Schlagzeilen gesorgt, weil er nur wenige Tage zuvor in einem kicker-Printinterview von einem „Langzeitprojekt“ mit dem Trainer gesprochen hatte.

„Wir planen mit ihm langfristig, haben das mit einem Fünfjahresvertrag dokumentiert, weil wir mit ihm etwas aufbauen wollen. Man erkennt einen deutlichen Fortschritt in diesen eineinhalb Jahren“, sagte Hainer.

Nachdem nur vier Tage später die Freistellung besiegelt war, sagte der FCB-Präsident bei Magenta Sport: „Ja, ich habe Julian Nagelsmann vor nicht allzu langer Zeit auch noch voll unterstützt und Langzeitprojekt gesagt. Das war in der Woche nach dem Augsburg-Spiel und vier Tage vor dem Leverkusen-Spiel, weil ich es mir auch gewünscht und gehofft habe, es mit Julian durchzuziehen.“

Aber „am Ende des Tages“ sei der Fußball ein Ergebnissport: „Am Ende des Tages waren wir alle drei der Meinung: Wir müssen reagieren.“

Heute: Vom Bundestrainer voll überzeugt

Am Rande des Bundesligaspiels zwischen RB Leipzig und den Bayern wurden Hainer und Nagelsmann vor rund eineinhalb Wochen gemeinsam auf der Tribüne der Red Bull Arena gesichtet.

„Wir haben uns rund um das Spiel in Leipzig unterhalten, auch über die Vergangenheit gesprochen“, sagte der Boss des Rekordmeisters der Bild: „Ich habe dann zu Julian gesagt, dass ich es gut finde, dass er den Job des Bundestrainers übernommen hat.“

Von den Fähigkeiten des 36-Jährigen zeigte er sich überzeugt. „Er freut sich auf die Aufgabe, Julian ist voller Energie. Ich wünsche ihm das Beste. Wir brauchen jetzt Aufbruchstimmung - und die kann ein Julian Nagelsmann definitiv erzeugen!“

„Wollen wieder ein Sommermärchen haben“

Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ergänzte Hainer zudem: „Man muss ehrlich sagen, dass man nicht viel hört und liest über die Europameisterschaft, kein Medienrauschen, keine Euphorie. Ich bin mir sicher, dass Julian Nagelsmann hier Akzente setzen wird. Wir wollen wieder ein Sommermärchen haben.“

Das erste Länderspiel unter dem neuen Bundestrainer steigt am kommenden Samstag ab 21 Uhr in East Hartford gegen die USA. Vier Tage später steht um 2 Uhr deutscher Zeit zudem ein Test gegen Mexiko auf dem Programm.