Dieses kuriose Spiel wird nicht nur Bayer Leverkusen und dem FC Bayern lange in Erinnerung bleiben, sondern vor allem auch Tobias Stieler!
Stieler erntet Hohn von Gräfe
Beim 2:1-Erfolg der Werkself nach Rückstand stand der Schiedsrichter nach der Pause zweimal im Mittelpunkt – genauso wie Videoassistent Sören Storks, der den 41-Jährigen auf seine eklatanten Fehlentscheidungen hinwies, infolgedessen Stieler, der zweimal fälschlicherweise auf Schwalbe von Amine Adli entschieden hatte, zwei Elfmeter für Leverkusen gab, die Exequiel Palacios beide verwandeln konnte. (DATEN: Die Ergebnisse der Bundesliga)
„Es war heute ein Paradebeispiel für die perfekte Zusammenarbeit mit dem Videoassistenten“, erklärte Stieler nach dem Spiel bei DAZN. „Er kriegt ja immer viel Schimpfe und wird immer sehr, sehr kritisiert. Also, das war heute sehr, sehr gut. Er war quasi mein Lebensretter und auch für das Spiel.“
Nachdem die Bayern in der 22. Minute durch Joshua Kimmich in Führung gegangen waren, forderte Adli acht Minuten nach der Pause Elfmeter, nachdem ihm Benjamin Pavard von hinten auf die Hacke gestiegen war und sogar den Schuh ausgezogen hatte. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Stieler liegt zweimal daneben
Zu Adlis Entsetzen entschied Stieler auf Schwalbe und zeigte dem Leverkusener die Gelbe Karte. Nach VAR-Intervention nahm der Schiedsrichter die Karte zurück und gab Elfmeter – genauso wie nach 70 Minuten, als Dayot Upamecano Adli abräumte.
Auch hier hatte Stieler zunächst einen Täuschungsversuch vermutet und Gelb gezückt, ehe er erneut in die Review-Area geschickt wurde und seine Entscheidung korrigierte: Kein Gelb für Adli, dafür für Upamecano und Elfmeter.
„Bei beiden Entscheidungen stand ich zwischen zwei Extremen, ein Weiterspielen kam für mich nie in Betracht“, erklärte Stieler. „Bei der ersten Situation sehe ich den Kontakt nicht, ich sehe nur dieses Fallen, was total atypisch war. Deswegen auf Schwalbe entschieden.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Zur zweiten Situation sagte der Referee: „Wenn man es dann bei der Hintertor-Kamera sieht, dann rutscht Upamecano unkontrolliert in den Spieler rein und es kam zum deutlichen Kontakt. Zweimal auf dem Feld daneben gelegen, zweimal vielen Dank nach Köln in den Keller für die tolle Unterstützung.“
Schiedsrichter dankt VAR
„Besser wäre es natürlich es direkt zu sehen“, äußerte sich Ex-Schiri Thorsten Kinhöfer bei SPORT1 zum VAR-Wahnsinn: „Zum Glück gab es hier den VAR und in Folge die richtigen Entscheidungen.“
Drastische Worte fand dagegen der frühere Bundesliga-Referee Manuel Gräfe. „Wenn man die persönliche Fehlentwicklung des letzten Jahrzehnts beispielhaft verdeutlichen will, dann dass solche Schiedsrichter (wie Stieler, Anm. d. Red.) bis zur höchsten Gruppe der UEFA vom DFB (von Krug, Fandel & Fröhlich) protegiert wurden, aber die Leistungen es nie begründeten“, schrieb Gäfe bei Twitter - samt eines höhnischen Smileys am Ende seines Posts.
Die VAR-Dublette sorgte schon auf dem Platz für den einen oder anderen Schmunzler bei Stieler und Adli. „Dann bleibt es einem nur, das irgendwie mit Humor zu nehmen“, betonte Stieler. „Wir haben uns geherzt, schon während des Spiels, nach dem Spiel. Jetzt hat er mir noch das Trikot versprochen, mal sehen, ob es ankommt. Am Ende des Tages: richtige Entscheidung getroffen mit super Unterstützung vom Videoassistenten.“
Nach der Partie hätten sich Spieler beider Mannschaften für die „gute Leistung“ bedankt: „Das hört man auch nicht alle Tage“, freute sich Stieler. „Die Schiedsrichterseele weint zwar etwas, also meine Seele, aber die Fußball-Welt kann zufrieden sein.“