FC Bayern oder doch FC Hollywood?
Darum muss Nagelsmann gehen
An der Säbener Straße geht es drunter und drüber! Julian Nagelsmann muss den Klub mit sofortiger Wirkung verlassen. Neuer Trainer wird Thomas Tuchel. Noch am Freitag wurde die Entscheidung offiziell kommuniziert.
Trainer-Hammer in München! Wie kam es dazu? SPORT1 kennt die Gründe. (KOMMENTAR: Des FC Bayern unwürdig)
Bayern hatte Eile bei Thomas Tuchel!
Der wichtigste Grund für die Nagelsmann-Trennung: Die Bayern hatten Thomas Tuchel schon seit mehreren Jahren im Auge. SPORT1 weiß: Der ursprüngliche Plan war, die Saison mit Nagelsmann zu beenden und je nach sportlichem Abschneiden die Option Tuchel zu prüfen.
Doch es ging viel schneller, weil auch andere Klubs an Tuchel baggerten. PSG wollte ihn zurück, Tottenham Hotspur fragte ebenfalls an. Doch Tuchel wollte lieber zu den Bayern oder aber zum Champions-League-Sieger Real Madrid, bei dem sich ebenfalls ein Umbruch auf der Trainerbank anbahnt.
Die Verantwortlichen des Rekordmeisters kamen daher nun zu der drastischen Entscheidung, sofort zu handeln - zum Leidwesen von Nagelsmann!
Sie wollen einen neuen Impuls und trauen Tuchel, der bis 2025 unterschreiben soll, den großen Wurf zu: das Triple. Dieses Gefühl hatten sie bei Nagelsmann nicht mehr.
Kein großer Knall, aber immer wieder Spannungen
Das hat allerdings nichts mit einem Gerücht zu tun, das immer wieder auftaucht: Hat Nagelsmann die Bayern-Kabine verloren? Nein! Nach SPORT1-Informationen gab es nicht den einen Mega-Knall oder eine Entmachtung, wie sie einst beispielsweise Carlo Ancelotti erlebte.
Nagelsmann und auch große Teile der Mannschaft traf die Nachricht seiner Ausbootung deshalb völlig unvorbereitet!
Nagelsmann hatte im Team noch wichtige Fürsprecher, allen voran Joshua Kimmich, der als Kapitän der Zukunft gilt. Allerdings wurden einige Stars menschlich nicht mit dem Coach warm. Harmonie entstand selten, es gab immer wieder Spannungen - schon in seiner ersten Saison rund um die Causa Robert Lewandowski, aber auch vor kurzem mit Manuel Neuer und Toni Tapalovic, die intern beliebt waren.
Unzufriedenheit bei Reservisten
Er tüftelte viel an Taktik und Trainingsformen. Doch Nagelsmann tat sich schwer, den Bayern-Kader zu moderieren.
Einige Reservisten klagten häufiger über geringe Spielzeit und den Umgang von Nagelsmann mit ihnen. SPORT1 hatte bereits zu Beginn der Saison darüber berichtet.
Es hieß, Nagelsmann würde seine Entscheidungen kaum begründen und vorrangig mit den gestandenen Profis sprechen. Talente hatten - wenn überhaupt - nur mit den Co-Trainern Dino Toppmöller und Xaver Zembrod Kontakt. Nagelsmanns Assistenten Toppmöller, Zembrod und auch Benjamin Glück müssen nun ebenfalls gehen. Einzig Michael Rechner, der als Torwarttrainer Toni Tapalovic ersetzt hatte, bleibt nach SPORT1-Informationen.
Kaum Entwicklung von Talenten
Stichwort Talente. Bis auf Jamal Musiala, der bereits von Nagelsmanns Vorgänger Hansi Flick herangeführt worden war, entwickelte sich kein Youngster zum Stammspieler.
Die extern dazu geholten Mathys Tel und Ryan Gravenberch, aber auch die Eigengewächse Paul Wanner und Arijon Ibrahimovic bekamen kaum Chancen. Nagelsmann legte mehr Wert auf Ergebnisse als auf Talente-Entwicklung.
Keine Konstanz auf dem Platz
Die Bosse hätten über die mangelnde Entwicklung von jungen Spielern hinwegsehen können, wäre die Mannschaft unter Nagelsmann souveräner und konstanter aufgetreten.
Zehn sieglose Spiele in der Bundesliga (drei Pleiten, sieben Unentschieden) waren nicht so problematisch wie die Formschwankungen einiger Stars.
Die Bosse sahen in Nagelsmann den Hauptverantwortlichen, zumal sie den Kader nach seinem Gusto umgebaut hatten. Die Meinung des Vorstands: Nagelsmann schaffe es nicht, das volle Potenzial aus dem Team herauszukitzeln!