Fußball ohne Emotionen? Langweilig! Oder mit den Worten von Julian Nagelsmann: Weichgespült!
Das muss Nagelsmann klar sein
Deshalb wäre es falsch und heuchlerisch, nun mit dem Finger auf den Trainer des FC Bayern zu zeigen und ihm vorzuwerfen, er hätte sich seinen Wutausbruch nach der 2:3-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach sparen müssen.
Genau das wird doch immer gefordert, genau das wollen wir doch: mehr Unterhaltung in der Unterhaltungsbranche Bundesliga, die abseits des Platzes eigentlich gar keine mehr ist, weil die Protagonisten fast nur noch in die Rolle vorsichtiger PR-Roboter schlüpfen, um bloß nicht anzuecken.
Der Nagelsmann-Ausraster in den Katakomben des Borussia Parks hatte insofern etwas Erfrischendes. Zugleich ist die Kritik an seiner Wortwahl berechtigt. Mit dem herabwürdigenden Begriff „Pack“ hat Nagelsmann über die Stränge geschlagen - und die ohnehin permanent angefeindete Schiedsrichter-Zunft in der öffentlichen Wahrnehmung geschwächt. (EXKLUSIV: Bayern-Wirbel! Jetzt spricht Pléa!)
Nagelsmann muss sich seiner Vorbildfunktion bewusst sein. „Willst du mich verarschen?“ ist keine Entgleisung.
Aber wenn der Chefcoach des wichtigsten und größten deutschen Fußballvereins einen Referee als „Pack“ bezeichnet, was nehmen sich demnächst dann Trainer im Amateurbereich gegenüber Schiedsrichtern raus?
Eine Bestrafung zum Schutz der Unparteiischen wäre die logische und berechtigte Konsequenz!
Emotionen ja, aber trotzdem bitte auch Fair Play! Gut, dass sich Nagelsmann direkt dafür entschuldigt hat. (DATEN: Ergebnisse der Bundesliga)
Was die reine Kritik, die auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic sowie Kapitän Joshua Kimmich nach der Partie geübt haben, betrifft: Ein Teil davon stimmt in jedem Fall.
Genau dafür haben wir doch den Videobeweis!
Es kann nicht sein, dass sich ein Schiedsrichter eine so entscheidende und strittige Szene nicht noch einmal en detail selbst auf dem Monitor ansieht. Genau dafür haben wir doch den Videobeweis! (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Der Kölner Keller hätte Tobias Welz mindestens dazu raten müssen, denn es war eben eine strittige Szene, die auch nach mehrmaligem Hinsehen schwierig zu bewerten war.
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Hätte sich Welz dafür noch die Zeit genommen, die Diskussion wäre nach dem Spiel wohl nicht so ausgeartet – unabhängig davon, ob er am Ende nun an dem Platzverweis von Dayot Upamecano festgehalten oder ihn zurückgenommen hätte. (DATEN: Spielplan der Bundesliga)
Stattdessen entstand wieder einmal der Eindruck fehlender Transparenz. Schade! (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)