Dem Spektakel folgte die Qual!
BVB-Wahnsinn in der Nachspielzeit
Borussia Dortmund kämpfte sich am 17. und damit letzten Spieltag der Hinrunde zu einem späten 2:1-Sieg beim FSV Mainz. Der eingewechselte Sébastien Haller rechtfertige mit seiner Vorbereitung für Giovanni Reyna das Vertrauen von Edin Terzić. Damit darf sich der US-Amerikaner bereits zum zweiten Mal in Folge als später Siegtorschütze feiern lassen. Bereits beim 4:3-Spektakel gegen den FC Augsburg erzielte er das letzte Tor für den BVB.
Selbst der gelbgesperrte Jude Bellingham ließ seinen Gefühlen via Twitter freien Lauf. „Drin“, jubelte er. Zudem versah er den Tweet mit schwarz-gelben Herzen und Reynas Rückennummer sieben.
„Das sind die emotionalsten Siege“, sagte Nationalspieler Julian Brandt bei Sky und fügte mit Blick auf Haller hinzu: „Wir hatten eine starke Bank. Das tat uns gut.“
Und Teamkollege Niklas Süle, der den BVB als Kapitän aufs Feld geführt hatte, wagte sogar den vorsichtigen Blick nach oben. „Wir haben in Marbella jetzt nicht Däumchen gedreht. Wir haben hart gearbeitet, um noch etwas möglich zu machen. Wenn wir jetzt eine Serie hinkriegen, schauen wir mal“, erklärte der Verteidiger.
Bellingham fehlt BVB
Jedoch machte sich bis zum späten Siegtreffer in der 92. Minute vor allem das Fehlen Bellinghams in der Offensive der Gäste bemerkbar. Das gab auch Terzić nach dem Match bei der ARD zu. „Bei all den Vereinen und all den Summen, die da genannt werden, ist es wohl klar, dass jede Mannschaft glücklich wäre, einen Jude Bellingham aufstellen zu können. Wir sind sehr glücklich, dass er ein Teil unserer Mannschaft ist. Natürlich hat er heute gefehlt, aber dafür konnte er sich heute ausruhen und dann am Sonntag Vollgas geben.“
Immerhin konnte die Borussia in Person von Winterneuzugang Julian Ryerson gleich den ersten Torschuss verwerten (4.). Da jedoch zuvor Jae-Sung Lee für Mainz ebenfalls mit der ersten Chance einnetzte (2.), konnte Dortmund nicht mit dem sicheren Gefühl der Führung agieren. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Dennoch zeigte sich Ersatz-Kapitän Niklas Süle zufrieden mit der Anfangsphase. „Da haben wir eine gute Reaktion gezeigt“, lobte er das Dortmunder Team nach dem frühen Mainzer Schock.
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Ganz im Gegenteil: Nach der turbulenten Anfangsphase verflachte das Spiel schnell und beide Teams fielen vor allem durch Ballverluste im Mittelfeld auf. Tormöglichkeiten waren dementsprechend Mangelware im ersten Durchgang. Zwar überzeugte das Team von Terzić mit 66 Prozent Ballbesitz bis zur Pause, gefährlich vor dem Tor wurde es jedoch nur selten.
Dortmund auch in Hälfte zwei ideenlos
In der 38. Minute sorgte Donyell Malen für einen der seltenen Glanzpunkte im BVB-Angriffsspiel. Torschütze Ryerson initiierte einen Angriff über Karim Adeyemi, dessen Querpass Malen fand. Dessen Schuss aus 18 Meter hielt Finn Dahmen jedoch sicher.
Die zweite Hälfte sorgte zu Beginn wieder für etwas mehr Aufregung. In der 50. Minute kam Marcus Ingvartsen vor dem Dortmunder Tor zum Kopfball. Der Däne setzte den Ball jedoch weiter drüber.
Nur eine Minute später musste Emre Can nach einem Zweikampf mit Karim Onisowo behandelt werden. Der deutsche Nationalspieler hatte die Hand ins Gesicht bekommen. Nach kurzer Behandlung konnte der 29-Jährige jedoch aufs Feld zurückkehren.
In der 59. Minute war es dann Adeyemi, der mal wieder ein offensives Lebenszeichen des BVB abgab. Julian Brandt wurde mit einem Steilpass Richtung Mainzer Tor auf die Reise geschickt. Zwar konnte sich der BVB-Akteur nicht durchsetzen, aber der Ball landete direkt vor den Füßen von Adeyemi. Dieser jagte das Leder jedoch in die Wolken.
Haller als später Glücksbringer
Fast im Gegenzug war es erneut Ingvartsen, der per Kopf vor dem BVB-Tor auftauchte. Diesmal strich der Ball nur knapp über die Latte. Der Däne war dabei noch entscheidend von Süle gestört worden. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Danach verflachte das Match jedoch wieder. In der 62. Minute wurde Sébastien Haller für den unauffälligen Youssoufa Moukoko eingewechselt und leitete in der 92. Minute den späten Treffer von Reyna ein.
Bis dahin musste Dortmund jedoch noch froh über das Remis sein. In der 87. Minute legte Ludovic Ajorque auf den völlig freistehenden Anton Strach ab. Dieser zog links im Strafraum ab, der Ball ging jedoch knapp am langen Eck vorbei.
Für die Borussen war es erst der zweite Auswärtssieg aus den vergangenen sieben Partien. Der Mainzer Sportdirektor Martin Schmidt nannte die Niederlage „maximal unglücklich“ und „unverdient“. Gerade in der zweiten Halbzeit habe seine Mannschaft „Paroli geboten“ und sei „näher drangewesen.“
Am Sonntag muss der BVB dann bei Bayer Leverkusen (ab 17.30 Uhr im SPORT1-Liveticker) antreten. (DATEN: Spielplan der Bundesliga)
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mit Sport Informationsdienst SID