Marvin Hitz hat den BVB im vergangenen Transferfenster verlassen und spielt nun in seiner heimischen Schweizer Super League für den FC Basel.
Ex-BVB-Keeper: „Mein Ziel war weg“
Nun hat er die Gründe für seinen Abschied aus Dortmund verraten. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
„Für mich war es Zeit zu gehen, weil ich mich noch sehr fit fühle und dementsprechend auch spielen möchte“, erklärte Hitz, der es beim BVB nur kurzfristig zum Stammtorhüter schaffte, der Sport Bild.
Insgesamt spielte er vier Jahre in Dortmund. „Als ich 2018 vom FC Augsburg zum BVB wechselte, war es mein klares Ziel, die Nummer eins zu werden.“ Er habe zweieinhalb Jahre darauf hingearbeitet und war 2021 ein halbes Jahr lang Stammtorhüter. „Ich war sehr stolz und natürlich auch enttäuscht, als mir im Sommer 2021 klar signalisiert wurde, dass ich nicht mehr die Nummer eins sein werde“, verriet Hitz. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Hitz: „Dann hilfst du der Mannschaft nicht mehr weiter“
Nachdem er die vergangene Saison auf der Bank verbracht hatte, zog Hitz diesen Sommer einen Schlussstrich und verließ Deutschland nach 14 Jahren in Richtung Heimat. Entscheidend dabei war die Perspektive auf mehr Spielzeit: „Mein Ziel war weg und wenn du als Sportler kein Ziel mehr hast, obwohl du körperlich in Topform bist, dann musst du gehen. Dann hilfst du der Mannschaft nicht mehr weiter.“
Hitz war sich nicht mehr davon überzeugt, seiner Rolle als Backup vollständig gerecht werden zu können, denn „als Ersatztorwart musst du immer hundertprozentig da sein für den Moment, in dem du gebraucht wirst.“ Er gestand: „Ich war mir nicht mehr sicher, ob ich in dieser Rolle hundert Prozent für die Mannschaft und den Verein geben kann. Deshalb habe ich mich entschieden, eine neue Aufgabe zu suchen, die mich körperlich und mental komplett fordert. Das ist jetzt der Fall.“ (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
An seine Zeit beim BVB erinnert sich Hitz dennoch gerne. „Ich hatte eine super Zeit in der Bundesliga mit vielen schönen Erlebnissen. Aber ich brauchte diese neue Herausforderung“, meinte Hitz, der seinen größten BVB-Moment nicht auf dem Platz erlebte.
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Gemeint ist das Pokalfinale 2021, das Hitz wegen einer Verletzung verpasste, nachdem er zuvor alle Pokalspiele absolviert hatte. „Also fieberte ich mit meiner Familie vor dem Fernseher mit“, erzählte der Torwart: „Als es zur Pause gegen Leipzig schon 3:0 stand, feierten meine Kinder in BVB-Trikots schon den Sieg. Ich habe erst beim Schlusspfiff mitgejubelt, dann sind wir alle glücklich ins Bett gegangen.“ Dortmund gewann am Ende 4:1 gegen Leipzig.
Während seiner Anfangszeit in Deutschland spielte Hitz auch für den VfL Wolfsburg, wo er unter Trainer Felix Magath 2009 als Ersatztorwart Deutscher Meister wurde.
„Felix Magath hat mich am stärksten geprägt. Er war mein erster Trainer in Deutschland, ich bin unter ihm erwachsen und richtig fit geworden. Magath hat mir Zeit gegeben, mich körperlich in Bundesligaform zu bringen“, erzählte Hitz. „Aber auch für meine mentale Entwicklung war er das Beste, was mir passieren konnte. Er fordert sehr viel, aber wenn du es bei ihm schaffst, hast du fürs Leben gelernt“, zeigte sich Hitz auch heute noch dankbar für seinen ehemaligen Trainer.
Eine Geste von Magath bleibe dem Keeper immer im Gedächtnis und habe ihn sehr berührt. „Unmittelbar vor der Übergabe der Schale im Mai 2009 kam er zu mir, gratulierte mir und bedankte sich für meinen Einsatz. Und das, obwohl ich in der Meistersaison nur zweimal im Bundesliga-Kader gestanden hatte. Jeder einzelne Spieler war ihm ans Herz gewachsen, das schätzte ich sehr.“
In Basel möchte Hitz wieder angreifen und nach einem misslungenen Saisonstart um die Meisterschaft mitspielen. Dadurch würde man dann in der Champions League spielen. „Das Erreichen der Champions-League-Gruppenphase ist natürlich eine Traumvorstellung“, sagte Hitz, der so nochmal auf den BVB treffen könnte: „Ich habe den Jungs gesagt, dass ich mir zum Ziel gesetzt habe, mit 40 gegen Dortmund zu gewinnen“, erklärte er lachend.