Home>Fußball>Bundesliga>

FC Bayern: Waren die Fußstapfen zu groß?

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Waren die Robbery-Fußstapfen zu groß?

Serge Gnabry und Leroy Sané sollten einst das legendäre Bayern-Duo aus Arjen Robben und Franck Ribéry beerben. Fast fünf Jahre später lohnt sich ein Blick auf die Statistiken.
Der FC Bayern gewinnt den Beckenbauer-Cup. Im Finale schlagen die FCB-Legenden Real Madrid.
Johannes Behm
Serge Gnabry und Leroy Sané sollten einst das legendäre Bayern-Duo aus Arjen Robben und Franck Ribéry beerben. Fast fünf Jahre später lohnt sich ein Blick auf die Statistiken.

Welch eine Zeitreise für alle Bayern-Fans: Arjen Robben im Bayern-Trikot - und wie einst in Wembley spitzelte er den Ball an BVB-Keeper Roman Weidenfeller vorbei, bevor er mit links zum Tor für den FCB einschob.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle" }

Gemeinsam mit seinem kongenialen Partner Franck Ribéry ließ der Niederländer die Herzen der Bayern-Anhänger beim Beckenbauer-Cup am Montagabend höher schlagen und erinnerte an die goldene Ära der sagenumwobenen Flügelzange Robbery.

Leroy Sané und Serge Gnabry sollten bei Bayern die Nachfolge des Robbery-Duos antreten
Leroy Sané und Serge Gnabry sollten bei Bayern die Nachfolge des Robbery-Duos antreten

Von 2009 bis 2019 sorgte das Duo der heute jeweils 41 Jahre alten Ex-Profis nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in der Champions League für Angst und Schrecken bei gegnerischen Abwehrreihen.

Die Krönung war wohl das Finale in Wembley, bei dem eine Robbery-Koproduktion für das entscheidende Tor sorgte. Auf zusammengerechnet 268 Tore und 282 Vorlagen kamen die beiden Flügelspieler in ihrer Bayern-Zeit.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle2" }

Bayerns auserkorenes Nachfolge-Duo

Nach dem Abschied im Sommer 2019 war klar, dass die Fußstapfen für mögliche Nachfolger schwer zu füllen sein würden. Dennoch wurden Serge Gnabry und Leroy Sané nur ein Jahr später als Nachfolger-Duo auserkoren.

Linksfuß Sané war im Juli 2020 für knapp 50 Millionen Euro Ablöse von Manchester City zu den Bayern gewechselt und hatte die Rückennummer 10 bekommen, die einst Robben getragen hatte. Gnabry, der bis dato die 22 getragen hatte, wechselte im September zur kurz zuvor frei gewordenen 7 von Ribéry. Die legitimen Robbery-Nachfolger waren bestimmt.

Gnabry erhielt Ribérys 7

„Ich freue mich sehr, künftig mit dieser Rückennummer aufzulaufen. Franck hat die Fans immer begeistert - das motiviert mich umso mehr“, sagte Gnabry über den Wechsel seiner Rückennummer.

In der vorherigen Saison, seiner zweiten beim Rekordmeister, hatte er maßgeblich Anteil am Gewinn der Champions League, in allen Wettbewerben kam der damals 25-Jährige auf herausragende 36 Torbeteiligungen.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle3" }

Von Ribéry, für den er bei seinem Bayern-Debüt 2018 einst eingewechselt worden war, bekam er Zuspruch. „Der Chefkoch mit der 7! Du verdienst die Nummer, frero (französisch für Bruder; Anm. d. Red.)! Viel Erfolg damit und mach mich stolz“, schrieb der Franzose auf Twitter (heute X).

Wenn du hier klickst, siehst du X-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von X dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN

Auch bei Sané war die Wahl der Rückennummer durchaus ein Thema. Bei seiner Vorstellung sagte er, dass er sich für die 10 entschieden habe, weil er Verantwortung übernehmen und vorangehen wolle. Druck habe er sich wegen der früheren Rückennummer von Robben allerdings nicht gemacht.

„Ich bürde mir nicht auf, dass ich sage: Ich möchte so groß wie Robben und Ribéry werden“, sagte der ehemalige Schalker damals der Sportbild - und sollte aus jetziger Sicht Recht behalten.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle4" }

„Sanabry“ löste sich in Luft auf

Knapp fünf Jahre nach dem Start der Robbery-Nachfolger fällt das Fazit durchwachsen aus. Die beiden deutschen Nationalspieler - Gnabry steht aktuell nicht im DFB-Aufgebot - sind weit vom Status des niederländisch-französischen Duos entfernt.

„Man muss sich nicht mit anderen vergleichen. Jeder hat seine eigenen Qualitäten und das war eine andere Phase. Jetzt gibt es wieder neue Spieler. Ich glaube, da ist genug Talent und das sind alles sehr gute Spieler“, sagte Robben beim Beckenbauer-Cup auf SPORT1-Nachfrage.

Der anfängliche Spitzname „Sanabry“ war nach einem vielversprechenden Start aber so schnell verschwunden, wie er gekommen war. Im ersten gemeinsamen Bundesliga-Spiel (8:0 vs. Schalke) kamen beide auf jeweils drei Torbeteiligungen, danach flachte die Form jedoch ab.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle5" }

Sanés Vertrag läuft in diesem Sommer aus - Prioritäten genossen an der Säbener Straße allerdings andere Spieler. Generell ist fraglich, ob die Bayern-Bosse überhaupt mit dem 29-Jährigen verlängern, die Ansprüche des gebürtigen Esseners werden wohl entscheidend sein. Eigentlich sollte der Linksfuß im besten Fußballer-Alter sein, zu sehen war das auf dem Feld allerdings immer nur phasenweise. Zu wechselhaft ist Sanés Form.

Daten: Sané fällt hinter Robben klar ab

In seinen fünf Spielzeiten bei Bayern kam er in allen Wettbewerben durchschnittlich alle 124 Minuten auf eine Torbeteiligung (13.335 Minuten; transfermarkt.de). Robben kam in seiner gesamten Zeit bei Bayern (22.069 Minuten) alle 90 Minuten auf einen Scorerpunkt.

Rechnet man pro Einsatz, liegt Robben mit 0,79 Torbeteiligungen bei seinen 309 Einsätzen sogar deutlich vor Sané (0,51 bei 210 Einsätzen). Dazu muss erwähnt werden, dass Robben bis ins Alter von 35 Jahren bei Bayern spielte und seine Ausbeute in den letzten Jahren seiner Bayern-Laufbahn deutlich schrumpfte, während Sané im besten Fußballer-Alter ist. Gleiches gilt für den Vergleich zwischen Gnabry und Ribéry.

Scorerpunkte (Tore / Vorlagen)
Einsätze (Minuten)
Scorer / Minuten
Scorer / Einsatz
Sané (2020-25)
107 (57 / 50)
210 (13.335)
alle 124 Minuten
0,51
Robben (2009-19)
244 (144 / 100)
309 (22.069)
alle 90 Minuten
0,79

Daten: Gnabry kommt nicht an Ribéry heran

Das Duell der beiden Rechtsfüße gewinnt der Ältere. Gnabry, der letztmals im November 2024 zum DFB-Aufgebot gehörte, kommt im Schnitt alle 114 Minuten auf eine Torbeteiligung (15.883 Minuten).

Vorgänger Ribéry, der genau wie Robben von 2017 bis 2019 merklich abgebaut hatte, liegt mit durchschnittlich 99 Minuten pro Scorerpunkt (30.339 Minuten) dennoch vor Gnabry.

Deutlicher wird es auch hier, wenn man pro Einsatz rechnet. Gnabry kam pro Einsatz durchschnittlich auf 0,51 Torbeteiligungen (270 Spiele), Ribéry erreichte starke 0,72 (425 Einsätze).

Auffällig sind auch die stärkeren Zweikampfwerte (laut Sportec) des Franzosen. Ribéry führte in der Bundesliga ganze sieben Zweikämpfe (28 vs. 21) mehr pro 90 Minuten - und gewann diese auch etwas häufiger (46,7 Prozent vs. 45,5 Prozent).

Scorerpunkte (Tore / Vorlagen)
Einsätze (Minuten)
Scorer / Minuten
Scorer / Einsatz
Gnabry (2018-25)
139 (91 / 48)
270 (15.883)
alle 114 Minuten
0,51
Ribéry (2007-19)
306 (124 / 182)
425 (30.339)
alle 99 Minuten
0,72

Der Traum der Robbery-Nachfolge scheint für viele vorerst geplatzt, wenngleich Sané und Gnabry durchaus einen entscheidenden Beitrag lieferten, zumindest phasenweise.

Robbery einzigartig

Unvergessen bleibt Gnabrys überragende Saison 19/20 mit 36 Torbeteiligungen, die im Gewinn der Champions League mündete. Nach dem Wechsel der Rückennummer und dem Start des Nachfolge-Duos „Sanabry“ flachte die Leistung des gebürtigen Stuttgarters aber immer mehr ab.

Der Auftritt beim Beckenbauer-Cup, den das Münchner Star-Ensemble standesgemäß mit dem Turniersieg abschloss, dürfte bei den Anhängern des Rekordmeisters also vornehmlich Wehmut ausgelöst haben.

Nicht nur die Daten, sondern auch ihre unnachahmlichen Spielstile auf dem Platz zeigen, wie einzigartig die Flügelzange aus Ribéry und Robben war.